INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
203 JAHR 2004 DONNERSTAG, 6. MAI

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2004

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 203

JAHR IV

Grübe  (0 :49 Sek.)

LEITARTIKEL – 1

Meinen Freunden,
den einzigen Dichtern dieses Jahrhunderts,
eine besondere Widmung:
Freunde,
ES GEHT NICHT MEHR,
es geht
lediglich darum, einen Vers
mehr als sie zu schreiben.
Den LETZTEN,
wo es hei
bt:
so soll es sein,
ganz im Gegenteil.

 LEITARTIKEL – 2

Es vergingen fünf Jahrhunderte
und alles
war stimmte.
Die Eingeweideausräumer
die Sarkophagaufbrecher
kamen mit ihren Bomben
in den Mittelpunkt der Erde.
Sie wollten alles erorbern
und empfanden eine ma
blose Leidenschaft
-         pervers  sie –
für jungfräuliche Begegnungen.
Lieben
lieben tun sie vor allem
das Wei
bsein
das Keimfreie
eine Art stumme Laune
unüberwindbare Mauern
zu errichten,
unsere Sinne zu organisieren
und auberdem
eindeutige Spitzfindigkeiten
verzauberte Modelle
leuchtende Schlagzeilen in den Zeitungen
um zu sehen
ob wir möglicherweise
wegschauen.
Sie lassen uns nicht leben.
Sie wollen nur
dass wir keinen Hunger haben,
keinen gro
ben!
Und für unsere Wünsche
die Reliquien da,
die unbeholfenen vom Alter dumm gewordenen Raubtiere,
die Abfälle
nun ja
für uns
BROT UND SPIELE.
Der laue und melancholische
Brauch der Barbaren.

Menassa rezitiert:  Leitartikel (2:03 Min.)

POESIE, POESIE, POESIE, POESIE

Als alle auf mein Verschwinden warteten, verschwand ich.
Ich bin der vollkommene Charme der Poesie mit allen Komfort.
Ein in seinem eigenen Aas lagernder Aasgeier.
Eine durch den Gewinn des Seins geschrumpfte Traurigkeit.
Unter freiem Himmel, empfinde ich diese verzweifelte Nachricht : Ich liebe und
werde geliebt.
Wenn sie mir schildert, wie ich sie liebe,
muss ich zugeben, bin ich der Einzige,
der es auf diese Art und Weise schafft.
Hartnäckige Schlange
verbissene einsame Schlange an meiner Kehle.
Ich beweine dich, zerstückle dich in meinen Augen.
Ich habe diese Grausamkeit bei mir, die du so sehr ersehntest.
Ich war dieses offene Delirium, wo dein Lächeln perfekt hineinpasste.
Und wir küssten uns zärtlich die Beine,
denn die Kröten besangen fröhlich eine unerwartete Zukunft.
Ich werde dir wieder begegenen,
ich begegne dir immer wieder, wenn ich meinen Mund aufmache,
wenn ich durch meinen Mund umständlich deinen Blick gleiten lasse.
Wir waren kleine Götter und ebenso kleine blutige Teufel.
Eine Mischung aus Knechtschaft und Freiheit, beides unvorstellbar.
Wie eine leerer Hohlraum auf offenem Meer.
Wie ein verschwiegenes Todeswarnzeichen.
Pfeifen vom Meer herkommend.
Ich träumte,
Ich band mich an den Armen des Todes fest
und dein Körper erregte unaufhörlich meine Aufmerksamkeit.
Die Kälte meines Körpers war schon beunruhigend.
Du sagtest oft zu mir:
Liebster, Liebster, die Kälte ist unser Traum,
der Tod, der Tod, der Tod
unser ständiger Begleiter,
Liebster, Liebster, die Zeit auf uns wird zur Rache,
aus den gewichtigen Männern der zugeschneiten Felder des Hasses.
Ich liebe das Schreiben,
ein Gedonner wie aus hundert Kanonen
dem Machtvollsten des Menschen
verwandt
der Rest, der übrige Rest
von der Zeit angefaulte Gewehre.

Menassa rezitiert   Als alle erwarteten… (3:27 Min.)
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LIEBESBRIEFE

Ich war der Sänger der Sänger,
lebte,
fünftausend Jahre.
Einfach alles kam um
durch die gro
be Bombe.
Die Traumschwärme
durchlöchert von Teilchen
- Horror metallischer Transformationen –
und der herrliche und eindrucksvolle
atomare Ausspeier.
Der Endschiss.
Ich bin schlie
blich
Und dieses Mal           
bitte ich um Verzeihung für die Heftigkeit
der sprechende Tote.
Ein Wunder der Poesie.
eine wilde Verbindung
von allem gegen alles.
Der Mutierende
das teuflische Experiment des Wahnsinns
gegen das atomare Ende des Jahrhunderts :
in einer einzigen Stimme
alle Worte.
Und jetzt kann ich sagen
ich bin gegen die fürchterlichen Bombe
und gegen ihre Folgen
immun.
Eine Art unbezähmbarer Wilder,
stilvoller Barbar.
Der unschlagbare
sprechende Rennwagen.

Menassa rezitiert      Ich war der Sänger der Sänger (1:48 Min.)

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EINFÜHRUNG

Ich lebe
- seit einem Jahrhundert -
in einem fernen Land,
im Süden Europas.
Ich lebe
aus Gewohnheit
mitten in seinem Zentrum.
Im Süden der Stadt
wo die Stadt
sie selbst ist und ihr Zweck.
Die Leere
wo die Abwässer zusammenflieben.
Die Grenze selbst
zwischen Freiheit und Wahnsinn.
Damit meine ich
Buenos Aires
ist nicht gestorben
denn, leben,
das tue ich in seinen Vororten.
Und dennoch
- wegen der alten Untugend des Ministeriums  -
hegt niemand einen Verdacht.
Ich stehe auf dem Fu
bweg zu meinem Haus,
schief
mit gekreuzten Beinen
das rechte dabei  nach hinten
gegen die neuartige Ampel
gelehnt
und die Zigarette
hängt
mir aus dem Mund als ob ich ein  ganz Schöner wäre
und dennoch
denken sie, ich sei
ein Missverstandener
eine wilde Beute
unerwarteterweise au
berhalb
der Jahreszeit gewachsen.
Ich wachse unter Schwierigkeiten
unter dem aufmerksamen Blick
der überraschten Bauern.
Soviel Schönheit
am Ende des Jahrhunderts
damit war nicht gerechnet worden
und deswegen
weil ich das Gesetz der äu
beren
Erscheinungen verletzt habe,
Braut sich über mir
das dichte Murmeln der Verleumdung zusammen
die Gefahr
eines Wahnsinnigenschicksals.
Das Verschwinden.

Menassa rezitiert: Einführung (2:24 Min.)

 

 EROTIK ODER PRONOGRAPHIE?

Ein Mann
eine Frau
zurückgehalten
in nichtigen verheimlichenden Erinnerungen:
die Kastrationsdrohung
der Penisneid.
Noch
haben sie nicht den Geruch des Menschlichen erreicht.
Er
hat einen Penis.
Sie
hat keinen Penis.
Beide lügen sie.
Sollten sie mal die Wahrheit streifen
machen sie Macht daraus,
und die Macht
benutzen sie
um die  Lüge auf der Erde
auszurotten.
Die beiden sind Fanatiker,
zwei Gläubige voller Glauben.
Haben bis ans Ende
haben bis ans Ende
einzige Illusion.
Er, ein Stück Fleisch
oder auch
ein wenig Geld.
Sie
eine Hoffnung,
wenn acuh nur das,
eine Sehnsucht.                                   

Menassa rezitiert  Ein Mann  (1:35 Min.
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ETWAS POLITIK ODER ANSAMMLUNG VON MÜLL


ETWAS POLITIK ODER ANSAMMLUNG VON MÜLL

Jede Dialektik
ist
Verbissen.
Sie wiederholt sich vergeblich bis zum Schluss
wenn sie auch zur Unabhängigkeit aufruft,
wenn sie auch zur permanenten Revolution,
permanenten Verwandlung aufruft.
Die Geschichte, bis jetzt,
zwei Klassen im Krieg gegeneinander
verwandeln sich jahrhundertelang
in zwei Klassen im Krieg gegeneinander.
Die eine hat
die andere hat nicht.
Die eine hat die Hoffnung, nicht zu verlieren.
Die andere hat die Hoffnung, zu haben.
Eine Welt,
wie wir sehen,
voller Hoffnungen,
wo Sparen und Verschwendung
keinen neuen
Pfad erschlie
ben.
Der Po
hat Verheerung hinterlassen.
Ein armer Mann
dessen Grenzen
die Schei
be und dieReinheit sind.
Immer eine Verzückung ganz geradeaus
in einer oder in anderer Richtung
und, aus Spa
b
glauben wir, 5.000 Jahre
sind Jahre genug.
Wir können es mit der Entblö
bung versuchen:
der Mensch
au
ber seinem Po
hat Herz.

Menassa rezitiert  Jede Dialektik  (4:20 Min.)
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BRIEFE DES HERAUSGEBERS

ELFTER GESANG ODER SCHLUSSGESANG

Sklaven
und dennoch
bin ich Schriftsteller.
Ich will nur
ihre hungrigen Blicke her zu mir.
Ich will nur
- für den letzten Dichter des Okzidents -
ein vollkommener Luxus:
Zeugen
Billionen Zeugen
für den Schlussgesang.

Und das Wagnis
ist unverdächtig
denn jetzt
muss ich unseren
Schlussgesang schreiben.
Berühmtes Brüllen
will ich
wilde Stimmen
damit der Dichter
das Unmögliche kann:
im Bad schei
ben,
im Esszimmer essen
in einem Bett sterben
und ein Diplom für irgendwas,
das wäre nicht schlecht.
Die Straflosigkeit muss sein.
Die Bestie
soll sich schön ausruhen
in Frieden sterben.
Der Zirkus
braucht nur
ihre Vergangenheit.
Ich wei
b doch, Herrschaften,
die Freiheit
existiert nicht.
Das habe ich selbst gesagt
aber der Dichter
liebt die Freiheit.

Menassa rezitiert  Elfter Gesang oder Schlussgesang (2:21 Min.)
(Werden Sie nicht ungeduldig, während Sie das Video herunterladen)

 Indio Gris

 DIESE DIREKTAUFNAHMEN STAMMEN VON DER AUFFÜHRUNG

 DIE WACHEN DICHTER

VOM VERGANGENEN 2 MAI 2004-04-11

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DIE WACHEN DICHTER

Jeden Sonntag
Um 19 Uhr

Es wird aus dem Werk Miguel Oscar Menassas
und seiner Lieblingsdichter vorgelesen

Es liest Miguel Oscar Menassa

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