INDIO GRIS

INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR. 5
5 JAHR 2001 DONNERSTAG,14. JUNI
         

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2001

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 55

JAHR II

LEITARTIKEL  

Zu sprechen war die faszinierendste Erfahrung meine Lebens. Ich konnte fühlen, wie dich ein Zittern durchlief, während du mir zuhörtest. Jetzt, wo der Donnerstagmittag fast noch nicht vorbei ist, bereite ich mich bereits auf unsere Begegnung vor. Ich glätte meine Haare, putze mir die Zähne, mir kam der Gedanke, wenn ich dir nachher mein Gedicht laut volesen würde, btest du schlieblich alles über mich. Ich lächelte, indem ich meine weiben Zähne in die Kamera hielt, die uns in einem unsterblichen Spot zusammenbringen würde.

 Du hörtest entgeistert zu. Ich sah dich nicht länger an und sang:

Rena Schenk rezitiert

ICH BIN DER SÄNGER

Ich bin der Sänger, sagte ich lächelnd zu ihr,
ich habe nichts zu verlieren, nur meinen Gesang.
So können Sie und ich uns also küssen,
fest auf dem Boden auftreten, höher fliegen.

Ich weib schon, es ist nicht anständig, das Leben so sehr zu lieben
es ist nicht ehrlich, aufrichtig,  es für mich zu wollen.
Das unendliche Feuer sollte gelöscht sein                                          
der bedrohliche Wunsch sollte sterben.

Dennoch könnten Sie und ich,
uns leicht in den Abgrund versenken
den ganzen Abgrund mit meinem Gesang füllen.

Wenn es auch wahrhaftig niemand will,
leben, also leben könnten wir tausend Jahre.
Ich wäre der Sänger und Sie  mein Gesang.

4. Februar 1977, Madrid

 Ich schreibe dir, um dir zu sagen, alles läuft schlecht.

Das Gesetz,
dieses ewige Feuer, das den Menschen möglich machte, kann,
wenn man’s will,
auch seine eigene Zerstörung bedeuten.

Bei einigen Positonen, Geliebte,
du solltest es wissen,
seine Rufe, seine leidenschaftlichen Stimmen,
können dich endgültig in Umlauf bringen.
Du denkst sicher an die Leere,
die Zeit, in der meine kleinen Wörter
dein Wesen berührten,
und du warst der Lust zugeneigt.
Oh, Wille der Liebenden,  und dennoch
Wird nichts möglich sein.

Wahnsinnswinde blasen die Flammen um gegen dein eigenes Herz.

Dein Weinen
untrennbares und kraftvolles Weinen,
wird meinen Körper noch einmal gegen die Vernichtung lenken.
Oh meine kleine  Totverliebte,
mein Körper läuft Gefahr
                      entbrennt eitel.
Das Gesetz
ruht jetzt auf meine Genitalien,
                     der Brand ist auf dem Höhepunkt.

 11. Februar 1977, Madrid

 Sieben Tage ohne dir zu schreiben, und es war wegen der Schmerzen

Ich verlor jeden Tag, alle Planeten.
Ich entledigte mich der letzten Erinnerung
nur dein erblühter Körper zwischen meinen Zähnen,
nur dein Brieftaubenkörper

in Stücke gerissen
                 durch die Unordnungsmathematik

die Schemrzen taten mir gut,
auch eine Art Unterhaltung,
            ein Luxus der Liebe,
                         
            eine Mauer mehr.
Sprengen wir ihre Grundlagen
Erfinden wir das Nichts, der Mensch braucht Raum.
Man sollte ihn nicht fürchten
                        den Wahnsinn,
                                         Er ist unter uns.

Schluss-Lücke
                 Horde der Liebenden.

20. Februar 1997, Madrid

Letztendlich tut mir deine Liebe wohl

Ich verspreche keine Fragen zu Deiner Wahrhaftigkeit zu stellen.
Deine Fürsorge an meinem Körper,
hält meine Haut jung und eine gewisse Erregung in meinem Blick aufrecht.
Ich danke dir.
Ich weib auch,
die Bewegungen meines Körpers werden beschwingter durch deine Liebe
Und mein Gesicht ist das Gesicht einiger Tage deinem Staunen gegenüber.

Deine Schreie frei heraus
Oh, deine Schreie frei heraus

23. März 1977, Madrid

 Einen Monat und Tage ohne dir zu schreiben

Nur der Mond und seine vier beflügelten Masken
erzählten mir von deinen tiefgreifenden Schwankungen.
Ich sah deinen Körper in einem Zitteranfall.
Das höchste Zittern, das zitternste Zittern.
Gewaltsame Markerschütterung zwischen meinen Zähnen.
Endgültiger Zusammenbruch.

Einen Monat ohne dir zu schreiben und ohne meinen Freunden zu schreiben.

Ein wirklicher Monat
aus Fleisch und Versprechen;
Ausflüsse und Geigenorchester für Liebende
beim Entdecken des Seins.
Dein Schweigen und mein ungeordnetes Atmen,
machten sie unmöglich, monatelang, die Literatur.

Nur die Poesie und der Ekel des Geschmacks, waren möglich.

Nur die Lüge deiner Augen, in meine Augen gebohrt,
Nur deine Worte der Liebe in den letzten Augenblicken.
Schmerzenshexe,
Heulwölfin.
Nur deine Worte der Liebe und dein Verrücktsein auf die Schreie
im Augenblick des Sterbens.

 

                                                             Frau 35 Jahre alt verheiratet

 Sie kam nervös, weggetreten, dicht.

 Heute möchte ich von dem Streit am Samstag mit ihm sprechen, wegen einer Kleinigkeit. Es war ein historischer Streit. Er liess mich nicht traurig sein und ich bekam einen Anfall. Danach war ich kalt und reserviert, war ein anderer Mensch. Er  fing irgendwann an zu weinen, und ich auch, ich wollte ihm nicht nachstehen. Danach wiederum reserviert. ES GIBT KEIN, GIBT KEIN, GIBT KEIN .........................

 Er versucht es verschiedene Male, aber mit mir , ich weib nicht, was mit mir  los. Eine Schranke, etwas sehr Starkes hindert mich daran, bei ihm zu sein. Ich bin wie betäubt, suche Vorwände. Ich sage, seine fehlende Umgänglichkeit würde meine Begierde töten.

 Ich muss eine Anstrengung unternehmen, wissen Sie Herr Doktor, um meine Ehe zu retten. Was da eigentlich los ist, er braucht nämlich nie etwas und auberdem möchte ich nicht die einzige sein.

 Warum habe ich mich nicht von ihm getrennt, als er eine andere Frau hatte?  Denn da genau begehrte ich ihn wie wahnsinnig. Deswegen habe ich micht nicht getrennt.

 (In Wirklichkeit bleibt sie bei ihm, weil sie sich winzig fühlt, und sobald er nur sie begehrt, wird er zu etwas Winzigem, und dann kann sie ihn nicht begehren. Wenn sie so weitermachen, wird noch einer dem anderen ein Maskenkostüm  anziehen. Sie fürchtet und begehrt gleichzeitig – das bringt sie zum Wahnsinn - , einmal mit einem Mann -einem richtigen Mann, zusammen zu sein. Das ist ihr noch nie vorgekommen.  Der Gedanke mit einem Mann zusammen zu sein, wenn es auch ihr eigener Ehemann wäre, fasziniert sie und lässt sie gleichzeitig wahnsinnig werden. Sie befürchtet, sie könne eine Erfahrung dieser Art verlieren, ihr ganzes Geld, ihre wahre Liebe.)

 Es war ein historischer Streit. Er liess mich nicht traurig sein und ich bekam einen Anfall. Danach war ich kalt und reserviert, war ein anderer Mensch. Er  fing irgendwann an zu weinen, und ich auch, ich wollte ihm nicht nachstehen. Danach wiederum reserviert. ES GIBT KEIN, GIBT KEIN, GIBT KEIN .........................

PRAXIS GRUPPE 0     

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Gestern nacht war alles genial. Ich hatte Lust, mit den beiden Sex zu haben. Und die beiden waren wieder einmal getrennt. Sie (die andere) legte sich in meinem Bett schlafen. Die ANDERE (sie) wollte sich in der Küche die Beine enthaaren. Zuerst wollte ich sicher sein, dass die, die schlief, auch schlief. Und dann sagte ich zu der, die sich in der Küche die Beine enthaarte, sobald sie damit fertig sei, solle sie mir einen Kaffee ans Bett bringen.

 Ich legte mich hin  und war bemüht, mich  so geräuschlos wie möglich auszuziehen. Ich drehte mir eine zum Kiffen und wartete. Als sie mit dem Kaffee kam, sagte ich, sie solle sich zu mir setzen, und wir begannen zu rauchen. Die andere schlief.

 Während SIE mit ihren kleinen Körperbewegungen (fast nicht wahrnehmbar) mit geöffneten Beinen, indem sie ihre Hände auf die Kniee legte, auf meinem rechten Fub sitzen blieb.

 Jedesmal, wenn sie auf diese Weise eine Bewegung machte, um mir den Kiffstengel zu reichen, fand die grobe Zehe meines rechten Fusses leicht den Weg in die dichte Masse ihres Geschlechtsteils. Die andere bewegte sich, als ob sie etwas merkte, schlief aber.

 Mit Hilfe beider Füsse, indem ich sie von mir schob und wieder zu mir zog, wobei meine be unter ihren Achseln stecken, gelang es mir, sie in eine andere Stellung zu bringen. Jetzt ruhte ihr Mund auf meinen Genitalien, schön warm. Ihre langen Haare streichelten jetzt bei jeder Bewegung den unbedeckten Po der anderen, die weiterschlief.

 Einmal in dieser Stellung, winkelte ich meine Beine an und lieb ihr, ganz frei, vor ihrem lutschbegierigen Mund, meinen halbgeöffneten Po.

 Und alles waren kurze in der Nacht verklingende Geigenstimmen.

 Die Lust war anders als sonst. Dieses Mal war auch das Schweigen Lust.

 Jeder Mann hätte getan, was ich gerade getan hatte. Lieb mir von der anderen am Po lutschen, während sie schlief.

 Der Kaffee war kalt geworden. Sie sagt mir im Halbschlaf, sie hätte von brutalem Sex geträumt:

 Ich bin vollkommen erschöpft, sagt sie, hatte viele Orgasmen.

 Was für ein Zufall, antwortete ich, mir ging es auch so, und wir umarmen uns zärtlich  gegeneinander und schliefen dabei ein.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

 

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Miguel Martínez Fondón
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Koordination:: Miguel Oscar Menassa

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EL PAIS, Donnerstag,den 7. Juni 2001

Geschworene sprechen Spanier freier war drei Jahre in der Todeszelle

  Und wer spricht die Geschworenen, das amerikanische Volk, 
die Justiz frei?

 

EL PAIS, Donnerstag,den 7. Juni 2001

Wahlen in Grossbritannien,

Kurs auf ein privates Gesundheitswesen

Private Gesundheit im allgemeinen Umauf.

EL PAIS, Donnerstag,den 7. Juni 2001

Menem zieht Gefängnis der Flucht aus Argentinien vor

Mensch, Typ, immer noch.

EL PAIS, Donnerstag,den 7. Juni 2001

Weil er’s nicht bombardieren kann,

George Bush befiehlt die Wiederaufnahme der Gespräche mit Nordkorea

EL PAIS, Donnerstag,den 7. Juni 2001

Madrid
Ergebnis der Rechnungsprüfung: Stadtversammlung weiss nichts über eigene Vermögenswerte, recht lockere Buchhaltung

Und sie hatten keine Hand frei, masturbierten sich mit den Computern, die wegen zu grober Feuchtigkeit Schaden genommen hatten.

EL PAIS, Donnerstag,den 7. Juni 2001

Babelia 

Solidarität und Mitleid mit Tieren

Babelia kämpft für die Tiere, weil sie für keine Schriftsteller mehr kämpfen können und vom wöchentlichen Gedicht ganz zu schweigen

ER (ODER SIE) IST ICH

 6.VI. BUENOS AIRES/O1      

 Für Miguel Oscar Menassa

 Lieber Freund und Dichter, 

Gerade habe ich zwei deiner Bücher erhalten. Briefe an meine Frau und Monolog zwischen der Kuh und dem Sterbenden. Zwei autobiographische Bücher, voller Poesie und Rätsel, die ein altersloser Kämpfer gelöst hat, in dessen Blut die Glut und der endlose Kampf fliebt. Oder wie Guillaume Apollinaire sagt, diese Poesie, die wie Lava fliebt und zur glühenden Vernunft wird. Zwei grobartige Bücher von der Poesie selbst geschrieben, von einem Dichter, genannt Menassa, und der auch fähig ist in das Labyrinth hinabzusteigen, zum Wiederkäuer geworden um den Minotaurus  zu vernichten. Denn es ist nicht länger Theseus,  der dieses alles veschlingenden Ungeheuer vernichtet, sondern eine Kuh, die offensichtlich aus einem matriarchalen Zeitalter stammt, wo sie alle Schwierigkeiten hinwegfegte. Oder wie Engels schrieb, wo das Euter die Welt ernährte und wieder herstellte.

 In Wirklichkeit bist du dann das: ein Vater-Euter, das alles mit deiner hochmütigen Poesie entstehen lässt, die für Augenblicke die Welt von alten Entmutigungen befreit, andererseits vervielfältigt sie sich in Briefen, in denen deine Geliebte nicht die Frau ist, die ihre Kurven läuten lässt, sondern deine eigene Leidenschaft ist es, die die Frau mit der Poesie selbst eins werden lässt.

 Es sind zweifellos zwei autobiographische Bücher, jedoch veschlüsselt, wo die Geliebte du selbst bist, und die Kuh ein blobes Spiel der Nachsicht, das die Welt schützt und nährt. Ein zu entschlüsselndes Labyrinth, um in höchste Höhen aufzusteigen, wie eines Tages der unablässige Rimbaud wissen lieb. Wenn dieser schrieb, ich ist ein anderer, hast du genau gesagt, er (oder sie) ist ich.

 Es umarmt dich

 Juan-Jcobo Bajarlía

Madrid Jahr 2001, 12. Juni

 Für Juan Jacobo Bajarlía:

 Lieber Maestro,

 Ich war gerührt als ich merkte, du hattest, um von meinen beiden letzten Büchern zu sprechen, Worte zweier hochqualifizierter Dichter benutzt, des  guten alten Engels’ und  auberdem ist es wunderbar für mich, zu einer das Böse ausrottenden Kuh geworden zu sein und gleichzeitig, während die Kuh das Böse auf der Welt ausrottet, widme ich mir selbst, als ob ich die Geliebte wäre, meine besten Verse.

Das erinnert mich daran, als ich vor ein paar Tagen auf der Buchmesse “Der Monolog zwischen der Kuh und dem Sterbenden” Olga widmen musste und ihr ohne Umschweife aufschrieb, ich würde ihr etwas beichten: die Kuh sei ich.

Danke für das Existieren, Miguel Oscar Menassa

 PS: Als ich nochmals dein Buch über den Avantardismus in Spanien und Amerika las, um es in Druck zu geben, fand ich diese Veröffentlichung sei notwendig für alle diejenigen, die wir auf Spanisch surfen, wenn auch in zwei verschiedenen Kulturen.

 Sei nochmals gegrüsst

         Miguel Oscar Menassa


Indio Gris