INDIO GRIS

INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
72 JAHR 2001 DONNERSTA
G, 11. OKTOBER        

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2001

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 72

JAHR II  

LEITARTIKEL

DER KRIEG VERPESTET ES ALLES

Meine Zukunft, deine Taille, die verkrümmten Eisenträger.  Im Krieg wird sogar der Exhibitionismus ein anderer sein. Wir werden nicht deine Beine sehen sondern die sie ausreissende Rakete, die gleichgültige Waffe, die sich zwischen den Augen irgendeiner Nacht eingräbt.

Deine Liebestollheit, mein finanzielles Gleichgewicht, den Bomben entgegen explodierende Wände, im Krieg wird sogar die Poesie eine andere sein. Es wird keinen Laut geben, der sich in Gesang verwandelt. Ich sah sie sterben, wird der Dichter sagen, ich sah sie sterben, und das wird die einzige Wahrheit sein. Und es wird keine Metapher geben, keinen Rausch, sobald der Dichter sagt: Ich sah sie sterben, ich sah sie in Stücke gerissen sterben. Im Laufen zerrissen mit einem toten Kind auf den Armen und niemand sagte etwas, das war die Wahrheit.

DER KRIEG VERPESTET ES ALLES

Von morgen an, sagte der Staatschef, wird eine Mikrobe mehr können als eine Rakete; ein Gott, sagte der Staatschef, wird mehr als der Tod können.

DER KRIEG VERPESTET ES ALLES

Auch meine Verse, deine Art Liebe zu machen, dieser Mut, dich nicht geschlagen zu geben, nicht mal wenn sie dich töteten. Du bist wie der Frühling, der sich sich selbst verweigert. Eine Blume heibt nicht Blume, Schwitzen, das  nicht weh tut, ein unsichtbarer Tod.

DER KRIEG VERPESTET ES ALLES

AUCH ICH VERPESTETE MICH

ICH SAGTE MEINE WELTREISE MIT EINEM 20 TÄGIGEN AUFNETHALT IN BUENOS AIRES AB AUS FURCHT ZU STERBEN

WAS BIN ICH WOHL BLÖD !

Als ich meinen Flug annulierte, fühlte ich dennoch eine Art Erleichterung. Hier hörte der Spab auf. Die Leute auf den Flughäfen sind sehr gereizt, die Fluglotsen sind sehr gereizt, die Piloten sind sehr gereizt, die Polizei, die Militärs, die Leute im allgemeinen sogar die Terroristen sind auf den Flughäfen gereizt. Nicht zu reisen, das war schon richtig, jetzt aber, wo werde ich mich verstecken? Wie kann ich den Giftgasen entkommen ohne aufzuhören zu atmen, wie soll ich´s anstellen, um zu den Ungerechtigkeiten des Krieges zu schweigen? Und der Gipfel, es wird wenig zu essen geben, fast kein Wasser da sein, und sie sie wird traurig sein und die Liebe siecht zerstückelt am Fube eines schweigenden Berges vor sich hin.

DER KRIEG VERPESTET ES ALLES

Der Krieg, sagte der Secretary of State, wird unsere Zukunft mindestens zehn Jahre lang verpesten.

Der Krieg, sagte der Indio Gris, ist nur ein Wort mehr.

Bis uns die Welt unter den Händen explodiert, werden wir Liebe machen und beim Ausruhen werden wir das Gedicht machen.

Dieses Mal bin ich der Indio, der keinen Krieg macht.
Dieses Mal bin ich der Indio, den sie nicht unterkriegen.
Dieses Mal bin ich der Indio, der Worte spricht.
Diese Mal bin ich der Indio, der sich in Versen befreit.

Seht ihr denn nicht, in meinen Augen sind keine Dolche mehr.
Keine Lanzen, die zu Pferd dem Tod entgegeneilen.
Seht ihr denn nicht, dass Christus in den Anden gefallen ist,
in meinen Augen ist kein Bittgebet mehr.

Diese Mal bin ich der Indio, der aus der Zukunft kommt.
Ich habe keine Schätze zu bewahren, keine Tempel,
keine verliebten Frauen, keine fruchtbaren Felder.

Ich werde nicht den Krieg machen, nicht feige entwischen.
Ich stamme aus untergegangenen Atlantiswelten des Wortes.
Ich bin der Indiodichter, diese unmögliche Zivilisierung.

BRIEF AN BUENOS AIRES

Ich habe Schicksale und ich habe Einsamkeiten,
die Zeit, das Streicheln der Nacht,
das Sprechen, das Lächeln der Zeiten,
die Stille der Nacht, die Träume,
melancholische Serenade an die Toten.

An meinen von einsamer Liebe wahnsinnig gewordenen Vater,
ohne etwas Grobes zum Hinterlassen, jemanden Grobes,
denn alles Gro
be war in seiner Kindheit.

An die heiteren Nachmittagsorchester,
dieses nur für mich mittags gespielte Bandonion,
unter der Sonne von Pompeji,
Vorstadtrhythmus, unvergesslicher Tango.

Daher denke ich immer ans Zurückkehren, und
die Ferne ist jedes Mal mehr Ferne.
Niemand kommt von seiner eigenen Rückkehr zurück,
niemand kommt aus seiner eigenen Rückkunft zurück,
niemand stirbt genau gesehen vergebens.

Morgen werde ich zurückkehren, und das ist noch nie geschehen.

Wir hörten damit auf anzukommen, und das war so für immer.

AULA 0 FRANZÖSISCH

Pratiquer le français à Madrid
INTENSIVKURSE
Tel.: 91 542 42 85, 8.00 – 22.00 h

GANZJÄHRI
G

- Schauen Sie, Herr Doktor, jeder, der diese Zeilen liest, wird denken, sie seien für ihn geschrieben.

 Wenn immer ich im Geschriebenen Hass sah, war ich der Schuldige (sicherlich empfand ich das auf den besten Seiten des Buches).

 Ich erinnerte mich daran, wie mein Vater einmal zu mir sagte: “Was willst du eigentlich, dass deine Mutter und ich uns streiten”. Sie lieben mich fühlen, dass ich wesentlich für sie war (die Erinnerung mäht ihre gegenwärtige Realität dahin). Diese grobe Leidenschaft, die ich für meinen Psychoanalytiker  und seine Frau empfinde.

 Dann nach einem längeren Schweigen raffe ich mich dazu auf und frage sie:

- Worum fürchten Sie?

- Ich habe Angst, wenn ich spreche, dass sie sehen, wie sehr ich mich in ihr Leben eingemischt habe, ohne dazu ausdrücklich aufgefordert worden zu sein. Ich werde mir noch ganz beschämt vorkommen. So sollte man die Dinge nicht  angehen. Ich habe zu befürchten, Sie sagen mir dann, das alles sei gewesen, damit ich etwas begreifen solle, denn ich sei blind, taub, stumm, und es gebe keinen anderen Weg zum ...... und danach verlassen Sie mich, aber ich glaube das Wesentliche sind alle Voruteile in mir, um zu Ihnen über meinen Entdeckungen sprechen zu können. Ich werde von der Vorstellung verfolgt ... Ja...Sie würden immer von mir enttäuscht sein, wo es doch eigentlich um mein eigenes Leben geht, und auf dieser Ebene sollte es mir einerlei sein, sie zu enttäuschen oder nicht. Ich glaube manchmal, Ihre Zeilen seien insbesondere paradoxerweise deswegen  geschrieben worden, um zwischen Ihnen und mir einen Abstand zu schaffen.

Und ich sagte ihr, um zum Ende zu kommen:

- Manchmal gewinnt man da am meisten, wo man verliert.

PRAXIS GRUPPE 0     

PRAXIS GRUPPE 0     

Amelia Díez Cuesta
Psychoanalytikerin

Carlos Fernández
Psychoanalytiker

VORBESTELLUNG
 
91 402 61 93
Móvil: 607 76 21 04

MADRID
AMELIAA@terra.es

VORBESTELLUNG :
91 883 02 13

ALCALÁ DE HENARES (MADRID)

 

Diese Rubrik wurde mit Schlagzeilen der Tageszeitung “El Pais” vom 10. Oktober 2001 erstellt

1

USA versichern sie beherrschten bereits den Luftraum über Afghanistan

Vier afghanische Zivilisten, UNO-Mitarbeiter, werden bei der Bombadierung Kabuls getötet

2

Die Luftfahrtgesellschaften sehen sich Verlusten von 13.000 Millionen Euro gegenüber

3

USA zeigen Fotos von den Bombardierungen

4

Die pakistanische Armeestellt 200.000 Soldaten auf um die islamischen Protestaktionen zu unterbinden

5

USA bereiten Bodenoperation vor

Der amerikanische Verteidigungsminister gibt zu, die Luftangriffe zwingen die Taliban nicht in die Kniee.

6

Arafat bittet Israel dringend um Kampfmittel um den Aufstand zu unterbinden

7

Das Weisse Haus schränkt Informationen ein

8

Der springende Punkt ist der Aufstand.

9

Das Gesundheitsministerium trifft bakteorologische Vorbeugemabnahmen

10

Spanien bietet den USA Spezialeinheiten, Flugzeuge und Schiffe an.

Der spanische Aubenminister Piqué bestätigt, die spanische Regierung befinde sich nicht in einem Wettlauf  beim Angebot von Truppen

11

Anthrax löst in Florida eine Welle der Angst aus

12

Wie der Schriftsteller Félix de Azua meint, handelt es sich natürlich zweifellos nicht um ein “Aufeinandertreffen von Zivilisationen”, weil es nur eine einzige Zivilisation gibt, nämlich den Kapitalismus und sein Maschinenheer.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 7.000       Erotik: 16.000

 

PRAXIS GRUPPE 0
PAARTHERAPIE

LITERATURWORKSHOP EROTIK

Miguel Martínez Fondón
Psychoanalytiker

Koordination:: Miguel Oscar Menassa

VORBESTELLUNG: 91 682 18 95
GETAFE (MADRID)

91 542 33 49  (MADRID)

 

1

Angesichts eines neuen Krieges stellt der Mensch seinen Todestrieb unter Beweis und fürchtet, es dieses Mal  nicht zu seinen Gunsten lösen zu können.

Was immer auch geschieht, es wird der Welt schaden.

2

Der Krieg verliert jeglichen Sinn, wenn er erst einmal begonnen hat. Die seinem eigenen Willen überlassenen sexuellen Wünsche bringen allerorts den Tod hervor.

3

 Wir ziehen schon in den Krieg, sagten sie zu uns, um für den Frieden zu kämpfen.

 4

 Ich bin dazu in der Lage, mein Meisterwerk zu schreiben: ein Krieg ohne Tote, ein Frieden ohne Wahnsinn.

 

BRIEF DES HERAUSGEBERS

 

Mein(e) Liebe(r):

Ich bin deprimiert, zugegeben,
lustlos,
ohne dieses Gefecht wünschen zu können,
ohne diese Niederlage lieben zu können.

Der Indio Gris


VEREINIGUNG SPANISCHER SCHRIFTSTELLER
UND KÜNSTLER (A.E.A.E)
ZUSAMMENKUNFT FÜR ERZÄHLENDE DICHTUNG UND POESIE

Mittwoch, 17. Oktober 2001

Verleihung des  CLARIN DE CUENTOS
Preises
an  Pedro Fuentes Guío

und des NUEVA GENTE-Preises für Poesie 2001
an ALEJENDRA MENASSA

 Es spricht CARLOS MURCIANO
Vizepräsident der A.E.A.E

C/. Leganitos, 10, 1º derecha
28013 MADRID
http://w3.sistel.com.com/aeae
20 Uhr

subir


Indio Gris