BRIEF
AN UNSEREN DRAMATURGEN TEOFILO LARRIERA
Lieber
BUBI,
Die Wirklichkeit spielt, spielt mit uns. Ich lebe
mit 16 Erwachsenen, 4 Jugendlichen und fünf Kindern im gleichen Haus
zusammen. Die Zeit vergeht, die Familien werden gröber.
Der Mensch fliegt zum Ende dieses Jahrhunderts dem Zentrum seines Seins entgegen,
nichts wird ihn aufhalten. Und wenn ich übertreibe, so um von unseren möglichen
Verwandlungen sprechen zu können.
Bevor ich weiterschreibe, möchte ich dir sagen, dass mich dein Brief zu Tränen
gerührt hat. Die neue Politik glaubt, dass die Welt von
groben
Künstlern regiert werden soll.
Damit möchte ich dir sagen, dass nach meiner Weihnachtskarte, mit der ich
abdanke, Dein Platz in der Bewegung einer der herausragendsten ist.
Heute nämlich bist du unter den wenigen, die wir bewiesenermaben
grobe
Schriftsteller sind, und im Augenblick weiter nichts. Mach dir keine Sorgen,
alles wird gut gehen. Alles wird anders sein nach den Gesprächen im Februar.
Wir sprechen von den nächsten 10 jahren unseres Lebens, ein Zeitvertreib, und
das wird es hoffentlich für alle sein.
Nach der neuen Moral haben sich die Richter geändert, heute kann, wer gestern
nicht konnte, der Anfang der Revolution der Sinne ist unwiderruflich. Der
Verstand wird aus dem Gleis geraten. Der Mensch wird schlieblich
seine eigene Wüste begehen.
Sehnen, richtig sehnen tue ich mich nach einer tiefgehenden Änderung in der
modernen Ethik; die Ethik, wie wir wissen, leistet der Ohnmacht und dem
vorzeitigen Tod Vorschub.
Wenn man uns lässt, können wir 200 Jahre leben und du, mach dir keine Sorgen,
schreibe weiter, wir sind bereits auf der Bahn, das einzige, was wir jetzt
machen müssen, in die Pedale treten.
Die Zeit: unsere Zeit. Die Grenze: unser Schreiben. Und damit der Scherz
auch in die Geschichte eingeht, schlage ich dir, mir vor, die höchste Macht
zu sein, das heibt,
die ersten Worte des nächsten Jahrzehnts.
Madrid wird dir gut tun, denn in Madrid zu leben, hat
auch mir gut getan. Träumen ist nichts Schlechtes.
Der Tod, lieber Teófilo, existiert nicht, auch er ist eine Konstruktion unserer
Wünsche.
Sprechen, wie wundervoll doch, sprechen. Und dennoch wird das Schreiben, so
sagen es die Groben,
der neue Gott sein.
Wir sind diesmal, möchte ich dir sagen, ganz
gut dran.
Ich verlange nicht viel, ich verlange nur 20 Jahre deines Lebens von dir, die
kommenden, ich verlange nur von dir, dass du 20 Jahre für uns schreibst, ich
verlange nur, dass du das Theaterstück über das Ende schreibst, die
Inszenierung des Endes des Jahhunderts muss eine andere sein. Das berühmte
Theater der Grausamkeit ist Produkt der Philosophie des Schmerzes. Damit Schluss
zu machen, wird uns allen gurt tun. Ein bisschen menschlicher. Weniger
christlich.
Das Theater hat den Charme der revolutionären Taten, der ästhetischen Funken,
diesmal und niemals mehr. Dein Theater hat den Geruch der Grandezza und
geht uns an.
PS.: Der gegenwärtige Christus hätte sein Kreuz geteilt, obwohl eigentlich
noch nicht die Herrlichkeit.
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Heute
fragte mich ein Psychoanalytiker:
Was ist Psychoanalyse?
Wozu ist Psychoanalyse gut?
Warum ist es notwendig, dass Psychoanalytiker sich analysieren?
Wie macht sich das Unbewubte
bemerkbar?
Ich lieb
zwei Fürze fahren und rülpste.
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Ich
zog mich aus, so wie sich Vögel ausziehen. Und ich setzte mich, wie der Vater
meines Vaters, sich einmal in der Wüste gesetzt hatte.
Ich
kreuzte ein Bein über das andere und schickte meinen Blick aus. Ich wollte vor
diesen zwei Frauen die Gegenwart und meine Vorfahren sein, das einzige , was ich
azubieten hatte.
Diesmal sagte ich:
- Ich möchte auch die Details beachten, ich möchte euch nackt sehen.
Angebunden, nicht an eure Kleider, sondern an eure Kennzeichen, an eure eigene
Haut. Ich möchte eure Körper wie die Meereswellen im Meer. Hoch, nackt, mit
eurem Geschlechtsteil genau mir entgegengewendet.
Sie
verhielten sich still, hatten die Köpfe gesenkt. Als schämten sie sich wegen
meiner Worte. Zuerst dachte ich, ich sei zu weit gegangen, dann reagierte ich
und sagte zu ihnen:
- Menschenskind, nackt wie der Mist auf dem Feld. Oder existiert die Liebe in
der grünen Galaxie vielleicht nicht?
- Mein Señor, sagten sie im Gleichklang, erwähnen Sie nicht das Thema in
unserer Gegenwart, wir sind Ihre Anbeterinnen.
- Na, und? Sagte ich während ich anfing wütend im Zimmer umherzugehen, na und,
was ist denn mit euch los, dass ihr nicht dazu in der Lage seid, dass euer Körper
nackt durch den Nebel peitscht?
- Die Zeit der Biologie – erwiderten sie im Gleichklang – ist nicht,
geliebter Señor, wie du denkst, die Zeit deines Verstandes.
- Was denn, euer Körper begehrt er vielleicht nicht meinen Körper? sagte ich
in Rage.
- Das ist nicht euer Körper, Señor; dem durch das Blut Grenzen gesetzt sind,
sondern der unsrige. Heute können wir uns nicht ausziehen, wir haben die
Menstruation.
Gelangweilt, versuchte ich einzuschlafen, aber Kipuskia, hielt diesmal mit einer
für mich bei ihr unbekannten Energie meine Auflösung auf. Ich glaubte zu
verstehen, dass sie mir folgendes sagte:
- Genug mit den Launen. Ertragen, also ertragen muss man schon eine Menge, also
genug damit, hier von einem auf den anderen Moment zu verschwinden. Und wenn wir
nicht schon früher das Gespräch führten, das wir heute abend führen werden,
so, weil nach diesem Gespräch du nur dreimal wirst träumen können, denn das
vierte Mal nach diesem Gespräch heibt
der Tod, das heibt
demnach, eine Reise in eine entfernte Zukunft. Dorthin, wo noch nicht einmal
mein Denken war. Stell dir vor, mein Kindchen, das Jahr 31.977, irgendein
Oktober.
- Also gut, sagte ich, ich verstand. Ich muss für immer wach bleiben.
- Nein – unterbrach Lipuskia – in diesem Abschnitt deines Lebens, vor der
Reise in den Tod, wirst du dreimal schlafen und nur dreimal wirst du träumen.
Und beim Aufwachen wird deine Reise ins Unbekannte angefangen haben.
Ehrlich gesagt, gefiel mir nicht sehr, was Lipuskia
zu mir gesagt hatte, und dann widersprach ich. Ohne grobes
Vertrauen, muss ich schon sagen, denn ihr Diskurs hatte sich aufrichtig anghört,
so wie sich meiner auf keinen Fall anhören würde, aber ich widersprach dennoch:
- Ich habe einen Horror
vor der Dialektik, die zwischen deinen Beinen entsteht, wo das Unbekannte
Tod heibt
und nicht, wie ich in meinem kleinen Gehirn denke, das Bekannte müsste Tod heiben.
Denn er, der Tod, nistet im Umfeld unserer Blicke, dem Bekanntesten.
Und um den Satz zu Ende zu bringen, so als sei er für mich nicht weiter wichtig,
sagte ich:
- Schau, Kindchen, jenseits der nahen Zukunft, in der fernen Zukunft werden wir
andere Menschen finden, so wie wir es sind. Was glaubst du, werden wir in der
fernen Zukunft finden? Monsterwesen, vielleicht, noch nie Dagewesene bei so
vielen Worten über sie, soviel Strahlung? Was werden wir finden? Vielleicht
Tonerde und Kupfer.
- Ja, also Tonerde und Kupfer, das haben sie schon gefunden, unsere Vorfahren
und ganz bestimmt auch deine.
- Seelen? Klar, ganz bestimmt
Seelen, das werden wir in einer fernen Zukunft finden. Komm, Kindchen, lass dich
ficken.
Der Mensch ist hier und wird auch dort sein. Sei jetzt ganz ruhig und sag deiner
Freundin, ich mag es nicht, wenn man mir in den Schwanz beibt,
während ich rede. Der Rest, Kindchen: VORSCHLÄGE, POESIE.
So, genau so möchte ich, dass du
mich lutschst. Bis aus meinem Glied restlos aller Kalk rauskommt. Vitamine
für die armen, entgleisten Bestien.
- Genuss für unseren
Señor, im unendlichen Funkeln seines Blicks.
- Wer ist denn die, die mir so verzweifelt die Fübe
küsst, wo doch mein Mund diesen Wahnsinn begehrt?
- Señor, wir wissen, was wir tun, sie heibt
so, wie es dein Wunsch jedesmal bestimmt. Und bei dir werden wir sein, Liebes,
und sie in uns.
- Halt, Kindchen, du bist wie die Obernonne der Kirchengemeinde in meinem
Stadtviertel.
- Du wirst mich jetzt doch nicht allein lassen?
- Dass sie schlieblich
ihre Zweifel haben würde, brachte mit sich, dass ich einen kosmischen
Augenblick lang (die ganze Zeit über) eine gewaltige Macht über fast alles fühlte,
auch über sie. Und dann zog ich sie an mich und sagte, während ich ihr das
Haar streichelte:
- Schau, Kindchen, die ferne Zukunft, das bin ich.
PRAXIS
GRUPPE 0
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Martínez Fondón
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Miguel Oscar Menassa |
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