INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
81 JAHR 2001 DONNERSTAG, 13. DEZEMBER    

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2001

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH

La danza Interminable


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 81

JAHR II  

LEITARTIKEL  

Nichts zu sein, ist eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem Spiel, das ich vorschlage.
In anderen aufzugehen, ohne eine Philosophie des Aufgehens zu haben.
Aber es ist das noch nicht, auch nicht mehr.
Es ist weder ein Seufzer noch der Wind, der ihn vorzeichnet.Vielleicht die Sehnsucht eines Seufzers, der nicht vorgezeichnet wurde.
Da war kein Wind, aber etwas in der Welt bewegte sich.
Es war nicht das von dem, was es ist, weder lebendig noch tot. Ein Abgrund zwischen beiden. Ein nicht vom Leben Berührtes. Ein vom Tod quer Aufschlitzendes. Aber es ist eigentlich genaugenommen nicht so, sondern schräg, oder von Böen umgeben,, wo die Kraft, die Brutalität des Windes jede Kennzeichnung verhindert. Ich bin dieses unmögiche Register.
Ein Lichtstrahl, der nicht als Licht registriert wird.
Ein Schleier, der definitiv dazwischen fällt, ehe etwas geschieht.
Danach stellt sich jemand das Geschehene vor, das niemals geschehen wird, und niemand lässt einen Augenblick als wahrhaftig gelten, au
ßer dem, der niemals geschah.

ICH MUSS MICH VON GAR KEINEM LICHT BLENDEN LASSEN

Ich muss mich von gar keinem Licht blenden lassen
obwohl ich zugebe, während ich es sage, blendet es mich etwas.
Meine Sachen sind erledigt, meine Lieben erlebt, meine Gedichte,
im Wind, irgendein verrücktes Streben der kommenden Zeit.

Ein Zeichen, das mir der Hunger in Sehnsucht hinterließ.
Irgendein lieber Toter, der auf seinem Tod besteht.
Etwas blendet mich, wenn ich schreibe: ich habe geliebt.
Etwas der Freiheit, die ich nicht mehr sein kann.  

Ein Stück für immer gefallener Sonne.
Etwas, was für niemanden mehr scheint, blendet mich.
Ein Strahlen, das im Nichtsein, nichts in mir sieht.  

Und dieses Nichtsehen dessen, was unmöglich sein wird, spricht,
erzählt mir vom flüchtigen Umherschweifen der Sterne,
von einer fleischgewordenen Liebe auf blinden Augen.  

Meine Liebe:

Ich finde ,diese Augenblicke unserer Beziehung sind dafür geeignet, dir allmählich zu sagen, auf welche Art und Weise mir die Dinge zwischen uns gefallen würden. Und dennoch wähle ich das stockende Schweigen meiner Verse, um dir von allem zu erzählen, um einmal mehr deiner blühenden Phantaise Raum zu schaffen, ohne die, das muss ich zugeben, ich nur sehr schwer weiterleben könnte.

Ich bin, meine liebe Señora, der, der die Friedenstaube töten wollte. Der blutige Aasgeier, wuterfüllt, weil er von klein auf in der Liebe misshandelt wurde. Deswegen also, während der sterblichen Begegnungen, während der nächtlichen Uneinigkeit der Morgendämmerung, da kann ich dir von den trauigen Schmetterlingen erzählen, die tot waren, bevor sie richtig flattern konnten. Diese schicksallosen Seelen.

Flatternd zur Wiedererschaffung eines flatternden Geistes.
Ohne daß etwas für sie da wäre, in dieser Kunst des Flatterns.
Ich möchte gemeinsam mit dir, meiner Geliebten, das sterbliche Donnern der Erfolglosigkeit sein.

Träger des Nichts, des Windes gegen den Wind,
ein Wesen, das sich mit den weitverbreitetsten Freiheitsprotesten austauscht.

Davon entzückt, nicht nach irgendwohin umkehren zu können,  zur riesigen Untüchtigkeit hin geöffnet, in vielfarbigen Flammen, in die Gründe ihres Hasses eingehüllt,  warte ich auf sie. Tödlich verwundet, voller Horror vor dem Unvermeidlichen.

In Zweige eingehüllt, irgendeinen Geruch opfernd, den Zorn und die Angst zurückhaltend besteht die Liebe in mir fort, unveränderlich. Das weiß ich beim Empfinden stärksten Hasses und Neides, tiefsten Entreißen, dort nistet die Poesie.

Es ist kein befreiter Idiot, der, dem die Poesie überbracht wird, sondern der, dem es das Leben kostete, sich zu befreien, das ist derjenige, dem man die Poesie überbringt.

Sie liebt mich, wenn ich ihr mein blutiges Gesicht zeige. Wenn in meinem Gesicht die Grimasse des Todes erscheint, dann verehrt sie mich.

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GANZJÄHRI
G

Sie kommt in aller Ruhe zu mir, und gleich zu Anfang sagt sie:

- Endlich habe ich erreicht,  mal fünfzig Minuten für mich zu haben...

Danach bereits auf der Couch liegend:

- Ich bin mitten in meiner ersten Psychoanalysestunde  dieser Woche. Diesmal wird sie es sein, die nach Rache ruft. Glauben Sie bloß nicht, dass ich heute hier bin, um mich so dumm zu stellen und hier über irgendetwas frei zu assoziieren, außer über Themen, die von mir eine schnelle und erfolgreiche Transformation erfoerndern, deswegen, Herr Doktor, nennen wir mal die Psychoanalyse von heute eine gelenkte Psychoanalyse. Aus den Sinnen alles herausholen! Aus den Sinnen alles herausholen! Das heißt, die Psychoanalyse in den Dienst jedweden Zwecks zu stellen.

Wenn ich auf der Philosohpie weiterreite, werde ich nicht sehr weit kommen. Die Psychoanalyse heilt nicht nur, das wollte ich Ihnen eigentlich sagen, sondern sie gibt ein Gefühl des Wohlbefindens.

Eines Tages, müde davon,  sinnloses Zeug zu schwätzen, werde ich mich daran machen zu singen, und ich werde bestimmt singen, wegen der Behandlung, die ich erfuhr als ich groß war, apokalyptische Gedichte, Frauen wie ich, von der Luftverschmutzung einbalsalmiert.

-Wenn ich nur davon spreche, was passieren sollte,
dann spreche ich von sehr wenig.
Wenn ich nur davon sprechen kann, was ich sehe,
sehen die Augen meiner Mutter auf mich.
Nachtpferd, schwarzes, schwarzes, Nachtpferd.

- Es ist gut so, Herr Doktor, sagte sie, machen wir beim nächsten Mal weiter.

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Nachdem sie angekommen war, stieg Rosi Provert weder aus dem Auto aus, noch sprach sie. Der Professor stieg aus dem Auto aus, machte einmal einen großen Bogen um den Wagen und öffnete Rosis Türe, nahm sie bei der Hand und half ihr beim Aussteigen. Bei einem Abstand von weniger als 20 Zentimetern, einander gegenüber stehend, hörten sie ihren Atem, das genitale Zittern.

Rosi schloss die Augen und der Professor küsste kaum wahrnehmbar ihre Lippen, und sie spürte das sich in ihrem Sein alles losriss. Vielleicht war das die Liebe, dachte sie in ihrem Innern, was für ein Wahnsinn!

- Wir sehen uns ein andermal und unterhalten uns weiter, sagte der Professor zu ihr, während sie das Eingangstor ihres Hauses aufschloss.

Der Professor freute sich. Während er fuhr, stimmte er eine italienische Melodie an.

Für Rosi Provert war alles weder ganz einfach noch ganz klar. Sie hatte noch nie diese Unruhe im unteren Teil des Bauches empfunden.

Als er auf der Straße ihre Lippen streifte, fiel sie fast in Ohmacht über die plötzlichen Empfindungen, die sie in der Brust, dem Kopf, den Beinen gefunden hatte.

Sie ließ sich in einen Sessel des Wohnzimmers fallen, blieb dort aber nur einen Augenblick lang, sie ging sofort ins Bad. Sie putzte sorgfältig die Badewanne. Gab daraufhin Badezusatz hinein und ließ das Wasser einlaufen.

Bevor sie aus dem Bad ging, betrachtete sie ihr Gesicht im Spiegel. Sie fand sich so schön wie nie zuvor, löste ihr Haar auf, ging aus dem Bad (alles tat sie in fühlbarer Langsamkeit), legte eine Vivaldi CD in die kleine Stereoanlage, die ihr ihre Mutter geschenkt hatte und zog die Schuhe aus.

Sie lief barfuß den Flur entlang, zog sich den Rock aus, betrachtete ihren Po im Flurspiegel und empfand, sie hätte einen kleinen zierlichen Po.

Zerstreut und bereits nackt versuchte sie La Consécration du Printemps zu tanzen, durch das Rauschen des Wassers, das aus der Badewanne kam, brachte sie in die Wirklichkeit zurück,

Sie lief ins Bad um das Wasser abzudrehen und kam sich wunderbar aufgerüttelt vor und bildete sich ein, irgendwie wie wild zu herumzulaufen, mitten im Urlaub, eine Beute der Liebe.

Sie sprang in die Badewanne, als ob sie es von einem großartigen Flussufer des Amazonas im Urwald aus täte.

Sie fühlte, wie sich im Grün des Badeschaums ihre eigenen grünen Augen widerspiegelten, und sie liess sich von Millionen farbiger Fische überschwemmen, die wie Orientseiden sich auf ihren  Körper niederließen und ein paar davon  mit den Augen des Professors und noch andere mit den Augen von Evaristo und noch andere mehr mit den Augen von Josefine,  versuchten in sie einzudringen.

Sie flüchtete einen Augenblick lang vor diesen liebestollen Fischen und spielte mit dem grünen Schaum, entdeckte ihre Brustwarzen und es beeindruckte sie zutiefst, als sie sie berührte und merkte, dass sie so empfindlich waren, dass sie ihr soviel Genuss bereiteten und machte ein bisschen weiter und drückte ein bisschen zu, und während Vivaldi diesmal, alle mit seinem Schreien umbrachte, hatte sie ihren Orgasmus.

Den ersten, und so auf einfache Art und Weise hatte in ihr der Unterschied zwischen Leben und Tod seinen Platz gefunden.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 30.000       Erotik: 53.000

 

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1

Glatte Angeberei werden sie sagen, aber ein Mensch ist seine Verse, und wenn er keine eigenen Verse hat, ist sein Wesen Eigentum fremder Verse.

2

Da ist ein Ort, wo die Polizei gleich der Mafia ist: beide verachten ihre Vertrauensleute..

3

Wenn ich  nicht das kann, ist der Rest relativ einfach.

4

Heute nichts, nur der Horror der toten Friedenstaube in meinen Armen.

5

Jeder findet seine Bestimmung und wird ihr gegenüber blind.

6

Von heute an wird das Leben leben.

7

Die Leute wollen Freiheit, keine Freundschaft oder Ratschläge.

8

Das größte politische Unwissen fand ich bei den Regierenden.

9

Das Universum, meine Liebe, das heißt, anderes Leben, außerhalb von uns.

10

Ohne eine Pfennig Geld ist die Liebe allzu grausam.

BRIEF DES HERAUSGEBERS  

Ich habe die ganze Geduld eines Nadelbaums. Können Sie sich soviel Feierlichkeit vorstellen?

Ich bin nicht, wie es in einigen meiner Verse heißt, ein Singvogel, sondern eher schon nisten hunderte von Singvögeln tief in meinem Innerrn. Ich bin deswegen die Mutter dessen, was in jedem Singvogel singt. Und was ich gegen die Zeit wachsen lasse, macht den Flug der Vögel  unbeschwert, man nennt mich: POESIE.

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AUTOR:
Miguel Oscar Menassa
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Enthält dreizehn Drucke mit einigen der besten Bilder des Werkes 
von Miguel Oscar Menassa.

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