INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 99 JAHR
II LEITARTIKEL GESPRÄCH
MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA Sonntag, 14. April 2002Carmen
Salamanca: Also,
Menassa. Miguel Oscar Menassa: Si,
Señorita, wie geht’s denn so? CS:
Gut. Guten Morgen. MOM:
Guten Morgen, Prinzessin der Nacht. Wie geht’s denn so? CS:
“Mein verloren gegangener Apfel wohnt in deiner Finsternis”. Ich
habe kürzlich Ihr Buch gelesen,
das wir nächsten Dienstag vorstellen, Monologo
entre la vaca y el moribundo. Eigentlich eher letzten Dienstag, denn
dieses Gespräch erscheint am Donnerstag. MOM:
Gut, aber wir machen das jetzt, wir werden die Leute doch nicht anschwindeln. CS:
Nächsten Dienstag also. MOM:
Wir werden den Leuten doch nicht
erzählen wir machen es donnerstags,
direkt übers Internet. CS:
Nein. MOM:
Wir machen es sonntags, wir schlafen nicht aus, damit das spanische Volk
frische Nachrichten bekommt. CS:
In diesen beiden Büchern wird ein Satz wiederholt, den wir hier vorstellen:
“ Das Schweigen der Völker ist der Anfang der Zerstörung”, er steht in
beiden Büchern, in Cartas a mi mujer und
in Monologo entre la vaca y el
moribundo. MOM:
Vielleicht nützt das, was wir beide hier sprechen, der Welt etwas (stellen
Sie das im Gespräch ganz klar), wenn ich aber Welt sage, meine ich die Grupo
Cero. Wenn ich sage, meine Verse sind die besten Verse der Welt, sage ich:
“In der Grupo Cero gibt es keinen Dichter der die Dimension erreicht, die
ich in meinen Versen erreiche”. In der Welt, die Welt kennt doch keiner, und
außerdem
sind alle Nachrichten, die wir von der Welt haben, erlogen, sie sind alle
aufbereitet, sehen Sie nicht, dass die spanischen Journalisten nichts
verstehen. Sie bekommen von einem Dummkopf eine Nachricht und sie verbreiten
sie, das ist bereits mit der Angelegenheit von Felipe Gonzalez passiert und
jetzt mit der Angelegenheit von Chavez. Noch ist nicht bekannt, ob Chavez zurückgetreten
ist oder nicht,und sie kritisieren ihn bereits seit 48 Stunden als Diktator,
das kann man einfach nicht machen. CS:
Er hat das Land wieder in der Hand. MOM:
Chavez hat Kuba nicht um politisches Asyl ersucht, weil Fidel Castro gesagt
hat, er habe Kuba nicht um politisches Exil ersucht, und es sehe danach aus,
sie würden ihn wieder einsetzen, weil die Legalität wieder hergestellt
werden soll. Dann sage ich, und niemand hat davon etwas gemerkt? Dieser
Einschub nur, um Ihnen zu sagen, wenn ich von der Welt spreche, spreche ich
von der Grupo-Cero-Welt. Wenden Sie das höchstens, wenn es Ihnen Recht ist,
zum Beispiel auch auf die Poesiewelt an, aber auch wiederum begrenzt auf die
spanische Poesie und die schlechten Übersetzungen, zu denen ich Zugang hatte.
Wenn ich sage, die Psychoanalyse sei allgemeiner, dann weil es nur eine
einzige Psychoanalyse gibt, alle wissen, was Psychoanalyse ist, natürlich,
aber auch, wie sie Freud beschrieben hat. Damit
nicht das passiert, was jetzt in diesem Augenblick passiert, erkläre ich
Ihnen gerade, wenn ich sage “ Das Schweigen der Völker ist der Anfang ihrer
Zerstörung”, dann spreche ich
von den psychoanalytischen Gemeinschaften, dann spreche ich nicht von der
Welt, spreche ich weder vom kommunistischen China, noch von den Vereinigten
Staaten. Ich spreche von der Welt, die ich studiere. Ich sage: ” Das
Schweigen der Völker ist der Anfang ihrer Zerstörung” und denke dabei an
alle psychoanalytischen Gemeinschaften, die das Genitale verschweigen, ich
sage das so, damit es verstanden werden kann, also das Animalische im
Menschen, weil sie das verschweigen und das Finanzielle, daher haben sie
langsam abgebaut, bis sie dann dann die Psychoanalyse verließen,
das genau sage ich. Aber es stimmt genauso, trotz des kürzlichen Eingriffs, es stimmt genauso, dass ein Volk zum Beispiel wie das argentinische Volk, das eine lange Zeit geschwiegen hat, jetzt auch sprechen will und nicht kann, es ist etwas entzwei, es ist etwas beschädigt, das Schweigen schadet ein wenig. Als
ich in den Jahren 1975-76 nach Spanien kam, litt das spanische Volk genau
daran, ich weiß
natürlich, dass das Gehirn für dies und das gut ist, und dass die Wörter
sich unterschiedslos aneinanderfügen, das spanische Volk aber sprach mit 200
Wörtern, als ich nach Spanien kam, das heißt
es befand sich in einem Zustand von Geistesschwäche.Das Schweigen der Völker
und ohne zu sagen, das soll heißen
das kollektive Unbewusste, das ist der Anfang seiner eigenen Zerstörung,
geistiger Verfall, nervöser Verfall, sexueller Verfall, Verfall der
Vorstellungskraft und grundsätzlich die Auslöschung des symbolischen
Prozesses, die ganze Angelegenheit ist imaginär, dass einzige, was ich nämlich
will, den anderen beseitigen, weil der andere aber stärker ist, er ist ein
Diktator, bleibe ich ganz ruhig, wasche ich meine Hände in Unschuld. Demnach
ist Welt die Welt, die ich unter Kontrolle habe. Wir haben auch 3 oder 4
Sitzungen zur Politik gehabt, wo wir davon sprachen, wir haben von dem anderen
gesprochen, offensichtlich würde ich diese Bereiche nicht betreten, aber das
ist auch nicht wahr, denn eine Schule für Psychoanalyse, die keine gerechte
politische Konzeption, sondern
eine klare politische Konzeption hat, nicht nur für Psychoanalysepolitik,
sondern für Wirtschaftspolitik, also
ich weiß
nicht, ob das eine Schule für Psychoanalyse ist. Von
allen Kritiken an den Reportagen, akzeptiere ich ganz klar nur eine einzige,
warum ich mich denn nur mit spanischer Politik beschäftige, warum ich mich
nicht mit argentinischer Politik beschäftige.... klar, aber dann würde ich
in die Politik gehen, ich müsste das, was ich mache, dann aufgeben. Was
ich damit sagen möchte, wenn sich jemand so herrvorragend fühlt wie ich, so
aufgekratzt wie ich, um einen Kommentar zu machen, den ich vielleicht noch
nicht gemacht habe, dann kann er das tun, und wir veröffentlichen das für
ihn. Das war’s dann. CS:
Dieses Buch, Monologo entre la vaca y el
moribundo, scheint ein Gespräch zwischen dem Dichter, dem
Psychoanalytiker, dem Menschen, seinen verschiedenen Funktionen, denen er
nachkommt, zu sein, oder den verschiedenen Orten, an denen er vorübersieht.
Wie geht dieses Zusammenleben vor sich? Wie ist dieses Da-sein –
Nicht-da-sein. Ich möchte sagen, warum gibt es eigentlich einen Moment, wo
der Psychoanalytiker zum Dichter sagt: “Schauen Sie, auch ich bin
Schriftsteller, nicht nur Sie”. MOM:
Klar, aber wenn er ihm bereits erklärt, dass er Schriftsteller ist, dann sagt
er ihm, er habe einen Arbeitsplatz, er sei von etwas unter Vertrag genommen,
entweder von einem Gedanken oder von einem Staat, oder von einer Institution,
der Dichter dagegen ist ein Sänger ohne Besitzer. Wenn
ich diese Psychoanalysetexte schreibe, hat man mich bereits gekauft. Warum?
Naja, aufgrund meiner psychoanalytischen Kenntnisse, weil ich der Direktor
einer Schule für Psychoanalyse bin, weil alle Welt darauf wartet, zu hören,
wie ich die Texte verstanden habe, oder wie ich zugehört oder produziert
habe, oder wie mein produktives Lesen aussieht. Der Dichter dagegen, verzeihen
Sie mir, der Dichter ist wie eine offensichtlich gebundene Frau, aber
versuchen Sie mal herauszufinden, woran diese Frau gebunden ist. Ich bin
sicher, Poesie und Polizei sind an etwas gebunden, aber versuchen Sie mal zu
wissen, woran sie gebunden sind. Wenn nämlich die Polizei wahrhaftig an die
Freiheit gebunden wäre, dann hätten wir auch viel mehr Spaß
daran. CS: “ Für den Dichter war das Leben seine geschriebenen Worte”. MOM:
Ja, natürlich, denn wer glaubt, sein Leben sei das gelebte Leben..... Ihn als dumm oder verrückt zu bezeichnen, würde bedeuten, mehr als die Hälfte der Menscheit zu beleidigen. Wenn wir uns das letzte Mal darüber beklagt haben, dass nur die Hälfte der Menschheit zu essen hat, können wir jetzt sagen, 98% der Menschheit haben Schwierigkeiten damit, bevor sie sterben, einzusehen, dass sie sterblich sind. CS:
Prinzipiell hat jeder seine eigene Wahrheit, danach lernen sie auch zu lügen:
leben und zu wissen, sie werden sterben, aber als ob das nie eintreten würde,
das ist das einzig Lustige am Leben”. MOM:
Der Typ sagt, es sei das einzig Lustige am Leben, weil wir eine
sterbliche Gattung sind, wir gehen aus zwei Geschlechtern hervor, dem männlichen
und dem weiblichen, Männchen und Weibchen. Alle Gattungen. Ich
erzähle Ihnen, wie der dumme Mensch manchmal nachdenkt ohne nachzudenken. Die
Gattungen, die sich über Männchen und Weibchen fortpflanzen sind sterblich,
deswegen pflanzen sie sich fort, um die Art zu erhalten, aber natürlich will
man lieber von einem Kürbis abstammen. Er hat sich zurückentwickelt, er
stammt von einem Kürbis ab, er stammt nicht von einem Mann und eienr Frau ab,
aber lieber zurückentwickelt und unsterblich, sagt der Typ, als
weiterentwickelt sterblich. CS:
Lieber zurückentwickelt sterblich als weiterentwickelt unsterblich. MOM:
Ich glaube, Sie haben das jetzt verdreht, nachher werden wir das Band hören.
Richtig verdreht, wie mir scheint. CS:
Mir scheint, das hat mit dem Handwerk des Dichters zu tun, das “ in dem
Bewusstsein, er wird sterben, leben, als ob das niemals eintreten würde, das
ist das einzig Lustige am Leben”. MOM:
Ich habe in der letzten Zeit ein Gedicht geschrieben, in einer
Gedichtsammlung, die demnächst der geschätzte, nette, wollüstige,
intelligente Verlag Grupo Cero veröffentlichen wird, wo in einem Gedicht mit
dem Titel “Es kam die Poesie und sagte zu mir”
die Poesie dem Menschen sagt, der Mensch wisse, er werde sterben und es
mache ihm nichts aus, er wisse, dass jede Liebe ihn umbringe und dennoch
verliebe er sich, er wisse, wenn er schriebe, würde er sterben, und er
schriebe dennoch. Ich weiß
nicht, ob er Mensch, der mit dem Dichter zusammen lebt, das weiß,
aber der Dichter weiß,
dass er sterben wird. Dazu ist es noch seine Funktion für jene Zeit zu erzählen,
in der er nicht mehr da ist, dann, schauen Sie mal, weiß
er also, das heißt,
wir wissen nicht, ob der Mensch, der den Dichter begleitet, weiß,
aber der Dichter weiß. AD:
Wissen heißt,
nicht bewusst zu wissen. Nicht derjenige, der bewusst, intelektuell weiß,
er wird sterben, ist sterblich. Den Tod zu fürchten heißt,
unsterblich zu sein, weil du schon durch den Tod gegangen bist, wie kannst du
ihn fürchten und bist noch nicht durch ihn durchgegangen. MOM:
Was hast du denn noch alles gelesen? Hast du schon aufgeschrieben, was du
sagen wirst? CS:
Ich habe ein paar Ideen. Ja, gut, ich habe etwas aufgeschrieben, es gefällt
mir aber nicht. MOM:
Was Sie geschrieben haben? Warum? Fragen Sie doch, am Ende werde noch ich mit
Ihnen das Interview machen. CS:
“Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass man das Leben nur leben kann,
niemand kann sein Leben denken.” MOM:
Nein, fragen Sie doch den Psychoanalytiker, wer sein Leben denkt, ist ein
besessener Neurotiker, der Ärmste hat ganz schön zu leiden. Das Leben kann
man nicht denken, wie soll man das Leben denn denken können. Es ist als ob
jemand sagte, “Ja, ich denke eine Menge, wenn ich spiele” oder “also ich
denke das Spiel eine Menge”. Man kann nicht denken, mann muss spielen. CS:
Der Augenblick, es zu denken wäre danach, wenn man schreibt, wenn der Dichter
schreibt. MOM:
Ich danke Ihnen sehr dafür, dass sie mich zur Normalität bringen möchten,
aber es ist so, wie ich Ihnen sage, man kann das Leben nicht denken, weder
vorher noch nachhher; was man denkt, ist etwas anderes, das sind Konzepte,
Begriffe. CS:
Damit bin ich einverstanden, man kann das Leben nicht denken, man lebt das
Leben, aber wenn der Schriftsteller später schreibt, dann erfährt man was
geschehen ist. MOM:
Er schreibt, das haben Sie gesagt, wenn der Dichter schreibt, schreibt er. Und
was hat er mit dem Leben gemacht? Er hat es entwirklicht, dann sieht er, man
kann das Leben nicht denken, man kann es im Schreiben des Dichters denken, der
glaubt, er erzähle ihnen das Leben, aber dieses Schreiben des Dichters, das
ist bereits das Gedicht, ist bereits das Essay.... AD:
Wenn man außerdem
das Leben nur machen kann, dann weißt
du natürlich danach, das Leben, das du gemacht hat, nachdem du es gemacht
hast. MOM:
Nur danach wirst du es wissen, klar. Das ist sehr wichtig, wenn ein Schüler
sagt: “Sobald ich verstehe, was Sie mir geben, dann werde ich bezahlen”,
Sie werden niemals verstehen, was wir Ihnen geben, wenn sie nicht vorher
bezahlen. Können sie vielleicht den Geschmack eines Salatblatts kennen
lernen,ohne dafür dem Gemüsehändler den Preis für den Salat zu bezahlen,
oder ohne vier Monate darauf zu warten, dass der Salat wächst. Es gibt Dinge,
die der Mensch nur versteht, indem er sie tut, und wir wissen nicht mehr, ob
es Verstehen oder das Lesen von Daten ist. CS:
Ich denke gerade daran, Freud sagt, es gebe Begriffe, die nur zu lernen, zu
verstehen sind, indem man sich analysiert. MOM:
Das war ein Aufsatz, wo er mit einem imaginären jungen Mann ein Gespräch führt,
es kommt der Augenblick, wo er zu ihm sagt: “ Was kommt, kann ich Ihnen
nicht erklären, und zwar, weil Sie viele sexuelle Probleme haben, wenn Sie
sich nicht psychoanalysieren....” AD:
Oder wenn er sich nicht ändert, um es zu verstehen. MOM:
Wenn Sie keine Änderung erarbeiten, um es zu verstehen, können Sie es nicht
verstehen, denn um das zu verstehen , was ich Ihnen erkläre, ist dem
entgegengesetzt, wie Sie sind, deswegen, entweder ändern Sie sich oder die
Ich-Mechanismen verhindern, dass Sie hören, was ich Ihnen hier sage. CS:
Da steht: “Mit der unvernünftigen Feder des Geschwätzes werde ich die
Geschichte erzählen, in Versen wird das sein, geschickt, ungeschickt am
Scheideweg, etwas versichern zu müssen”. Dieser letzte Satz ist mir sehr
aufgefallen, “am Scheideweg etwas versichern zu müssen”. Die Geschichte
versichert immer. MOM:
Die Geschichte versichert für denjenigen, der die Geschichte lesen wird, aber
versichern ist immer etwas Kommerzielles, damit meint der Dichter, um den
kulturellen Klüngel Madrids zu bekämpfen, sollten Dinge versichert werden,
man sollte es so ein wenig wie sie machen, der Dichter weigert sich einer von
ihnen zu sein, er kommt vielmehr zu dem Schluss, die einzige Art und Weise
eine Situation zu ändern ist, nicht so wie sie zu sein, und er bleibt damit
etwas abgeschlagen zurück. Aber natürlich, weil ein Dichter, der sich für
abgeschlagen hält, glaubt, er fände kulturell keine Akzeptanz, der ist ein
Dummerchen. Ich spreche von mir, weil es mir manchmal vorkommt, dass ich sage
“niemand liebt mich”, und wo ich doch täglich ein Gedicht schreibe, wie
kann mich da niemand lieben? Die spanische Sprache hat einen Hang zu mir. Sie,
die vollkommene Madriderin, sind auch sicher manchmal wütend, dass die
spanische Sprache einen größeren
Hang zu mir als zu Ihnen hat. CS:
Ist das eine Frage? MOM:
Das ist ein Seitensprung, den ich soeben gemacht habe. AD:
Eine
Interpreation. MOM:
Sie möchten gewinnen, verzagen sie nicht. “Wenn sie dich hundert Mal
niederwerfen, stehst du auf/ nochmals zehn, nochmals hundert, nochmals fünhundert
Mal: /dein Fallen darf nicht so gewalttätig sein / auch von der Gesetzmäßigkeit
her, sollte es nicht so häufig sein.” “Mach
es wie Gott, der niemals weint; / oder wie Luzifer, der niemals betet; / oder
wie der Eichenwald, dessen Grobartigkeit
/ Wasser braucht, und er verlangt es nicht ....” Dieser
Dichter zum Beispiel ist ein genialer Dichter, aber ich bin nicht so, ich
glaube, das einzige, was man übergeben muss, ist die Poesie, danach muss man
alles übergeben. Denn um es wie Gott zu machen, der niemals weint, müssten
wir in einer anderen Welt leben, denn in der Welt, in der wir leben, unabhängig
davon, ob wir weinen oder nicht weinen, gibt es Gründe zum Weinen, bis zu
tausend oder zweitausnd täglich, und zwar in der gesamten Welt. Und dann weiß ich
auch wie Luzifer, der niemals betet, wenn du auch hungernde Völker, Völker
im Krieg, von den Mächtigen gequälte Völker, wenn du sie nicht beten lässt,
lässt du sie nicht um Erbarmen flehen, weil beten auch um Erbarmen flehen
ist. Siehst du, dass es sehr schwierig ist wie Almafuerte, der Seelenstarke,
zu sein? Ich lenke da als Dichter eher ein. Ich glaube an die Transformation
der Gesellschaften. CS:
Und die Transformation der Gesellschaften geht über die Transformation des
Subjekts vor sich? MOM:
So
gesagt, scheint es nicht zu stimmen. CS:
Das ist eine Frage. MOM:
Wenn ich sage, ich glaube, habe ich nicht gesagt, wie, ich habe gesagt, wenn
ich an die Transformation der Gesellschaften und der Kulturen glaube, so wie
ich das sehe, waren wir nicht immer bei der gegenwärtigen Produktionsweise,
wie sich das änderte. Das einzige was ich hier sage, es kann nämlich sein,
sie werden uns nicht die Feiheit zu leben geben, es kann sein, sie geben uns
nicht die Freiheit zu essen, aber der Dichter hat nun mal den Vorteil, dass
sie ihm nicht diese Freiheit zugestehen müssen, um zu schreiben. Dann sage
ich, da die Zeiten sich ändern, da die Welt sich ändert, Sie haben mich
sofort gefragt, wie denn, und dich habe Ihnen gesagt, ich würde sie nicht ändern,
ich sage: Ich denke den Gedanken, dass die Welt sich verändert, weil die Welt
sich seit fünf Milliarden Jahren ändert, dann wäre ich also ein großer
Idiot, wenn ich glauben würde, die gegenwärtige Gesellschaft sei die endgültige
menschliche Gesellschaft und die gegenwärige Gesundheit sei die endgültige
Gesundheit, nein, ich denke schon richtig, ich weiß
aber nicht, ich habe nicht die geringste Ahnung, wie sich diese Zustände ändern
könnten. Zu allererst versuche ich mich zu ändern, danach versuche ich meine
Freunde zu ändern, danach versuche ich meine Feinde zu ändern, danach
versuche ich alles aufzuschreiben, was ich sehe, empfinde, fühle, weil
irgendein Genie, und das bin nicht ich, sicher verstehen wird, was mit uns los
ist. Ich weiß
nicht, ob ich das verständlich ausgedrückt habe. Gut,
wenn Sie mir noch mehr Fragen stellen, kann ich weiter über das Thema
sprechen, das ist ein Thema, das mich auberordentlich
interessiert. Denn, weil ich nicht kann, mache ich einfach nichts, es ist als
ob wir eine Gruppe aufbauen wollten, wie wir das so mit der Grupo Cero machen
und jedesmal, wenn aus welchem Grund auch immer ein Mitglied dazukommt, hat es
schneller und mehr davon als ich, klar. Dann bin ich neidisch oder bin nicht
neidisch, ich bin neidisch oder will den Fortschritt der Menschheit, ich bin
neidisch und möchte eine bequemere als die gegenwärtige Lebensweise
hervorbringen. Gut, dann muss ich es halt ertragen, dass jedesmal, wenn sich
jemand nähert, er viel Kritik,
Zweifel, Unsinn mitbringt, trotzdem wird er mehr davon haben als ich. Wenn ich
das ertragen kann, dann sind wir in der Welt, sind wir Menschen, und eines
Tages, in zwei- oer dreitausend Jahren wird es heiben:
“Schau mal diese Leute, was die gemacht haben, wo sie sich doch alles hätten
unter den Nagel reiben
können....” AD: As Schreiben muss sie dann also sein, die Transformationsmaschine. MOM:
Ich möchte das nicht so formulieren, aber ich glaube das schon. Warum, sage
ich, ist das Schreiben eine
Transformationmaschine? Weil ich kein Idiot bin, ich lebe nicht so, wie ich
schreibe, ich lebe so, wie sie vor mir schrieben. CS:
“Ich glaube mein Leben ist das einer literarischen Figur, ich kann mich
nicht weit davon entfernen, wenn ich schreibe”. MOM:
Der Typ denkt an so etwas, sehen Sie nicht, was er tut? Der Typ wusste
bereits, als er das schrieb, wusste er bereits.
Eine literarische Figur, schauen Sie doch, mal sehen, ob mir eines Tages einfällt:
“Lassen Sie mich die Wahrheit sagen”. Sie lassen mich nicht, Sie sagen:
Was für eine Wahrheit! Sie sind hier, haben das gemacht, haben so viele Bücher
veröffentlicht. “Nein, ich bin kein mit Komplexen beladener Mensch”.
“Nein, Menassa, wie werden Sie Komplexe haben, wo man sie doch als starken
mutigen Menschen kennt”. Verstehen Sie allmählich? Man
sollte das richtig verstehen, dass man das Schreiben sei, man sollte das
richtig verstehen, denn man ist wahrhaftig das Schreiben. Sie haben in der
Vergangenheit der Dichter nachgegraben, die behaupten, ihr Vater sei
Tschechoslowake und ihre Mutter Inderin, wenn Sie das machen, werden Sie
merken, dass das häufig nichts mit der Realität zu tun hat, gut, mit welcher
Realität? Der Realität des Schreibens, denn das führt dazu, dass es auf
diese Weise entsteht, so wie man das
sagt, so wie man das schreibt. Was
ist mit Ihnen los, Salamanca, sind Sie traurig? Sie wollten mich nach dem
Nahen Osten fragen. CS: Ich will Sie nur fragen, ganz einfach. MOM:
Sie würden gern für die Welt arbeiten. Haben
Sie schließlich
einen Vertrag mit EL PAIS abgeschlossen? CS.
Nein. Sie sollten besser mit Ihnen einen Vertrag als Nachrichtenvorhersager
abschließen. MOM:
Ich habe erreicht, ein vollkommen freier Mensch zu werden, mich liebt weder
der, dem ich zu essen gebe, noch der, dem ich mein Wissen anbiete, noch der,
der von meinem Denken lebt, mich
liebt nicht einmal der, der an meiner Seite gelernt hat, zu lieben. Das Leben
des Schöpfers ist sehr interessant. Denn, wer wird dich schon lieben wollen,
wenn er dich nicht besitzen kann? Ich weiß,
ja, man kann die Menschen nicht besitzen. Ich weiß,
ja, aber sie haben die Illusion, dich zu besitzen. CS: Letzten Sonntag habe ich Sie gefragt, wer die Lehrmeister seien, und Sie haben abends wiederholt, Lehrmeister sei jeder, der etwas bereits vor mir gemacht habe. MOM:
Der etwas bereits vor mir gemacht habe.... CS:
Und besser als ich. MOM:
Gut, die Tatsache, etwas zuvor gemacht zu haben, bedeutet, er hat es besser
gemacht, und zwar so viel, dass ich, um es bsser zu machen, es nehmen muss, es
als Alteisen benutzen muss, ich muss es benutzen, wenn Sie so wollen, und zwar
als Rohmaterial. CS:
Da ist etwas Interessantes, Sie sagten auch, der Schriftsteller wisse nicht,
worüber er schreibe, er sei aber dazu verpflichtet, zu wissen, worüber er
lese. MOM:
Gut, wir wollen ihn mal das schöpfen lassen, was er will, wenn er aber liest,
muss er wissen, was er liest, wenn er ein Buch liest, muss er wissen, was er
liest, denn da wird er uns zeigen, was seine Stellung in der Welt ist. Gut,
wir geben ihm Freiheit, was immer er auch schreibt, das Schreiben kann man
nicht unterdrücken, denn es gibt eine Seite des Menschen, die ist dieser
Scheiß,
den Sie da geschrieben haben, aber danach müssen Sie beweisen, dass sie auch
wissen, was lesen, denn, wenn sie lesen, lieben Sie vielleicht nur das Ärmliche
an ihrem Schreiben, es gibt viele solcher Schriftsteller.
Schauen Sie mal, wenn Sie eines Morgens aufstehen, und die Augen
aufmachen, ist Spanien voll von solchen Schriftstellern. Paco Umbral, zum
Beispiel, wollen wir den Unsinn, den er schreibt verzeihen, aber er liest sehr
schlecht, er versteht alles umgekehrt. Oder
die von der Escuela de Letras, der Schule für Geisteswissenschaften, die
glauben die Leute würden als Dichter geboren, lesen schlecht, das ist Lesen.
Sie schreiben und schreiben eine Menge Blödsinn, sie sagen, Schrifsteller zu
sein, sei etwas Edles,
Schriftsteller zu sein, sei wie König zu sein, wenn du nicht im Königshaus
geboren wurdest, wärst du kein Prinz. CS:
Klar, da kann es auch Ideologie sein, aber dabei spielt auch Geld eine Rolle. MOM:
Wie
bitte? CS:
Ich sage, diese Art zu Denken, hat auch ihre finanzielle, marktwirtschaftliche
Seite, Je
mehr Schriftsteller es gibt, desto weniger verdienen die, die da sind..... MOM
: Schriftsteller verdienen nichts. CS:
Gut, die Verlage. MOM:
Ja, kann sein, deswegen. Wir sind gar nicht gewachsen, wir sind noch nicht
einmal weiter als das Alte Ägypten gekommen. Im Alten Ägypten gab es eine
gesprochene Spache, die vom Volk gesprochen wurde, und es gab eine
geschriebene Sprache, die nur die Mächtigen verstanden. Warum sage ich die Mächtigen?
Weil alle Handelsgeschäfte in der geschriebenen Sprache vollzogen wurden,
folglich konnte das Volk keine Handelsgeschäfte vollziehen; wir leben
weiterhin so. Unsere Schrifsteller sind immer noch Römer, was können wir da
schon machen, oder Griechen, das ist mehr oder weniger das Gleiche. Einige
werden direkt betrunken und die anderen werden
ein wenig später betrunken, weil sie Wasser in den Wein schütteten. CS.
Dann hat doch das Leben keinen Sinn. MOM:
Gut, wenn Sie es etwas entschärfen wollen, das Leben hat 5 Milliarden Sinne.
Das Leben ist wie der unbewusste Wunsch. Sehen Sie, wie es schließlich
heißt,
der unbewusste Wunsch habe kein Objekt? Warum? Weil jedes Tierchen, was da läuft,
Objekt des Wunsches ist, kein Objekt zu haben, heißt,
es ist ihm egal, ob auf diese oder jene Weise. Und das ist das Leben des
Subjekts. Ja,
im Film bekommen wir gezeigt, dass das Leben dem anständigen Arbeiter gehört,
oder das Leben ist das Leben des Reichen, oder das Leben ist das Leben des
Armen, es ist auch das Leben des Verbrechers. Wenn Sie nur ein bisschen
nachdenken; Sie werden wohl in irgendeinem gut gemachten Film geweint haben,
als sie den Mörder töteten oder den Verbrecher festnahmen oder die böse
Prostituierte, die alle Welt betrog, am Schluss starb, und Sie, da waren Sie,
und die Träne kam. Gut, wenn jemand weint, wenn der Mörder stirbt, dann heißt
das, sie wollen uns glauben machen, wir alle hätten Gefühle, alles wären
Leben, der Mörder würde seine Mutter lieben. CS: Tragen
wir alle einen Mörder in uns? MOM:
Also das würde ich nicht gerade sagen, aber klar, nach 35 Jahren Analyse.
Auch kein Opfer, weil ich merke, wenn jemand die Wettkämpfe akzeptiert, wo
man gewinnt, dann akzpetiert er auch zu verlieren, man müsse sich nicht an
Wettkämpfen beteiligen, wo man gewinnt oder verliert, das heißt,
wenn ich akzeptiere, jeder Mensch hat einen Mörder, akzeptiere ich auch, dass
jeder Mensch ein Opfer hat, und ich bin damit nicht einverstanden. Ich lasse
diese Dialektik hinter mir. Denn, mal sehen Menassa, sind Sie Proletarier oder
Bürgerlicher? Das könnte mich ein Marxist fragen, einer von den aus der
Kinderzeit bekannten, und ich würde sagen, weder noch, ich bin ein Außerirdischer.
Und so wie ich das sehe, ist das eine marxistische Antwort. Wenn mich jemand
fragt: Proletarier oder Bürgerlicher? Wenn ich dann antworten würde, “ich
bin weder noch, ich bin ein Außerirdischer”,
diese Antwort wäre dann eine marxistische Antwort. AD:
Auch mit dem Wahnsinn und der Vernunft kann man sich die Gesundheit nicht zu
eigen machen... CS:
Und zur Politik, irgendeinen Kommentar? MOM: Also weißt
du, manchmal tun mir die Nachrichten so weh, dass ich ein wenig davon Abstand
nehme, wenn Sie mir also helfen wollen..... Sie haben nicht einmal die Zeitugn
gelesen. Soll
ich Ihnen sagen, wie lächerlich Journalisten sind, heute steht in EL PAIS
“Argentiniern fällt weiter in den Abgrund”, aber was ich sagen will, um
zu wissen, wie es um Argentinien steht, fragen sie die Opposition. Und warum
fragen sie nicht Zapatero, den Oppositionsführer, wie es Spanien geht? Nein,
nicht doch, das fragen sie Aznar, aber nach Argentinien fragen sie die Leute
von Alfonsín, diejenigen also, die gefallen sind, das ist schon bösartig.
Und außerdem
nehmen sie das als Schlagzeile. In Wirklichkeit sagt der gegenwärtige Präsident
für sich, im Juli werden sie den Kopf heben. Ich weiß
nicht, warum er das sagt. Es interesserit mich nicht, dass Argentinien Recht
hat, ich erzähle, wie Journalismus funktioniert. Sie sagen, ich weiß
nicht, was Boulevardpresse ist, wo der ist, aber sie sind die
Boulevardjournalisten, also wirklich. Ich
bin sicher, die Reportage könnte zehn bessere Überschriften haben, als die,
die sie ihr gegeben haben, aber warum, haben sie ihr diese Überschriften
gegeben, oder werden sie genau da ungebildet? Nein, die haben Lust am Arsch zu
kitzeln: Amelia
Díez hat sich heute nicht gewundert, dass in dem Stück Las
criadas am Ende “Argentina”
gerufen wurde. Las criadas, von Genet. Publikum:
Es ist doch eine Strafe, Leute nach Argentinien abzuschieben. Und sie sprechen
davon, nach Afghanistan zu gehen und noch schlimmer als Afghanistan,
Argentinien. MOM:
Hast du nicht gemerkt, seitdem die Wirtschaftskrise in Argntinien zugenommen
hat, hat auch die Werbung mit Argentiniern in Spanien zugenommen? CS:
Eine Menge Werbung. MOM:
Das heißt,
was wir verstehen, wir wollen also alle ein wenig mehr verdienen, aber schon
das mit dem dem Nächsten zu helfen .... das können wir schon nicht, aber es
ist bekannt, dass jeder ein wenig mehr verdienen möchte, und sie nützen jede
Situation dazu aus, um mehr Geld zu verdienen. Ich glaube, wenn der Verkauf
von Zeitungen zurückgeht, weil die Leute die Innenpolitik nicht interesiert,
und sie nicht mehr am Fußball
interessiert sind, ich glaube 100 % unserer Journalisten würden erfreut den
Beginn eines neuen Krieges begrüßen,
nur weil dann mehr Zeitungen verkauft werden. Wir befinden uns in dieser
Situation. CS:
Ich merke, dass von EL PAIS in der letzten Statistik zu lesen war: Die
Tageszeitung EL PAIS erhöht als einzige ihre Verkaufszahlen, aber die kommen
mit der Kampagne der Pesetenscheine an (ich weiß,
dass ein Großteil
der Bevölkerung die sammelt) und das haben sie ausgenützt um zu sagen, die
Verkaufszahlen würden ansteigen, ließen
es eine Zeit lang und fingen wieder damit an. Sie benutzen Tricks. MOM:
Tricks,
weil Sie nett sind. El PAIS sollte besser aufpassen, weil es die Zeitung ist, die gleichzeitig mit der Demokratie entstand, dann müsste sie sich immer diesen Geist bewahren, unter welchen Bedingungen auch immer, und er kommt ihr abhanden, er ist ihr bereits abhanden gekommen. Jetzt
wollen sie das Problem beheben, das sie mit Aznar haben, mit denen von der
Partido Popular. Mit der Sache Felipe Gonzalez, den wollten sie bestrafen,
weil er sich schlecht betragen hätte und was weiß
ich, in Wirklichkeit hatte Felipe Gonzalez ihnen eine hinten reingetreten mit
der Ärztekammer, ganz am Anfang, einen Streitfall, den es zwischen der Ärztekammer
mit der Zeitung El Pais gab, den hat die Ärztekammer gewonnen und danach sind
sie über die Ärztekammer hergefallen. Ich glaube, gewisse Pläne in der
Medizin, bei denen man nicht verstand, warum es die gab, die gab es, weil sie
auf die Ärztekammer böse waren. Wenn man einaml davon ausgeht, dass die
Presse die Vierte Macht ist, dann war sie einen Augenblick lang zur Fünften
Macht geworden. Ein
Skandal überall, um zu zeigen, was das 20. Jahrhundert war, da heißt
es, das Armsein habe bis zum Reichsein gereicht. Da war
Abschinitt, eine Zeit in meinem Leben, Ich
legte mich hin auf diaphane Unterwelten Ein
Abschnitt, ein Zeitalter, noch heute erinnere ich alles. Eine
Frau und noch eine Frau und dennoch Verzweiflungsnacht. MEIN LIEBER, Ich
fühle, wie ich mit Überschallgeschwindigkeit wachse und genau das, muss ich
sagen, erschreckt mich. Ja,
auch ich war die Schlimmste, die unbewegliche als dürstendes Tier verkleidete
Steinwelt, die sich niemals ändert, dein größter
Misserfolg. Auf
Zehenspitzen über zukünftige Absichten, sehe ich vertrocknete Gedanken
abfallen, leere Schalen, die im Schweigetakt ihn formen, meinen Blick. Bis
hierher schleifte ich fremde Willen, feste Omen für meine Schritte,
atavistische Ketten an den Armen. Ich
bilde mir für die Zukunft eine reife, heitere sehr viel weisere Frau ein. Ihr Körper
von der Erfahrung rund geformt, Spur des Erlebten, zur Schrift geworden. Eine
Frau intensiver Anziehungskraft, rundherum Frau, die ihre Freiheit kaufte, weil
sie den Preis verstand: Verzicht
auf den Thron, Anketten an die Arbeit. Ich
bilde mir deinen Blick des Stolzes ein, wenn sie mir den Preis für die Frau als
Unternehmerin des Jahres verleihen. Worauf
ich nicht verzichten werde, dich zu lieben. Es macht mir auch nichts aus, dass
ich alles tun werde, um deiner Liebe würdig zu sein. Und
sag mir nicht, deine Liebe hätte ich bereits .......
Sie
sagt, sie bereue, besser geworden zu sein. Dann war da eine halbe Stunde
Schweigen; währenddessen dachte ich, sie zweifle an allem, wenn sie nicht
an sich zweifeln möchte. Sie
fügt zum Schluss hinzu: -Wie
schwierig ist das leben auf der Couch! Wie schrecklich! -
Wir machen beim nächsten Mal weiter.
Sie
schläft am Fußende der Matraze auf dem Boden, sie ist gleichzeitig Bett. Es erregt
mich, sie da schlafen zu sehen und ich glaube, sie schläft nicht. Ich
kneife die Augen halb zu und sehe sie nackt. Ich überlege verzweifelt und ich
verspreche mir, nächste Woche werde ich die ganze Woche lang über den Büchern
sitzen. Ich berühre ihren schlafenden Körper und beschließe
zu warten, bis er zwei wird. Unterdessen mache ich aus dem Licht ein Halbdunkel
und mein Herz beginnt zu schlagen. Oh
sich selbst erleuchtendes Glühwürmchen! Ich
dachte schließlich,
es sei ungehörig sie zu wecken und dieser Gedanke, wenn er mich auch noch mehr
erregte, gestattete mir auch weiterzuschreiben.
1 Geld
einnehmen. Geld ausgeben. Das sind die Gesichter des selben Dramas.
Jemand, der schließlich
sein Leben für das Geld hingibt. Kurzum, ein Arbeiter. 2 Sexuelle
Beziehugen existieren nicht. In
den kapitalistischen Gesellschaften jedoch haben sexuelle Beziehungen
die Konsistenz des Geldes, diese Existenz. ICH
MUSS ES SAGEN: ich bin Schrifsteller, das übrige war alles Forschung. Zwei
Ehen, sechs Kinder, Medizinstudium, ich übe weiter diesen Beruf nach 30
Jahren aus, das ist Teil der Allgemeinbildung, die alle Schrifsteller
haben sollten. Bei
der Malerei, gewisse extravagante Sexualpraktiken, das Glücksspiel und
gewisse revolutionäre Neigungen, alles war sehen, alles war in mir
Spuren des Schreibens zu hinterlassen. Ich
hätte neu gemacht werden sollen, und genau das war geschehen, was
damals geschah. Indio
Gris DAS HIER IST WERBUNGLLANTOS DEL EXILIOAUTOR: |