INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002 WIR
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INDIO GRIS NR. 97 JAHR
II LEITARTIKEL GESPRÄCH
MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA Sonntag,
31. März 2002
Miguel Oscar Menassa:
Mir scheint, die von El País haben viel Arbeit, denn sie wissen nicht,
für wen sie bei den nächsten Wahlen stimmen sollen.
Aznar, den sie an die Macht gehieft haben, gefällt ihnen jetzt nicht
mehr, und sie wissen nicht, wie sie ihn ersetzen sollen. Offensichtlich ist da
ein Problem, weil sich Polanco, Präsident von El Pais, aufstellen lassen will,
und gesagt hat: “ Und ich leite Prisa, den Medienkonzern,
vielleicht nicht gut? “Welcher Unterschied besteht zwischen Prisa und
Spanien? Ich glaube, da war der Mitherausgeber Cebrian, der zu ihm sagte: “Überhaupt
keiner (sehen Sie, wie Cebrian ist, der geht immer voraus), und schließlich
ist Felipe Ganzalez gar nicht so schlecht” und Polanco, der Präsident, sagte
darauf:“Beweisen Sie mir das”. Und sie schrieben zusammen ein Buch, um
Polanco zu beweisen, dass Felipe Gonzalez zu irgendetwas nütze sei, wenn Sie
aber den Mist lesen, den sie geschrieben und veröffentlicht haben, dann werden
Sie merken, dass der arme Polanco El Pais nicht in Händen dieser beiden lassen
möchte. Es scheint, er wird sich bei den Wahlen aufstellen lassen. CS:
Das Buch hat den Titel: El futuro ya no es
lo que era. (Die Zukunft ist auch
nicht mehr das, was sie war.) MOM: Naja,
Sie haben auch eine rege Phantasie und schreiben mir Sachen zu, die ich nicht
einmal gedacht habe. Was haben Sie neulich nur für ein Durcheinander gestiftet,
Sie haben ein schönes Durcheinander im Kopf.... CS:
Warum sagen Sie, ich hätte ein schönes Durcheinander im Kopf? MOM:
Als ob es Ihnen gefallen würde, dass die Welt anders wäre. CS:
Mensch ja, ein wenig Idealismus verbleibt uns noch. MOM:
Wo haben Sie denn das Wort gelernt? CS.
Das weiß ich
nicht, aber ich erinnere mich, Menassa sagt machnmal, die letzten Idealisten
seien mit der Berliner Mauer gefallen, danach gäbe es keine Ideale mehr. MOM:
So etwas sagt Menassa? Ich glaube nicht, dass Menassa so etwas sagt. Menassa
sagt eher, die Ideale wären dazu da gewesen, damit die jungen Leute von damals
zwischen einem Ideal und einer Droge wählen konnten, diese Ideale würden nicht
existieren, es sei notwendig, andere Idelae hervorzubringen. Aber alles, was ein
wenig Arbeit kostet, davor bemühen sich die Leute zu fliehen. CS:
Wir sind in der Osterwoche, neulich
haben Sie von der christlichen Sintflut gesprochen, was halten Sie von der
christlichen Passion? MOM:
Ihre Frage ist schlecht, denn die christliche Passion hat Berge versetzt. Was
soll ich schon von der christlichen Passion halten? Es gab niemals
leidenschaftlich-passioniertere Menschen als die Christen. Sie ließen
sich für Ihre Gedanken hinrichten, eroberten, raubten, richteten hin, was
fragen Sie doch, sie fragen mich nach den Feiern, die sie da veranstalten. CS:
Zum Beispiel. MOM:
Gut, ich habe dazu immer recht wirtschaftliche Gedanken. Die Stierkämpfe würde
ich verbieten, wissen Sie, warum ich sie verbieten würde? CS:
Warum? MOM:
Weil ich glaube, ein Freudenhaus wirft mehr Geld ab als der Stierkampf. Ich
weiß
nicht, warum die Regierung das mit dem Freudenhaus nicht will und aber das mit
dem Stierkampf. Weil die Leute Stierkampf wollen. Aber die Leute wollen auch
Scheibe
aus der Büchse, wollen auch Heroin, Schusswaffen.... sie werden doch das dem
Volk nicht geben, bloß
weil das Volk das will. Also dann mit dem Stierkampf, wie das Volk es will,
lassen wir den Stierkampf. Es ist eine Schande. Danach muss ich die spanischen
Umweltschützer ertragen. Dieses Gespräch wird sehr schlecht werden. Wissen Sie
warum? CS:
Warum? MOM:
Weil Sie im Streit angefangen haben, und man kann den Tag nicht im Streit
beginnen. CS:
Streit? Warum im Streit? MOM:
Ja, Sie haben damit angefangen, sich über die Leute von El País lustig zu
machen, als ob die Leute von El Pais keine anderen Porbleme hätten, als zu ertragen, dass Sie an einem Sonntagmorgen aufgestanden
sind und anfangen, sich über sie lustig zu machen. Als ob sie keine Probleme hätten,
wo sie doch nicht wissen, was sie machen sollen. Aznar
ist eine Erfindung der Zeitung El Pais. Als wir der Tageszeitung El Pais
vertrauten, weil sie da gewesen war, und sie drauf kamen, Felipe Gonzalez eins
auszuwischen, denn wer würde sich
schon aufmachen und Felipe Gonzalez wählen. Wo doch ausserdem
alle dachten, die Tagezeitung El Pais wäre so etwas wie die Tageszeitung der
Demokratie. Jetzt wissen sie nicht, was sie mit Aznar anfangen sollen, sie können
ihn nich loswerden, wer weiß
schon, wann sie ihn loswerden. Umfragen ergeben, dass er noch drei Wahlen
gewinnnen wird, obwohl Aznar jetzt einen Fehler begangen hat, den wir schon beim
letzten Mal kritisiert haben. Lassen
sie die Leute von El Pais in Ruhe, die haben schon genug Probleme:
Gewissensprobleme, ethische Probleme, wohin haben sie das spanische Volk geführt?
Zu welchen Glauben haben sie es geführt? Die Zeitung, der Vorkämpfer der
Demokratie, das die Zeitung El Pais in Spanien doch ist. Was hat das Volk dazu
geführt, zu glauben? Sie führte das Volk dazu zu glauben, Aznar sei besser als
Felipe Gonzalez, weil Felipe Gonzalez eine Freundin in Lateinamerika hatte. Können
Sie glauben, dass eine ganze Kampagne gegen einen Machthaber und für einen zukünftigen
Machthaber organisiert wird, alles nur weil der Machthaber eine Freundin hatte?
Wenn das in Alicante gewesen wäre, hätte niemand etwas gesagt, weil die
Freundin aber Argentinierin war, da ging dann der Aufstand los. Mit ist das
alles egal, weil man aber hört, hört, hört...... Nichts
darüber zur Frau von Felipe Gonzalez, weil ich keine Probleme möchte. Wir
sprechen von Politik. CS:
Ja, klar. MOM:
Und Aznar, wie das in Canal Plus ganz gut zu sehen ist, glaube ich, gehört auch
zu El Pais. CS:
Ja. MOM:
Jetzt wollen sie ihn fallen lassen. Jetzt mit Bush stellen Sie ihn ein wenig als
homosexuell hin. Nicht, dass Aznar seine Frau betrüge, wie Felipe Gonzalez das
tat, sondern der betügt seine Frau direkt mit Männern, und wenn ihn seine Frau
fragt: “Hast du mich betrogen, mein Lieber?”, dann antwortet er:”Ich habe
dich noch nie mit einer anderen Frau betrogen”. Wie genial!Wie toll hat er
sich das ausgedacht. Ich untersuche gerade die Sexualität von Aznar, weil ich
ein wenig meine Sexualität verändern möchte, ich fühle mich sehr beobachtet.
Er hat das schon ganz gut hingedreht,
alle sehen seine Vorderseite an, und
er macht alles mit der Hinterseite, es ist dann sehr schwierig, dass er entdeckt
wird. Es
ist für mich entsetzlich, dass wir einen Regierungschef haben, der sich so gut
vor seiner Frau verstecken kann, das ist für mich sensationell. Und das ist
wohl so, weil er sie präsidentschaftsfähig machen will, seine Frau, er möchte
ihr also keinen Kummer bereiten. CS:.
Es gibt viele Gerüchte dazu und viele Witze. MOM:
Er möchte sie zur Präsidentin seines Herzens machen und sie schreibt, sie hat
anderes im Kopf, sie wird doch nicht die ganze Zeit über an Aznar denken. Wie
ich gehört habe, hat Zapatero, der Oppostitionsführer, einen Tango tanzen
gelernt, einen Tango, der Bigotito, also Schnauzbärtchen, heißt.
“Bigotito, wenn dein Alter wieder
zurückkäme und deinen Chaplinflaum sehen würde, ich schwör dir, Haar um Haar
würd’ er dir diese Laune auszieh’n”. Und der hat bei dieser Figur sogar
eine Freundin.... CS:
Da steht ein Satz vom 22. Januar 1978 in Psicoanálisis
del Lider ( Psychoanalyse des führenden Kopfes).... MOM:
Und Sie wollen mich für etwas verantwortlich machen, was vor 25 Jahren geschah?
Also, was denn. CS:
“ Der Mensch schreibt im Allgemeinen den Wahnsinn, von dem er glaubt, er sei
keine soziale Tatsache, einem anderen zu. Er glaubt das Allerschönste sei eine
sanfte Begegnung mit der Mutter, und kann sie mit niemandem teilen. “El
Pais” schreibt, was weiß
ich, für einen Wahnsinn einem anderen zu, und leugnet, er sei eine soziale
Tatsache. Deswegen, weil es Felipe Gonzalez das geben wollte. MOM:
Felipe Gonzalez ist auch nicht gerade ein Heiliger. Viele Leute fühlen sich von
ihm schlecht behandelt, das ist doch ganz interessant. Der von der Zeitung El
Mundo, das gleiche, der hatte Krach mit Felipe Gonzalez. CS:
Es gibt Witze mit der Paranoia von Aznar, “Gehen Sie, Señor Gonzalez”. MOM:
Wirklich die Kommunikationsmedien von Aznar, haben es ihm ganz leicht gemacht,
jetzt wo sie dagegen sind, werden wir schon sehen, was
mit Aznar noch passiert. Und wenn er die Wahlen mit der Journalismuswelt
in contra gewinnt, dann haben wir noch für eine ganze Weile einen Tyrannen..
Ich weiß
nicht, ob sie so weit gehen
und Aznar hängen lassen, wenn sie auch nicht wollen. Ich verstehe nämlich
nicht viel. Sie fragen mich nach Sachen, von denen ich nichts verstehe. Warum
fragen Sie mich nicht über etwas, das ich verstehe? CS:
Ich
frage Sie doch nach Ihrem Schreiben. MOM:
Los bitte. CS:
Sehr interessant dieses Buch, Sie haben es mir angetragen als Handbuch der
psychoanalytischen Philosophie und es kann sein, dass Sie sogar Recht haben. Da
steht: “Wenn eine Änderung der Produktionsstile eine Lebenswende bedeutet,
dann hat sich unser Leben gewendet.”. Mir
fiel das mit den Produktionsstilen auf. “Was wurde geändert? Das ist von
1978. Wie wurden sie geändert? MOM:
Das ist ganz einfach. Weil der Typ immer von Kunst spricht, nicht von
Kartoffeln. Dann spricht er da von mehreren Dingen. Er sagt, wir ziehen
ernsthaft in Betracht, dass jeder, der die Regeln des Zusammenlebens akzeptiert,
ein großer
Schrifsteller, ein großer
Maler werden kann ...... und das
bedeutet es, Gesetze der künstlerischen Produktion zu ändern, insofern, ohne
uns einmal weit zu entfernen, da es hier in Spanien viele Künstler gibt, einige
von ihnen sind Besitzer großer
Kunst-Unternehmen, die denken, die Ärmsten, man wird als Dichter geboren, als
Maler geboren. Man muss den Leuten sagen, dass es eigentlich um eine Arbeit
geht, die einige entsprechend ausführen können und andere mehr oder weniger,
und dass es Rohmaterial gibt. Es ist eine Theorie bei der die Universität
notwendig wird, das Studium, die Kultur, die Weitergabe der Kultur. Wenn
ich glaube, dass sie eine große
Schriftstellerin werden können, mit Arbeit, dann zwinge ich Sie dazu, zu
lernen, zu lesen, nicht zu glauben, die Dinge seien in Ihrem Bauch, zu
akzeptieren, dass Sie ein kulturelles Erbe haben. Dass Sie, obwohl ihre Eltern
(setzten Sie hier irgendetwas ein) arm waren, das gleiche kulturelle Erbe
erhalten haben wie die Reichen. Wenn die Völker sich nicht um das kulturelle
Erbe kümmern, dann, weil sie herrschen wollen, die Staaten wollen uns glauben
machen, man würde als Dichter
geboren, nur die Reichen kommen bis zur Universität, es ist bewiesen, dass es
Reiche gibt, die bis zur Universität kommen und es gibt Reiche, die bis zu
Scheiße
kommen, und es gibt Arme, die bis zur Universität kommen und es gibt Arme, die
bis ins Gefängnis kommen, aber weder kommen alle Armen ins Gefängnis, noch
alle Reichen in die Universität, aber da ist eine Manie des Staates, uns
glauben zu machen.... Sehen Sie nicht, jetzt werden sie Geistesschwache
hervorbringen......... CS:
Was haben Sie gesagt? MOM:
Jetzt will der spanische Staat Geistesschwache hervorbringen, da er viele NROs
hat, die sich um die Geistesschwachen kümmern, und es nicht viele davon gibt,
mit dem neuen Bildungsgesetz werden viele Geistesschwache hervorgebracht werden,
nach Kategorien. Kategorie geisteschwach Nummer 1, Kategorie geistesschwach
Nummer 2, Kategorie geistessschwach Nummer 3, usw. Verstehen Sie, was ich Ihnen
sage? CS:
Ja. MOM:
Ein Glück, dass Sie mich verstehen, denn es ist sehr schwierig, mich wollen die
Leute einfach nicht verstehen. CS:
Es ist ganz einfach, was Sie da sagen, alles umgekehrt und basta. MOM:
Was sagen Sie da? CS:
Ihr Denken ist revolutionär. MOM:
Saumässig revolutionär. Sie haben alles umgekehrt gesagt, wenn man dann
nachsieht, sagen sie: “Sie haben alles umgekehrt gemacht”. CS:
Psychoanalysieren. Beim Regieren sieht man es
klar und deutlich, denn es gibt keinen Staat, der das Glück der Bürger
vorsieht, damit möchte ich sagen, ihnen beizubringen, glücklich zu sein, ist
eine Art von Erziehung. MOM:
Das geht nicht, weil das sehr teuer
kommt. CS:
Aber würde ein glückliches Volk nicht mehr produzieren als ein unzufriedenes
Volk? Im Sinne der kapitalistischen
Produktion. MOM:
Ich werde Ihnen etwas sagen, was Sie sicher nicht wissen. Ich beantworte Ihnen
Ihren Satz “ob ein glückliches Volk nicht mehr arbeitet”. Sehen Sie, wie
die Intelektuellen sind, die Intelektuellen verlangten zu jener Zeit der
Revolution in der Sowjetunion zwei Dinge, welche beiden Dinge verlangten sie?
Sie verlangten eine Änderung der russischen Sprache und freie Sexualität.
Stalin, der als russischer Diktator da blieb, war überhaupt kein Dummkopf, der
Mann, er sagte zu ihnen, unter gar keinen Umständen, das mit der Sprache nicht,
denn die Sprache sei infrastrukturell, deswegen, wenn man die Sprache änderte,
würde das gesamte russische Volk verrückt werden, dann gelang es den Russen,
die sexuelle Freiheit zu erreichen. Sie sagen, ein Volk, das schliesslich glücklcih
war. Sie haben es wahrhaftig erreicht, aber dann kurze Zeit später mussten sie
das Ganze anhalten und zu der Sexualität der Zaren zurückkehren, besser gesagt
aus der Vorzarenzeit, weil die Produktion zurückgegangen war. Ich
antworte schlicht und einfach mit einem dummen Beispiel auf ihre genau so dumme
Frage, ob glückliche Leute mehr arbeiteten würden. Das ist nicht bewiesen. So wie diese Leute es sagten, die einen Schritt zurück
gemacht hatten bei dem, was sie unter dem Vorwand der Produktion erreicht
hatten, es würde weniger produziert, sagten sie. CS:
Sie sprechen von Glück, aber ohne so weit zu gehen, wäre nicht ein gewisser
Grad an Komfort oder Bequemlichkeit oder Wohlleben möglich? MOM:
Sie unterschieben mir Sachen, die ich nicht gesagt habe. CS:
Ich frage das, weil, so wie es aussieht, gibt es dafür keine Lösung. Wenn man
glücklich sein muss, damit das kapitalistische System weiterfuktioniert und
poduziert wird und wir weiter leben können..... MOM: Ich
werde Ihnen mal etwas sagen, das Glück bringt gleichermaßen
viele schwer zu lösende Fragen für die gegenwärtigen Systeme mit sich. CS:
Abgesehen davon, dass man das Glück an sich nicht erreichen kann. Welche schwer
zu lösenden Probleme gibt das Glück auf? MOM:
Das Glück? Das Problem ist, ein glücklicher Mensch will mehr, ein glücklicher
Mensch gibt sich nicht mit dem zufrieden, was er hat, er will mehr. Als er zum
Beispiel unglücklich war, bat der Mensch um ein wenig Brot, wenn er ein wenig
Brot hat und er glücklich ist, will er Brot für die Lieben und wenn er Brot für
die Lieben hat, will er Eziehung für die Kinder, und wenn er Erziehung für die
Kinder hat, will er Universität für die Jugend, und wenn er Universität für
die Jugend hat, will er Arbeit für die Leute, die von der Universität abgehen.
Also, jemand, der da ganz ruhig war, dumm, blöd, den ich nach meinem Gutdünken
manipulierte, wurde, indem ich ihn glücklich machte, zu einem Mitbewerber, zu
einer Nervensäge, der das Gute für die Menschheit wollen wird. Der Glückliche
wird sich nicht gerade mit dem Glück für sich zufrieden geben, er wird dieses
Glück für die übrige Welt wollen. Verstehen Sie? CS:
Ja. MOM:
Habe ich Ihnen nicht geantwortet? CS:
Was bietet die Psychoanalyse dem Menschen, damit er eine winzig kleine Parzelle
an Glück erreicht? MOM:
Dem Menschen, das weiß
ich nicht, aber Ihnen, drei oder vier Sitzungen in der Woche. Ich bin doch gut,
was? CS:
Sprachlos, das machen Sie mich. Aber, ich insistiere, in diesem Handbuch der
psychoanalytischen Philosophie wird doch wohl etwas stehen zu...... MOM:
Wozu? CS:
“Ich habe die Möglichkeit zur Verwandlung, ich bin ein Mensch”. Etwas wird
man doch wohl ändern können. MOM:
Klar, wir sehen gerade (Sie, Señorita, wollen das nicht verstehen), wir
befinden uns in der totalen Krise, die globale
Menschheit retten zu wollen, das wollen wir. Das will der gegenwärtige Mensch,
der Mensch, die Staaten. Heutzutage wird alles ansgehandelt, ich will die Palästinenser
retten, dann muss ich die Erlaubnis erteilen, dass den Irakern in den Arsch
getreten werden kann, ich will die Iraker retten, dann kann ich nicht das Palästinenserproblem
angehen. Alles wird ausgehandelt, meine Liebe. Es
gibt keine gemeinsame Lösung, weil kein Staat dazu bereit ist, die
gerade stattfindenden Verhandlungen zu vergessen, und damit anzufangen,
sich um die Leute zu kümmern, es gibt keinen Staat auf der Welt, der sich um
die Leute kümmern kann, wie sollen sich die Leute also ändern? Die Leute
werden sich individuell ändern, als Gruppenmitglieder, deswegen sind Gruppen so
wichtig, das ist unser didaktischer Vorschlag. Sonst
glauben wir schließlich,
es sei wahr, was wir sehen, und was wir sehen ist nicht wahr, ist Schein. CS:
Um zum Schluss zu kommen, “wenn wir schon nicht Menschen sein können, sollten
wir wenigstens Götter sein”. MOM:
Was
fragen Sie mich? Was wollen Sie damit sagen? CS:
Ja. MOM:
Gut, der Typ hat also eine vollkommen griechische Auffassung von der
Angelegenheit, weil er immer das Gleiche vorträgt. Wenn er sagt, er könne
nicht Mensch sein, spricht er von Leuten, die nicht die Liebe machen können,
die nicht studieren können, die nicht arbeiten können, dann sagt er: Macht es
wenigstens wie Gott, lesen Sie, studieren Sie. Er schreibt Gott Dinge zu, von
denen ich nicht weiß,
ob man sie Gott zuschreiben sollte. Ich zum Beispiel glaube, Gott muss ein großartiger
Leser sein, wie könnte er sonst merken, wer bestraft werden muss? Er wird es
doch nicht wie der amerikanische Staat machen, der alles bestraft, was nicht gefällt,
ich denke mir, die Angelegenheit Gottes muss doch wohl ein bisschen
ernstzunehmender sein, obwohl es ihm nicht gefällt, wenn es doch gut war, wird
er es nicht bestrafen. Was meinen Sie? Oder haben Sie eine schlechte Meinung von
Gott? In
diesem Sinne sage ich, außerdem
zum Beispiel, geht es mir dabei so
wie mit der Familie, ich war jemand, der gegen die Familie kämpfte, im Sinne
von, ich empfand sie liessen dir keieneFreiheit, wenn ich es aber auch heute
einmal recht überlege, ist das kleinere Übel für den Heranwachsenden letzten
Endes die Familie. Die
Welt fällt auseinander, mein Liebes, Poesie,
Poet, befahlen sie mir, und dann, Ich
bin die bei dieser Geschichte übriggebliebene Feder, Ich
bin die unbewegliche und zerstückelte Taube, MEINE
LIEBE, Verliebte
Bestie! Verliebte Bestie! Ich mache dich solchermaßen
groß,
ich schreibe dir so tiefgehend, dass dich bis zum nächsten Jahrhundert
niemand mehr wird berühren können. Manchmal
gebe ich es zu, meine Ziele beunruhigen dich. Du bist immer so galant zu
allen, so liebenswürdig zu Gott, du bist beunruhigst darüber, ganz mein
zu werden und nicht, weil ich deiner Freiheit einen seiner Flüge entzöge,
sondern, verliebte Bestie meiner Kadenz, deine Liebe wird wollen, du
sollst ganz mein werden. Zum
Unsterblichsein in meinen Versen verurteilt, wirst du nicht fliehen können. Und
wenn dich jemand fragt, was machst du da, mitten in meinem Leben stehend,
wirst du antworten: Das Leben gehört niemandem, oder besser noch, es gibt
kein Leben ohne mich. Deswegen bin ich Mittelpunkt von allem, was er
liebt. Deswegen bin ich Mittelpunkt aller Freiheit.
Heute
sah ich sie
Während
kleine Ameisen die Existenz eines alten Rosenstocks in Frage stellen, zeichne
ich zwischen den Blättern des Magnolienbaums, die möglichen Profile eines
Lebens mitten in der Sonne. Die Zeder aus dem Libanon, der japanische Liguster
und die chinesischen Rosen bringen mir orientalische Erinnerungen zurück,
dieses jüdische Mädchen in den Wäldern von Palermo, mit diesen
überquellenden Brüsten. Ich erinnere mich daran, diese Brüste mit der
Hingabe eines hungrigen Kindes geküsst zu haben.
Dann
kam der Sonnenuntergang, und ich zitierte für sie meine Verse und sie fühlte,
wie in einer Art Liebesrausch, meine Verse wären das gelobte Land, und sie öffnete
ein wenig ihren Mund, und sie öffnete ein wenig ihre Beine, und sie ließ
sich vom Geruch bestellter Erde tragen, und meine Vater erinnerte uns daran, den
ersten Olivenbaum im Süden Spniens gepflanzt zu haben, und er ließ uns
mit offenen Mund stehen voller in Liebe getauchter schwarzer Oliven.
Wir
sollten nicht Ein
Schritt an der Spitze Herausragen Indio
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der Bücher von Miguel Oscar Menassa CARTAS
A MI MUJER Mittwoch,
den 16. April 2002 um 20.00 Uhr LLANTOS DEL EXILIOAUTOR: |