INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
73 JAHR 2001 DONNERSTA
G, 18. OKTOBER        

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2001

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH

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INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 73

JAHR II  

LEITARTIKEL

Über den Krieg hinaus, stelle ich mir vor, wird es Elend für viele geben.

Ein erneuter Irrtum wird verheerende Folgen für die Menschheit haben.

Nicht einmal ein Chaos wird es geben. Die neue Ordnung wird sein: keinerlei Ordnung wird möglich sein, nur die der Waffen. Wie damals, als die Weiben die Neger zu Sklaven machten oder als die Spanier die Indianer eroberten.

Nach diesem Krieg wird es drei Jahrzehte lang niemanden geben, der etwas denken kann.

Irgendein Dichter wird sterben, um irgendetwas zu sagen und irgendetwas wird er sagen, der Rest wird alles Verwirrung sein, alles Finsternis.

Wir werden zu den alten Formen des Zusammenlebens zurückkehren, und die Frauenrevolution wird ein Jahrhundert (100 Jahre) ins Hintertreffen geraten.

Der Mensch in seiner Verzweiflung, nicht mit dem Seinigen fertig zu werden, zerstört alles, damit niemand sich das bis jetzt Erreichte  zu Nutze machen kann.

Was sonst ist der Krieg?

HEUTE, MEINE LIEBE,
LIEBE ICH DIESEN SCHMERZ

Heute liebe ich diesen Schmerz, der mich empfinden läst, lebendig zu sein,
hartnäckige Schmerzen bohren sich in meine Seele ein,
in mein Herz, Geilheiten, reissend und lebendig,
in mein Fleisch, Gift, verliebtes, auf meine Haut.

Es ist ein Weltschmerz, sage ich mir gesenkten Kopfes,
es sind die blutenden Innereien des Okzidents,
es sind das bebende Schweigen des Orients,
es sind  sich in meinen Augen brechende Welten.

Es sind, sage ich mir, die verzweifelten Leichen,
die Toten, sich ihres Todes erinnernd,
damit in meinem Körper die Menschheit leben kann.

Die Freiheiten, liebestote Weibchen,
rufen mich auf zu  Schreien, Schmerz, erleuchteter
und menschlicher und lebendiger, Liebhaber der Leere, Gesang.

Meine Liebe,

Nur einmal möchte ich an dich denken, offen und duftend, die übrige Zeit ist, als ob aller Duft sich dem Nichts der Erinnerung öffnete.

Eine Liebesbemühung, sage ich mir, eine Liebesbemühung, und die Arbeit nimmt mir jede Energie.

Wenn mich das alte Riesenrad wieder einmal an Wünsche fesselt, die heute nur Erinnerung sind, warten wir zusammen in Meeresnähe auf ein Wiedersehen mit jener ersten Verzweiflung.

Obwohl, ehrlich gesagt, glaube auch ich, dass die   Störungen des Seins in der heutigen Zeit eher mit Geld, das man nicht hat, zu tun haben als mit  Sex, der unterdrückt wird.

Ich schreibe Quatsch, rufe dich, mein Liebes, rufe dich, wie damals, als du – verletzt – dich an meine Hände klammertest, und wir schrieben gemeinsam jene unvergesslichen Gedichte.

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GANZJÄHRI
G

Sie, nach einer Schweigepause, sagte sie:

 - Wenn ich mir meiner Privilegien bewusst würde, würde ich viel besser leben. Gestern habe ich Pavese gelesen, er schreibt besser als Sie, er ist ein grober Schriftsteller. Ich würde gerne schreiben so wie er. Und Sie, Herr Doktor?

Sie lieb eine Schweigepause fallen um darauf zu warten, dass ich  etwas Klitzekleines dazu antwortete und danach fuhr sie fort:

 - Heute habe ich etwas zum Erzählen, schreckliche Geschichten über meinen Kopf. Alle meine Nerven sind sexuell. Wenn ich schwanger werde, treibe ich ab. Heute fühle ich mich so hysterisch wie noch nie. Endlich kann ich mich hier als Masochistin erleben .

 - Warum, eigentlich sagen Sie, Herr Doktor, warum möchte ich alles meinem Mann erzählen? Will ich vielleicht, dass er meine Mutter ist? Ich weib es nicht. Weib es wirklich nicht.

 Ich merke, dass es wirklich kompliziert ist, zwei Beziehungen aufrecht zu halten.

 Und, da sie, wie man Blicke fallen lässt, wieder eine Schweigepause fallen lieb, sagte jetzt ich also diesmal:

 - Der Ödipuskomplex, nicht wahr?

 - Bitte, Herr Doktor, ich bin nicht hierher gekommen, damit Sie mir von Sexualproblemen erzählen, ich habe schon genug mit meinen eigenen zu tun.

 Es ist genug mit dem Sex, Herr Doktor, jetzt möchte ich Schriftstellerin werden. Jetzt möchte ich mich zwanzig Jahre lang einsperren und schreiben. Nichts davon, mit Lebenskampf, nichts davon mit Vorkämpferin, das waren meine Vorfahren, und auch sie waren nicht glücklich.

 Der Krieg zwischen den Menschen erschreckt mich, ich bleibe lieber eingesperrt, komme einmal pro Jahr, damit Sie mir den Segen erteilen und ich möchte, dass sie das recht verstehen, ich möchte niemandem die Schuld zuweisen.

 Ich denke, ohne ihr etwas zu sagen, alles kommt mir sehr seltsam vor, dass sie sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen möchte, wo doch in Wirklichkeit ich es bin, der sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen muss.

- Mir scheint, dass ich von Ihnen nicht richtig interpretiert werde.

- Machen wir beim nächsten Mal weiter.

- Ah, sind Sie nicht böse auf mich?

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Sie ist für ein paar Augenblicke, eine wirklich Wahnsinnige, sie sagt zu mir, sie müsse auf unsere Liebe verzichten und stürzt sich aus dem Fenster. Vom Boden aus, vollkommen kaputt, macht sie mir ein Zeichen mit dem Kopf, ich sei es, der verloren habe. Sie habe gewonnen und sterbe in aller Ruhe.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 8.000       Erotik: 18.000

 

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1

Ich bin nicht einmal der Zukunftsmensch. Ich bin der Mensch, der auch die Zukunft des Menschen kritisiert. Es wird keine Zukunft für einen Menschen geben, der nur sich selbst denkt, es wird keine Zukunft geben für einen Menschen, der sich immer so wie er selbst ist, denkt.

2

Eine bessere Verwaltung des Gleichen, würde zu anderen Ergebnissen führen.

3

Allem  Anschein nach ist der Kommunismus gescheitert, damit dies aber möglich wurde, musste der Kapitalismus menschlich werden, das heibt, der Kommunismus hat in dieser Hinsicht gesiegt. Die Geschichte des Bürgertums geht weiter, ist aber schon eine andere.

4

In Gedanken bei den Toten: manchmal ist es besser weiter am Leben zu sein, wenn auch nicht alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen; also, es ist besser weiter am Leben zu sein, obwohl nichts in Erfüllung geht.

5

Mächtig zu sein reicht nicht aus, danach muss man es ertragen können, es voranbringen, die Liebe auf sich nehmen, die durch die Macht entsteht, das Wissen auf sich nehmen, das durch die Macht entsteht, das ist am schwierigsten.

6

Das Imperium fällt. Es kommen die letzten Sterne herunter. Ein Imperium, wo alles eine zu grosse Anforderung war, damit es uns danach so wie aller Welt erginge.

Wir standen morgens auf und schon mussten wir fühlen, uns gehöre die Welt. Und so tranken wir den Morgenkaffee, und niemals fanden wir Trost.

BRIEF DES HERAUSGEBERS

Ich weib nicht, wer sie waren, die in jener Nacht meinen Körper liebten,
aber ich war der Zentaur,
diese Traurigkeit meiner eigene Welt nicht zu begegnen
machte mich satrk, grob, mächtig.
Und sobald ich erzählen kann, was heute geschieht,
wird es niemand glauben können.
Die Zeit, werden sie mir sagen, die Zeit tötet.
Nach einiger Zeit stinken sogar die Hexen verfault.
Kommt, behandelt mich so, wie die behandelt werden sollen, die sterben werden.

Der Indio Gris


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Präsentation des Buches

IGUAL QUE GUANTES GRISES

Von Leopoldo de Luis
Nationalpreis für Literatur 1979

Donnerstag, 25. Oktober 2001, 19 Uhr

C/ Princesa, 17, 3ª Izqda.  28 008 Madrid 
Telefon: 91 542 33 49

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