INDIO
GRIS INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES
FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2001 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 65 JAHR II LEITARTIKEL Heute
endlich, nachdem ich es 40 Jahre lang versucht habe, fühle ich, ich Ein
Laptop, wie es sich für gegenwärtige Zeiten gehört und eine Bücherwand, Ich
bin nicht länger der verrückte Indianer, um jetzt der echte zu sein, wenn auch
der graue, und rufe mich als Sieger aus. Entblätterte
Gerüchte der Zeit Es
sind Augenblicke, die nach
Verfaultem riechen, Ich
lasse meine Hände fliegen Die
erhoffte Apokalypse war diese Seite. Inmitten
des Krieges Inmitten
des Rauschgifts wurde
der Dichter geboren. Hier
bin ich, ich bin das mögliche Beispiel. Ich
bin das Ungestüm, das unruhige, der Zunge, Ich
bin Mensch, erdgebunden, voller Kauderwelsch, Die
Menschen erhofften sanftes fliegendes Streicheln, AUCH
DIESES MAL LIEBTEN WIR UNS IN BUENOS AIRES
Auch
dieses Mal liebten wir uns in Buenos Aires. In
die Bahn, in die Bahn, schrie sie während wir uns küssten. In
die Bahn, in die Bahn tönte es gedämpft durch das Fenster, Wie
immer meine Gewohnheit, den Genuss zu unterbrechen, um ihn zu verfielfältigen, MEINE
LIEBE, Einem
Schicksal ergeben, das das Beste für mich bereit hält, das Gröbte,
schreibe ich dir, damit du nicht glaubst, Reichtum und Ruhm hätten mich
von dir getrennt, oh Göttin der reinsten Verzauberungen; volkommen
wirkliches Spiegelbild. Ich
nenne dich meine Liebe, weil sie so erfahren, dass ich dich liebe. Und
niemand wird rumerzählen, unsere Beziehung sei hohl oder unsere Küsse
seien nicht das Reinste der Liebe. Und wenn ich meine Hände in deinem
Bauch vergrabe, so um die Situation noch mehr zu verdeutlichen. Der Mensch
kehrt auf die Erde zurück und auf der Erde ereignen sich tausende von
Geschichten, die nicht veröffentlicht wurden. Deswegen schreibe ich dir,
damit die Schlange des Zweifels sich für immer in unseren Herzen
einnistet. Ein Gedicht, damit unsere Körper unsterblich werden in dieser
Stlle der Liebe, oder eine so grobe
Liebe, dass sie einmal irgendein Gedicht unsterblich macht. Oh,
meine Liebe, meine Liebe, wie oft bin ich an deinen Lippen
dahingeschmolzen. Manchmal, immer von den Stunden des Tages getragen, fiel
ich auf dich, Geliebte, Aus
grober
Höhe, immer genau in die Mitte eines Satzes. Ohne zu wissen, was ich
sagen wollte, noch nicht, aber irgendein
Ende heimlich vorausahnend . Immer
fehlten mir die Worte, immer gab es etwas Unaussprechliches zwischen uns.
Nicht der Sex war es, sondern die blutige und grausame Geschichte, die ihn
zum Singen bringt. Aus Fleisch waren sie nicht, unsere Geschichten, obwohl
sie auf unserem Körper eingraviert wurden. Als
es Tag wurde, verbogen sich deine Arme auf dem Regen, und ein unendliches
Weinen nahm uns zum Sterben auf. Als es Tag wurde, brach das Licht unsere
Einsamkeit entzwei.
Ich
habe von deiner Mutter erfahren, du hättest gerne, dass wir vor
Jahresende die Schneide des Grauens berührten. Ich
möchte dir sagen, die Familie ist eine so fassbare Tatsache, dass
ohne Familie, es wie eine Stadt ohne Wasser ist. Man kann unmöglich ohne
sie leben, entweder man trägt sie bei sich oder in sich; ich möchte
sagen: jetzt ist die Familie, um so einladende Begriffe wie bei sich
und in sich zwischen uns zu vermeiden, ist die Familie in uns als Form
eines gesellschaftlichen Ideologiemodells gegenwärtig, oder
andererseits ist sie als unbewusstes Ideologiemodell festgelegt. Ich
werde, “ich versprech´s dir” noch vor dem Ereignis unter uns, dem
Wort verliebt, das vollkommene Entzücken eines Blicks sein. Deine
verliebte, von deiner Schönheit hingerissene Mutter, verzückt, dich
nach ihrem Kauderwelsch in ihren Mangel, ihren Mann, ihren Wunsch oder
schlimmer noch, ihren Neid, ihre Verachtung, ihr Entferntsein
verwandeln zu können. Noch
vor Jahresende, mein Kleines, möchte ich ihr mittelen, dass wir nicht
mehr länger allein sein werden. Die Zeit wird bis dann den Grund
unseres Daseins geteilt haben. Ein Brunnen der Stille, die Zeit,
zwischen uns, mein Wunsch, entreisse sie brutal meinen Armen, jetzt ärmer
geworden durch ihre Abwesenheit. Wendet ihren Blick von meinem Blick
ab, jetzt ärmer geworden durch ihre Ferne und dein Blick, meine
Liebe, zerschellt an dem, was nicht in deiner Morgenröte war, nicht
einmal nach den groben
Ereignissen. An dem, was deine Form nicht sein konnte, nicht einmal
nach den schönsten Gedichten. Verwundet,
denn mein Körper ist anders als dein Körper, entwürdigt sogar für
deinen Blick, der durch das Grauen meines Seins festgehalten wird, unfähig
mein Körper und mein Wort zu sein, meine Form und mein Sinn. Dein
eisiger Blick, in einem Seelenwinkel, für immer. Durch
das Grauen meines Seins, unfähigen Seins,genau, dein zerfranstes Bild Verzaubert
schwarz, offen, leise, zum gespentischen Trommelklang, feinsinnig und
hochmütig, wie eine halbgeöffnete Rose an ihrer Stelle. Frech, in
ich selbst verliebt, und noch, bevor du begehrst, klammerst du dich an
den Tod, um niemals zu sterben, VERURTEILTE!. Dein Schweigen ist
schwarz. Dein Schweigen ist das Zeichen, das in deinem Körper
verblieb nach jener Umarmung des Todes, um niemals zu sterben, um
niemals zu begehren, um nimelas eine andere als deine Stimme zu sein. Und
ich möchte nicht sehr weit kommen, oder im Gegenteil, möchte ich dir
sagen, dass zu weinen, schwer krank zu werden oder dich in irgendeien
Unbekannten zu verlieben, dir nicht viel weiterhelfen wird, es sei
denn, du kannst begreifen,
wenn es bei uns einfach um eine Unterhaltug geht, sind deine Widerstände
übertrieben grob. Ich
erinnere mich daran, als ich mich zum erstenmal dazu aufschwang, dir
zu sagen – umgeben von Vorsichtsmabnahmen
– dass es schön sei, mich mit dir zu unterhalten, du fingst an zu
weinen wie ein sizilianisches Trauerweib, brachst die Begegnung
vorzeitig ab und versuchtest, mir mit der Handtasche auf den Kopf zu
schlagen (ein Schlag, dem ich mit einem Schritt nach hinten auswich
und einem direkten Kinnhaken) und du sagtest zu mir voller Wut: -
Sie sind ein Schweinehund. Am
nächsten Tag kamst du entzückt von der Möglichkeit fühlen zu können
und diesen Gefühlen Ausdruck zu geben zurück. Während
du dich auszogst, batest du um Verzeihnug wegen des Tags zuvor und mit
Händen am Rande des Schweigens sagtest du mir: -
Sie sind ein Saukerl. Ich weib
nicht,
warum ich Ihnen das sage, aber es tut mir gut, dass Sie leiden, seien
Sie sich dessen gewiss. Ich bin die Schlimmste von allen, ich habe Krätze.
Ich gehe durchs Leben und richte meine Niederlage auf, Ihre
Niederlage, Herr Doktor, merken Sie das? Mich schafft keiner. Ich bin
der brennende Schleim des Wunsches, und ich mache nicht weiter, weil
ich Angst davor habe, dass Sie Ihr
Honorar erhöhen.
(Fortsetzung
aus der vorigen Ausgabe) Ich drehe mich erschöpft auf den Bauch und sie fühlt, sie hat es geschafft, dass ich mich umdrehe, fast ohne eine Pause, macht sie meine Beine so weit wie möglich auf und setzt sich zwischen meine Beine und fängt an mit ihren beiden Händen mit meinen beiden Pohälften zu spielen, und sie ist glücklich und rezitiert laut, während sie weiter mit meinen Pohälften spielt, Gedichte in mehreren Sprachen, als ob es mehrere Frauen wären, die mit meinen Pohälften spielen, die kurz davor sind, zu enem Po zu werden, aber ich fühle wahrhaftig, dass ich nicht mehr kann und ausgerechnet da fragt sie mich: -Magst
du die Gedichte? Ich
hatte, noch bevor ich antwortete, gefühlt, dass das Leben in meinen Körper
zurückkam, und sagte dann zu ihr: -
Du gefällst mir, Kindchen. Die Zunge, die du hast, diese
hervorragenden Tittchen und diesen Po. Was für einen Po du hast,
Kindchen, du bringst mich zum Wahnsinn. Sie
sagte und drückte mit ihren Händen auf meine bereits halbgeöffneten
Pohälften: -
Du hast auch einen wunderbaren Popo. Und
ich empfand ein unvergessliches Erschaudern. Und sie begann mit meinem
Po zu sprechen, und während sie sprach fuhr sie mit ihrer Zunge ganz
wunderbar über mich, und ich dachte schon ich würde meine Jungfäulichkeit
verlieren. Und sie sagte zu ihm: -
Ach, Popöchen, was ich mit dir machen werde. Und
nochmals mit der Zunge, wieder immer wieder, und mein Po ging auf wie
eine Mohnblüte, und sie steckte die Zunge hinein und zog die Zunge
heraus und sie steckte sie wieder hinein, und ich fühlte mich im
Himmel und sie, während sie mich lutschte, versuchte mit ihren
Fingern in mich einzudringen und ich saget: -
Nein, nein, nein, - sehr, sehr leise und sie drang endlich in mich
ein, und ich verspürte eine grosse Erleichterung, und sie
weinte ergriffen drauf los. (Fortsetzung
folgt in der nächsten Ausgabe)
1 Ich
band meine Verse an schäbige Kloaken, Ich
richtete mich auf, und während ich mit der Lehrerin sprach, drehte ich
jedem Wort den Kragen um und dachte, ich würde dadurch gröber
werden. Und
ein grober
Mann braucht etwas, das ihm selbst gleicht. Eine Geste, eine Frau,
ein Schreiben. Andere
werden das Neue machen, ich möchte sagen, jemand muss wohl daran gehen,
das Alte zu machen. Das möchte ich tun. 2 Es
gab eine Zeit, da konnte man von inneren Kräften sprechen. Jetzt ist
die ganze Kraft die des Geldes, das heibt,
alle Energie liegt auberhalb
des Subjekts. 3 Sie
kommt tagtäglich jedesmal moderner daher. Als ich sie heute küssen
wollte, wies sie mich liebevoll ab und sagte: Der Kuss neulich war
wunderbar, wir wollen ihn nicht kaputt machen. 4 Heute
habe ich nicht ein einziges Wort geschrieben. Ein
toter Tag, sage ich bei mir, ein Stück Mortadella vor die Hunde
geworfen. 5 Nach
jedem Sommer, wenn sie vom Besuch bei ihren Eltern zurückkommt, glaubt
sie von neuem, dass die Menschen einander haben oder
einander lassen können. Wenn
sie noch nicht wahnsinnig ist, wird sie es in irgendeinem Sommer schon
schaffen. 6 Er
sagte es aufrichtig zu mir: “Ich möchte nicht sterblich sein, ich möchte
frei sein”, und ich, in einem Anflug von Sehnsucht nach meiner eigenen
Jugend, gebe ihm den Rat, er solle viermal pro Woche zur Psychoanalyse
gehen. Lieber
Maestro, Ein
unumgänglicher Ort um damit anzufangen, irgendwelche Dinge in Frage zu
stellen. Die
Interpretationsarbeit, die sich in den psychoanalytischen Sitzungen von
Indio Gris darbietet, erscheint mir unvergleichlich. “Es
regnet” ist ein unpersönliches Verb grammatikalisch gesehen, denn wenn
wir diese Aussage von der Psychoanalyse her formulieren, hat es ein
Aussagesubjekt, deswegen erschien mir der Psychoanalytiker der letzten
Sitzung ein grobartiger
Lehrmeister. Die
Rubrik Psychoanalyse ist ein Aufzeigen der psychoanalytischen Arbeit,
hoffentlich hilft sie dabei, psychoanalytisches Zuhören beim Leser
heranzubilden. Es
besteht eine zweifache Diskussion auf analytischem Gebiet, eine, die sich
mit der Ausbildung beschäftigt– endlich oder unendlich?, die zwei Wege
auftut, zwei Arten, das Wissen zu begreifen. Diejenigen, die es als eine
Anhäufung von Kenntnissen begreifen, und das bringt ein wer weib
mit sich, und diejenigen, die das Wissen von Signifikanten getragen
begreifen, das heibt
das Wissen als endlichen Genuss, wo der analytische Pakt, eine
signifikante Artikulation letzten Endes, mehr Wissen hervorbringt als
irgendeine Kenntnis eines der Beteiligten. Ein
leitender Angestellter ohne seinen Platz im Unternehmen ist kein leitender
Angestellter seine Intelligenz ist eine andere, wenn er beufstätig ist,
als wenn er in Pension geht. Und nicht weil er alt ist, ist er nicht länger
intelligent, sondern weil er nicht mehr länger an die Signifikanten
gefesselt ist, durch die er sein Wissen anbringen konnte. Das
Wissen wird angebracht, genau wie die Macht, man hat es nur unter der
Vorraussetzung, es nicht zu benutzen. Das
Wissen wird von Signifkanten getragen., wenn ich das unterstütze, was ich
weib,
verwandle ich das Wissen in Kenntnis, das ist, wie wenn der
Psychoanlytiker glaubt, er hätte die Macht, die in Wirklichkeit der Übertragung
zukommt. Eine
andere Diskussion, die aufgetaucht ist, besteht zum Körper des
Psychoanalytikers, ob seine reale Anwesenheit bedeutet, anwesend zu sein
oder ob seine reale Anwesenheit aus einer symbolischen Anwesenheit
besteht, das heibt
aus einer signifikanten Anwesenheit. Die
Sache so anzugehen wie sie angegangen wird, bringt mit sich, dass sie
nicht länger eine psychoanalytische Angelegenheit ist, weil sie aus der
Position des zu Anaysierenden angegangen wird, und von dieser Position aus
schafft der zu Analysierende den Psychoanalytiker, seine Impasses müssen der Berichtigung seiner Art, den Signifikanten
Psychoanalytiker-Zu Psychoanalysiernder zu denken, unterzogen werden. Den
anwesenden Körper mit der Anwesenheit des Analytikers zu verwechseln, heibt
nicht das Ding vom Wort zu unterscheiden, das es benennt, nicht die
Anwesenheit und die Abwesenheit zu versinnbildlichen, insofern als die
Abwesenheit eine der stärksten Formen der Anwesenheit ist, und noch nicht
die Abwesenheit von Mangel zu unterscheiden, wo es nicht darum geht, was
funktioniert oder nicht funktioniert, ob dies von einem es gab oder es gab
nicht abhängt, was sein
sollte, sondern es gibt etwas, was es niemals gab, es gibt etwas, was
niemals stattfand, und das war der Anfang. Danke
für diesen Eingang, auf den eine schreibende Hand hinweist, dort gehe ich
hinein, durch das Portal des Indio Gris. Danke
für das Zuhören. Ich
liebe dich
Amelia DAS HIER IST WERBUNGLLANTOS DEL EXILIOAUTOR: |