INDIO GRIS
EINPERSONEN-ZEITSCHRIFT ZUR
ANSAMMLUNG VON MÜLL
NR.
50 JAHR 2001 DONNERSTAG, 10.MAI
ES
FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT
UND VERANTWORTET: MENASSA 2001
WIR KÖNNEN ZWAR NICHT
SPRECHEN,
DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH
INDIO GRIS
IST
PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION
DES
21. JAHRHUNDERTS
INDIO
GRIS NR. 50
1
Eines
Tages bat sie mich, ich solle sie töten,
und ich dachte darüber nach.
Dem
Herrn Staatsantwalt könntest du sagen,
es sei der erste Orgasmus meines Lebens gewesen,
und diese gewaltige Emotion hätte mich umgebracht,
mir brauchst du’s nicht zu sagen, bring mir eine Blume.
Mir
gib die Üppigkeit deiner Hände
und schlage mich,
ziehe Furchen der Liebe durch meine Haut,
dein
Fernsein beim Anblick meines Geniebens,
das will ich,
die
Balsphemien im Ohr, um kommen zu können;
Hure...Hure...
Hure... heut’ schlag’ ich dich nicht,
und
dort begann das grobe
Konzert.
Das
Wehklagen der Bestie verschlang die Seele,
die Moral blieb bedrängt am Fenster zurück,
und das Fleisch in seiner Ethik, jenseits meiner Lust,
setzte das Wunder des Schmerzes durch, sein Kauderwelsch.
Eines
Tages bat sie mich, ich solle sie töten,
und ich dachte darüber nach.
Deinen
Freunden kannst du sagen,
ich liebte dich nicht so sehr.
Ich ging zu einem Mann,
der Schweigen zulässt.
Alle Freunde werden verstehen,
ich ging zu einem Freund,
der mit Besessenheit
alle meine Fehler liebte.
Niemand
fragt nach der er nur geniebt,
wenn
auf ihrer Haut die Liebe Spuren hinterlässt,
Zeichen, die bezeugen, wir waren da
und liebten uns.
Wir waren einzig in jener Einsamkeit,
du, verliebt in meine Schreie
ich, in den Schmerz.
Deinen
Körper gab es nicht,
nur deinen festen Arm,
der
schlug das Gesäb
des Todes.
Deinen
Freunden sag’s Ihnen, eines Tages hätte mich
deine feine Art, deine Schüchternheit ermüdet,
ich wollte doch einen Macho an meiner Seite,
der mich zur Liebe zwingt,
der mich immer schlägt.
Und
du warst voller Worte,
dein Arm, als er mich schlug, immer
zittrig.
Als dein Arm aufhörte, dein Arm zu sein,
und er war Feuerwind der Wüste,
der eisige Grund der arktischen Gletscher,
an jenem Tag genoss ich,
an jenem Tag genoss ich aus dem Zeichen in der Seele
an jenem Tag genoss er in mir,
der Schmerz, wie nie zuvor.
Eis
auf Feuer, und es schmolz nicht.
Es war ein Kristall, der das Feuer durchquerte
und beim Aufprall auf der Haut, verwässert.
Beim Erinnern
Eis und Feuer, waren sie der gleiche Traum.
Wer ist der Mörder?
Deine
Hände drücken meinen Hals zu
bis zum Orgasmus
oder der Herbstnachmittag, an dem wir blind
die
Straben
des Deliriums durchquerten,
wo eine grobe
aufgehende Bosheit
mich genieben
lieb.
Wer
ist der Mörder?
Dieser
arme Mann ohne Bestimmung,
der nur meinen Wunsch wünscht,
in seinen Armen zu sterben
Oder
die kleine Frau
Die in sein Gehirn eindringt
Wenn er mich Hure nennt.
Wer der Schuldige, wer?
Dann,
wenn sich sein Arm erhob,
allmächtig gegen die Welt,
war es die Kraft seines Armes, mein Wunsch.
Ich
sage nein zum Leben, um dich lieben zu können,
ich gehe unter zwischen den bitteren Steinen
deines universalen Nachdenkens.
Ich
umgehe brüsk
verpflichtendes Streicheln
und falle, unendlich,
in meine eigene Schwärze.
Nicht
der Genuss ruft uns heute.
Der Tod
will heute genieben.
Schlag mich!
Ich
bin diese Hure,
die du immer misshandeln wolltest.
Die Sklavin aus Liebe,
die du immer ersehnt hast.
Die fremde Frau , dazu ohne Familie,
nach der niemand fragen wird.
Töte mich!
Fülle
dich ein für alle mal mit meinen Schreien
der Lust am Tod.
Geh auf Distanz zu unserer Liebe
und bitte um Erbarmen,
und töte mich.
Tu, als ob du mit meinem Genick spieltest
Und brich es.
Ich
verachte deine Feigheit,
deinen Mannesschwachsinn,
und ich komme um, bringst mich
nicht um,
bringe nicht um, ich komme um.
Ich
säe in deinem Leben den Zweifel, den Verdacht.
Du hast mich nicht umgebracht, nein, und dennoch
bist du der Mörder, der sein Opfer vergewaltigte,
während es dahinsiechte.
Schreib’
mir ein Gedicht,
vergiss das nicht.
Zeichne mir ins Gesicht
ein ewiges Lächeln.
Bring Straffheit in meine Brüste
und auf
mein Gesäbdie
Salsa des Lebens.
Lass in
dem Gedicht nicht aus,
dass auch ich dich liebte.
Meinen
geliebten Frauen,
unseren geliebten Freundinnen
werde ich die ganze Wahrheit sagen:
Eines
Tages bat sie mich, ich solle sie töten
Und ich tötete sie.
Und
jeder einzelnen von ihnen, meinen Geliebten,
wirst du insgeheim von unserer Liebe erzählen
Und von dem grandiosen Augenblick meines Todes.
Sie
werden verrückt dabei werden
und suchen die Lust des Schmerzes,
und du bist der Serienmörder,
der niemals in Vergessenheit gerät.
Hab’
eine Bestimmung,
schlag mich stärker,
töte mich.
2
SCHULE
FÜR POESIE UND PSYCHOANALYSE
PABLO-MENASSA DE LUCIA-PREIS FÜR POESIE
ZWEITE VERLEIHUNG
INTERLUNIO
Präsentation des Buches
Freitag, den 18.
Mai 2001, um 20.00 Uhr
Círculo de Bellas Artes
Sala Maria Zambrano
EINTRITT FREI
VEREINIGUNG
PABLO- MENASSA- DE LUCIA
SCHULE FÜR POESIE UND PSYCHOANALYSE
PABLO-MENASSA DE LUCIA-PREIS FÜR POESIE
ZWEITE VERLEIHUNG
CLAROSCURO
Präsentation des Buches
Freitag, den 18. Mai 2001, um 20.00 Uhr
Círculo de Bellas Artes
Sala Maria Zambrano
EINTRITT FREI
3
DIE
RINDERKUH WAR IMMER
ETWAS
WAHNSINNIG
MONOLOG ZWISCHEN DER KUH
UND DEM STERBENDEN
Ein Buch von Miguel Oscar Menassa
"Ich
habe Verlangen, Esslüste, Hunger auf Jahrtausende, und jetzt wollen sie mich
abstillen mit einem Stück Käse, Wucherungen einer Weidekuh, oder die gleiche
Kuh mit Stöcken erschlagen und auf dem Tisch zerstückelt, erinnert an alte
Rituale, als die Menschen sich einander auffrassen, und das war die Liebe.
Ich
steche erbarmungslos mit meinem Messer gegen das Herz der Kuh, und die Kuh brüllt
auf, sie zerreisst sich aus Leidenschaft dem Mörder gegenüber. Und ich, mit
der Präzision eines Chirurgen, trenne Fett und Nerven ab und gebe meiner
Geliebten einen Bissen von den verkohlten Eierstöcken der Kuh.
-Wir
sind frei, sagt sie zu mir, während sie dem Knirschen ihrer Zähne zuhört und
versucht, die verbrannten Teile des Universums zu beugen.
Danach,
schon leichter, indem sie aus allem ein Spiegelbild macht, eine Lüge, meint sie
ganz gelöst zu mir:
In
mir lebt eine meisterhafte Kuh, die die ganze Zeit über brüllt und ermordet.
Manchmal tut es ihr anscheinend
weh, und dann scheisst sie überall hin, und die wahnsinnig gewordenen Blumen
fressen die Essenz der Scheisse auf und wachsen beschleunigt der Zukunft
entgegen."
4
EINE LEIDENSCHAFTLICHE LIEBE
EIN GRENZENLOSES BEGEHREN
EINE FRAGLOSE ZÄRTLICHKEIT
Ein Buch von Miguel Oscar Menassa
Für ein besseres Vertragen mit seiner Lebensgefährtin an Feiertagen
Und an dem einen oder anderen Arbeitstag
“Dieser
Roman ist ein Denkmal an den Wunsch und nicht an seine Befriedigung, und
der Wunsch passt weder in Formen noch in Normen.” Leopoldo de Luis |
“Menassa macht aus der Erotik eine wahrhaftige Enzyklopädie der sexuellen Beziehungen” Juan-Jacobo Bajarlía |