INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES
FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2001 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 74 JAHR II LEITARTIKEL Zugegeben,
es zittern mir die Hände beim Schreiben. Vor Angst und Schmerz. Die
Tageszeitung El Mundo verfolgt mich mit Bakterien, mit Bomben, mit kaltblütigen
Morden mit erzürnten Göttern, el Mundo verfolgt mich mit ihrem Hass, mit
ihren Rachegelüsten.
Im Fernsehen lassen sie, um mich in Schrecken und kraftlos zu
halten, zerstückelte Tote an mir vorüberziehen, verzweifelte aus
Liebesmagel sterbende Kinder, den einen oder anderen Soldaten ohne Kopf. Mütter,
die sich mit einem Kind in den Armen aus dem 25. Stockwerk stürzen, weil
sie es langweilig finden solange keinen Sex mit dem gleichen
Menschen zu haben. Und
auberdem
werde ich etwas von der Frage überschattet: an welchem Krieg nehmen
meine Verse teil? Welche Armee liebt mich? Heute
habe ich es entschieden: wenn sie so weitermachen, will ich lieber in
Unkenntnis leben. Genug mit den Nachrichten, genug mit den Tageszeitungen,
dem Fernsehen, genug mit Gesprächen, in denen der Krieg vorkommt, der
Hunger, die Verzweiflung. Genug mit Informationen über Drogen, durch die
ich jede Woche eine neue Droge kennen lerne. Andererseits
im Krieg ist alles erlaubt, was im allgemeinen verboten ist. Töten, zerstören,
lügen, schänden, das Böse kaufen, erpressen, betrügen, verraten ...
und vor allem im Krieg KEINE FREIHEIT, KEINE GERECHTIGKEIT. Machen
wir Liebe, sobald der Krieg zu Ende ist, sagten zwei Verliebte zu
einander. Sie war eine der vielen von den feindlichen Armeen
vergewaltigten Frauen. Er, seine Gewehrhülle als Erinnerung. Keiner
der beiden erfuhr jemals, dass genau das, was sie
errichten geholfen hatten, sie umbrachte. Keiner
der beiden
erfuhr jemals, dass der Krieg die gesamte Menschheit knechtet, und
er zu aller Welt ungerecht ist. Jetzt
sind sie tot und dennoch, weder Mann noch Frau,
als sie als Verliebte lebten, hatten
bemerkt, dass die Liebe, ganz genauso wie der Krieg, den Liebenden
knechtet und ungerecht zu aller Welt ist. Sie
sang Verliebtes in der Wüste und er war ein amerikanischer Soldat. Als
der Krieg ausbrach, verdunkelte
er sich, Töte
mich, ich bin dein Feind. Sie
schloss die Augen und ein Kamarad des Soldaten tötete sie beide. Ich
bemerkte allmählich, ich bin nicht frei. Niemand
nahm hin, dass ich mit 61 Nicht
einmal ich selbst konnte mit 61 Und
später, an Sonntagnachmittagen Und
ich erhob mich wie jene, die fliegen können Sie
betete knieend Dort
waren die Lichter und wir waren alle blind. Niemand
konnte über seine Liebe hinaus sehen. Niemand
konnte um fremdes Unglück weinen. Das
waren die Sätze, die sie rezitierte Und
niemand nahm hin, dass unsere Liebe Und
das Schlimmste von allem Eines
Tages sagte sie mir klar und deutlich: MEINE
LIEBE, Ich
muss meine alten Wünsche in die Tat umsetzen und mein Schreiben in aller
Welt veröffentlichen und verbreiten. Das
genau sollte ich tun, bevor mein Gehirn aufgefressen wird von den
andenhaften Konsequenzen der hin zum Unsinn entzückter Schlangen offenen
Meere, entzückt vom elektrischen Klagen der Erde und der Hoffnung, uns
reuevoll zurückkehren zu sehen. Meine
Liebe, wenn sich das Pergament der Zeit auf meine Schläfen legt, würde
ich gerne ein Gedicht schreiben, in dem folgendes steht: Ich
bin in mir noch bedeckt von Illusionen. Spiegelbilder
und Lagunen kristallklarer Wasser, Meereswasser,
Meereswasser Meereswasser,
Meereswasser .....
Sie
nahm immer die Treppe, um
hoch zu kommen, und wenn sie vor der Tür meiner Praxis stand, bekreuzigte
sie sich, bevor sie klingelte, als ob sie zum zweitenmal auf den Knopf drückte.
Dieses
Mal beschloss ich, ein paar Minuten lang nicht zu öffnen, um ihre
Reaktion zu sehen. Sie begann mit unverschämter Beharrlichkeit zu klingeln, und gleichzeitig versetzte sie der Tür Fubtritte
und stieb
kleine Verzweiflungsschreie aus. -
Schon wieder hast du mich verlassen, Affenschwanz, Scheibkerl. Ich
öffnete in aller Ruhe die Tür und fragte sanft: -
Was ist los mit dir, Clotilde? -
Hallo, Herr Doktor, ich glaubte schon, Sie seien nicht da, mir ist das
doch ganz egal, ich
dachte, wenn Sie mir nicht aufmachen wollen, würde ich zum Friseur gehen,
na? was man manchmal nicht von innen kann, das kann man von auben.
Sie
senkte den Kopf, und während sie die Schwelle zwischen Flur und Praxis überschritt,
murmelte sie leise: -
Scheibkerl,
dafür wirst du blechen. Ja,
Clotilde? -
Nichts, Herr Doktor, ich halte es in diesen Schuhen nicht mehr aus: Darf
ich mich ausziehen? -
Wenn sie wollen, sagte ich, Sie sollten aber wissen, dass ich blind bin.
Ich kann Ihnen nur zuhören, aber wenn Sie sich ausziehen wollen. -
Ich wusste nicht, dass sie blind sind, verzeihen Sie mir. Wann ist das
denn passiert? -
Eines Tages, als kleiner Junge gaben sie mir einen Fubtritt
in die Eier und dabei wurde ich blind; danach sagte der erste
Psychoanalytiker – er war ein Liebhaber von Dramen - , zu dem ich ging,
ich wolle meine Mutter heiraten und danach riss ich mir die Augen aus, die
ich mit den Eiern verwechselt hatte,
ich hatte nämlich damit gesündigt. Gott ist jedoch immer gerecht
– sagte ich zu mir. Und ich nahm meine Blindheit
als etwas Natürliches an. Danach,
noch auf Anraten eines befreundeten Chirurgen
hin, wandte ich mich der Psychoanlyse zu, wo man - es ist schlieblich
das Feld der Liebe – besser
blind ist. Und da war ich wieder normal, dabei war es mir gelungen, eine
Verletzung in etwas Gutes zu verkehren. -
Und keiner Ihrer Patienten hat bemerkt, dass Sie blind sind? -
Also, sehen Sie, wie Neurotiker sind. Sie sehen nichts, nur Ihre
Vergangenheit. -
Und ich, wie hatte ich es bemerkt? -
Verzeihen Sie mir, sagte ich – Aber sie haben rein gar nichts bemerkt,
ich habe es Ihnen gesagt: -
Und warum haben Sie es mir gesagt? -
Eben weil ich Sie liebe. -
Und wie wisen Sie, dass sie mich lieben, wenn Sie mich nie gesehen haben? -
Was Sie in mir sehen, das habe ich noch nie gesehen, jedoch, was
Sie mir von Ihnen zeigen, wenn Sie mich ansehen, das habe ich alles
gehört, das ist dasselbe wie sehen. -
Sie waren für mich wie ein Gott. Wie kamen Sie darauf, sich in mich zu
verlieben und dazu noch einzugestehen, Sie seien blind. Ich weib
nicht, wirklich nicht, ob ich Sie jetzt lieben könnte. Gott ja, merken
Sie was? Aber einen blinden und verliebten Gott zu lieben. Ich weib
nicht, weib
wirklich
nicht. -
Machen wir beim nächsten Mal weiter.
Wenn die Spiegelbilder dort lauern, wo die Liebe wieder irgendeinen vergessenen Mist zusammenbringen will, erinnere ich dich mit gefletschten Zähnen eingesponnen in die Morgendämmerung deiner Wahnsinnsträume daran, du wolltest dich nicht erinnern, damit niemand in das Geheimnis deines Seins vordringen könne. Nachdem
du von Deiner Mutter vergessen worden warst, wolltest Du niemals auf eine Stimme
hören.
1 Bevor
man etwas meint, sollte man sich informieren. Ihr Raubtiere. 2 Ein
aus reinem Schmerz blutendes Raubtier. Das Jahrhundert siecht dahin, ich
nicht. Nach
und nach werde ich mich von allem befreien, von fast allem. Nicht von
der Liebe, jedoch schon von ihrer Unnachgibigkeit. 3 Die
Wahrheit ist sich selbst fremd. Grüner aus Schmerzen verlorener Zweig. 4 Das
Bürgertum hat seinen Reiz, aber davon haben immer die Intelektuellen zu
uns gesprochen. Niemand
hat jemals weder einen Bürger noch einer Arbeiter vom Reiz des Bürgertums
sprechen sehen. Der Reiz hat mit der Fähigkeit, Illusionen
hervorzubringen, zu tun. Wenn du deine Steuern bezahlst, dann fühltst
du dich normal, wenn du alle Regeln der Gesellschaft akzeptierst, kannst
du dir wie der allerhöchste König vorkommen, der Herr aller Kloaken.
Gott zu lieben genau mitten im Bürgertum, heibt
manchmal Gott zu sein. So kann doch jeder Gott lieben. Gott
erzeugt im Bürger niemals die Wut, es nicht sein zu können. Eher
ist derjenige Gott, der vertrieben wurde und um seinen Platz
bittet. Nicht weil, wie einige Philosophen sagen, Gott tot ist, sondern
einfach, weil die heutige Gesellschaft ihn privatisiert hat. Das heibt,
in dem die meisten Menschen davon ausgeschlossen wurden. Das ja, Gott,
gehört nur wenigen, die übrigen müssen nach diesen Begrifflichkeiten
bezahlen, damit alles genau so weiter gehen kann. 5 Es
gibt und es gibt nicht alles überall, und es ist gut, das zu wissen. 6 Heute
sagte ich es ohne grobe
Umschweife: schau, meine Liebe, wir waren dabei die höchsten Gipfel
des Denkens zu erreichen, und wir hattten keine Groschen, nicht einmal
einen Pfennig. Hoffentlich bleibt ein Gedanke übrig, sobald wir die höchsten
Gipfel des Gelddes erreicht haben. 7 Er
verwechselt Geister mit Problemen. Tot dem Eindringling. BRIEF
DES HERAUSGEBERS Geistesabwesend,
gefoltert, tot, und dennoch fühle ich mich frei, ökumenisch, wenn ich
meine Verse schreibe.
Eine
Art modernes, symbolisches Manna. Verse für alle Seelen, für alle
Gemeinheiten ein gutes Gedicht. Es werden sicherlich die Intelektuellen
kommen und uns sagen, der
Mensch brauche etwas Brot, etwas Scham, etwas Würde. Wir aber wissen,
ginge es um ein Feuer , wäre es der
Brand der Leidenschaften. Nicht die entbrannten Leidenschaften, sondern
die entbrannten vom Feuer des Symbols verbrannten Leidenschaften der
Poesie. EinLebensjahrhundert durch diesen einfachen Vers gedreht, wurde
besiegt und fällt. Indio
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