INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
83 JAHR 2001 DONNERSTAG, 27. DEZEMBER 

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2001

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
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ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH

La danza Interminable


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 83

JAHR II  

LEITARTIKEL  

Sein lassen, allmählich vergessen, wer ich bin.

Langsam in den Nachtstunden untergehen, als ob die Nacht eine Frau wäre.

Ein Gedicht schreiben, aus dem deutlich hervorgeht, dass mein Leben zu Ende ist.

Von der Kultur zerstückelter Ureinwohner. Kleines zu Text gewordenes Lebensdenkmal. Verzweifelter Raubvogel, von der Seinsbedingung geblendet. In irgendeinem geheimen Winkel meiner Seele ist Gott gestorben. Es sind schließlich alle Ideale gstorben.

Ich gehe die letzten Stufen hinab. Lasse über mein Gesicht ein Lächeln huschen. Ich bin derjenige, der kurz davor ist, sich zu stellen. Und über jede Belohnung hinaus möchte ich unbedingt wissen, warum der Mensch so gerne stirbt, verliert, zum Sklaven wird.

Ich lache über mich selbt, bin ein Idiot, der sich über die Justiz lustig machen möchte. Einer der starb, bevor die Schlacht begann.

Frivol und betrügerisch sage ich , mir wird es nicht so ergehen, wie es anderen erging. Und ich lasse mich von der Flut treiben und gähne, denn gähnen kommt gut an. Vorzuführen, dass sich jemand mit dem Jahrhundert langweilt ist in Mode. Das Überflüssige, sagen die modernen Philosophen, ist die menschliche Natur. Der Wunsch begehrt in einer anderen Dimension des Möglichen, deswegen existiert keine Politik.

Blutüberströmte Bestie, ich verschlinge mein Wissen.

Ich bin das letzte Sturmtief über der Welt und bin auch das Richtungsweisende des Sturmtiefs.

Hier im Kern meines Seins, ein flammender Mensch.

Üben wir´s, wie es alle Welt üben soll: Blick zurück und ab.

Verblödet versuche ich die vorgezeichneten Wege zu verlassen. Verblödet zeichnen sich die neuen Wege auf mir ab.

Und auf mir dein Körper einer bedrohten Pantherin. Klauen einer Bestie mitten im Kern deines Kinderherzens. Perlmutttotenhemd, an meinem Hals deine Zähne, ganz weiß. Rotes Blut für das Fest der angeketteten Geliebten. Perlmutt und Abwesenheit.

SYLVESTER

Ich falle, falle langsam an deinen Mundwinkeln entlang,
halte inne im Fall, um dich zu küssen, weil ich sterben werde.
Gleite an deinen dahinsiechenden Brüsten herab, mein Lächlen
und Alkohole und Verrücktheiten beginnen den Abschiedstanz.

Nicht, dass man tanzend meinen nahenden Tod feierte,
sie betrinken sich nicht, die reinen Seelen, um mich zu beweinen,
auch brechen sie nicht, die hörbaren  Stimmen, um mich weggehen zu hören,
auch brechen sie nicht los, die Winde der Leidenschaft, um zu vergessen.

Man tanzt, damit das Beben an deine Haut stößt,
damit deine Haut bei den gebrochenen Tönen
die strahlende und unmögliche Musik erreicht, die Stimmen der Liebe.

Vor dem Sterben verrenkt sich die schwarze Zärtlichkeit,
erlebt im Rausch die letzten Lustimpulse deines Körpers
und zwölf verzweifelte Glockenschläge verschlingen das Ende.

MEINE LIEBE

Heute ist alles Zukunft.

Ich werde ein Wunder nach dem anderen erzählen.

Heute verspreche ich´s dir: ich werde nicht wieder vom Wehtun sprechen.

Aus meiner Vergangenheit werde ich mich an deine Zeichen der Liebe erinnern. Bis ich sterbe, werde die Gedichte dort suchen, wo sie gehört werden.

Worte, Wörtchen wie die Wellen, die auf meiner Haut brechen, hatte ich jeden Tag meine Liebe für mich. Worte wie Feuerzungen zwischen meinen Schenklen, wie Vögel im Herzen, im Aufwachen, wie Küsse der Liebe auf meinem Hals.

Dankbares Stütchen, ich lecke deine Finger, schaue dir in die Augen, lächle dich an, und das Wohlbefinden breitet sich über unserer Erde wie die Sonne aus.

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GANZJÄHRI
G

Er kam heute verzweifelt an, er hatte nichts zu sagen. Nachdem er mehr als eine halbe Stunde geschwiegen hatte, sagte er schnell:

-Viel verdanke ich ihnen, den Worten. Ohne Worte wäre alles finster, unerträglich.. Sie stellt sich normalerweise vor, ein Körper ohne Worte zu sein. Können Sie sich das vorstellen, Herr Doktor? Ein paar Stunden lang und nur Stöhnen aussprechen und Schreie, die nichts ausdrücken? Nicht, dass es mir nicht gefiele ein Schimpanse zu sein, aber eben nicht die ganze Zeit über. Ich frage mich, Herr Doktor, wer rafft sich auf, mir etwas zu sagen, was mich nicht verletzt, wer schon?

- Als ob es Blüten hätte, das von der Nacht geöffnete Spiegelbild.

-Wie können Sie das bloß wissen? Ich ging einer Blüte nach, und ihr Duft war vergiftet, sie tötete mich nicht, ab ich blieb in tausend Stücken geöffnet zurück, und dich habe eine gewisse Angst vor Düften. Zerstückelt, riss ich mir die Nase aus, um nie mehr zu sündigen und verliebte mich unsterblich in eine Frau, die letzten Endes meine Mutter war.

Ich hatte das Gift in mir, Herr Doktor, es waren meine eigenen Träume.

-Machen  wir beim nächsten Mal weiter.

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- Die Gespräche zum Thema Sex kommen mir recht intelektuell vor.

- Was du nicht sagst! Du tust es doch lieber, nicht wahr?

 - Nein, das möchte ich nicht damit sagen, sondern von der Liebe sprechen als etwas, das im Kopf passiert....

- Sei doch nicht so prosaisch, die Liebe ist nach Dante, etwas Geistges, hat immer eher Fantasien und Worte zum Inhalt als Tatsachen. Die Liebe, mein Schatz, wie Menassa sagt, ist die tiefgehendste menschliche Tatsache der menschlichen Intelligenz.

- Ja, Mistmuschel, aber nach Freud, ist die Liebe Abfall, misshandelte Überreste der Kinderzeit, unergründliche Abgründe, offenes Hackfleisch ohne Ausweitungen, genau so, wie das Unbewusste.

- Und ins Kino gehst du wohl überhaupt nie, du hängst wohl den ganzen Tag über rum und fickst?

- Also ficken, nein, denn das hält wohl keiner aus, aber warten auf diesen Augenblick, das ja.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 40.000       Erotik: 65.000

 

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1

Wenn ein Mechanismus nicht funktioniert, besteht die Erlaubnis darin, ihn zum Funktionieren zu bringen. Jede andere Absicht ist keine Psychoanalyse mehr, und wird zu Politik.

2

Was in der Monogamie verloren geht, ist die Gleichzeitigkeit zweier verschiedener Wünsche, und wenn man berücksichtigt, dass Heterosexualität genau das gleichzeitige Stattfinden zweier verschiedener Wünsche ist, so verschieden wie der weibliche und der männliche Wunsch, glaube ich, das, was endgültig in der Monogamie verloren geht, ist die Heterosexualität.

3

Ohne Gewalt,  
                        aber auch,  
                                         ohne Masochismus.

BRIEF DES HERAUSGEBERS

Ich bin die Kunst des Erklärens des Sichgeschlagengebens, die unsterbliche zum Lied gewordenen Niederlage.

Danach werden ein paar damit ankommen und mir sagen, alles sei eigentlich nicht richtig gewesen, und genau dann, werde ich nicht sterben, genau dann werde ich einige Verse schreiben und danach entspannt sein, daran denken, meine Intelligenz ist doch tadellos. Und bekanntlich, kann man einen Menschen nicht wegen seiner Intelligenz tadeln, niemand kann etwas an ihm tadeln auch nicht  an seiner seiner Moral, und ich habe meine eigene.

Aufgewachsen zwischen Sümpfen und dampfendem Morast tarnte ich meinen Körper im Dunst. Ich war der Schlamm und die Melancholie, die dich in den Schlamm zieht. Und ich sage es noch einmal, aufgebrochen , also richtig aufgebrochen bin ich  von ganz unten.

Eines Tages, daran erinnere ich mich, gab es nichts Tieferes, Schwärzeres mehr als meinen  Hunger, dachte ich sogar daran zu stehlen, einem Betrunkenen auf der Straße sein Glas Wein aus der Hand zu brechen. Bis ich daran dachte, der Geduld einen Finger in den Arsch zu schieben. Bis ich daran dachte, mich zu beruhigen, mir ein Auskommen zu suchen, aber es gab kein Weiterunten, niemals mehr eine solche Unschuld.

Indio Gris


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