INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
202 JAHR 2004 DONNERSTAG, 29. APRIL

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2004

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 202

JAHR IV

LEITARTIKEL

SEX UND GELD

So kann alles Wind sein,
gefrä
bige Flamme,
die Erinnerung
nach und nach
verlierend.

Geboren werden,
geboren werdend
nach und nach
von Neuem.
Alle Fotografien vergessen
auf irgendeiner der Reisen.
Geboren werden
geboren werdend
nach und nach
von neuem.
Die Vergangenheit existiert nicht.
Nachdem unsere Rücken vorbeigezogen sind
fällt der Vorhang.
Wir sind
eine Art angsteinflö
bender Knoten
im Hals der berühmten Kultur.

Unsere Schreiben soll ein
kritisches Schreiben werden
zu allem was hervorgebracht wurde
innerhalb der beherrschenden Systeme.
Nicht nur den Mythos der Religion abbauen
sondern auch
den Mythos, der sie offenbart,
das hei
bt
vor unseren Blicken werden auch
die Wissenschaften vorüberziehen.
Nicht nur die Liebe
sondern auch
die Poesie wird anders werden müssen.
Unser Leben ändert sich
eilends.
Alles ändert sich.

Der Ausbruch wird ästethisch sein
ohne Chronos, ich meine,
ohne Tod. 

Menassa rezitiert Sex und Geld (1 :52 min)

POESIE, POESIE, POESIE, POESIE

Und endlich lass ich

Und endlich lasse ich
meine Poesie
mit dir,
mit meiner Frau
mit mir
mit deiner Frau
mit dem Hunger in deinem Leib
um ein Anderer zu werden,
mit dem Aufblitzen des Elends
in seinen Augen
mit meinem Leben
und deinem Leben
machen,
was sie will.

Wenn dein Lächeln stehen bleibt
wenn die Farben, die dein Lächeln hervorbringen,
dich hartnäckig
an die Vergangenheit erinnern,
so ist die Poesie
sogar glücklich.
Schillernd zwischen den Schatten.

Wenn deine Hand stehen bleibt,
wenn herauskommt, der Tod existiert nicht,
Nur in deinem eigenen Tod,
wild
bestialisch in seinen Zärtlichkeiten
dort wo deine Hände
zu Steinen werden
ist die Poesie
noch straffrei.
Ein Schritt weiter
ein Wort weiter.
Sie
gewährt der Ruhe niemals Einlass.

Und wenn sich dein Mund mit einem
unbestimmbaren Schleim erfüllt
dazu auch wütend
weil er nicht sagen kann.

wenn der Schleim
bis ans Herz reicht
und alles verstummen lässt
ist die Poesie immer noch
voller Klang.
senkrecht und entschieden
über deinem kranken Körper
über deinem eigenen Tod. 

Ein Lärmendes Klappern
ein unaufhörlicher Karneval.

Und wenn
wahnsinnig geworden vom Leben in einer Zelle
dein Körper erschauert
und wenn wahnsinnig geworden vom Lieben
des Immergleichen
dein Körper das Fliegen lieben sollte,
soll sie zwischen deinen Flügeln ausbrechen
- dort wo deine Flügel sich biegen,
um einen gefährlichen Sturzflug
hervorzubringen –
die Freiheit
wir wissen es,
absolute Granate gegen das Mögliche
ist sie
immer noch der höchste Vogel
überzeudender Flug,
wo der Himmel
überhaupt nichts begrenzt
und dennoch tritt sie,
die Poesie,
der Freiheit gegenüber
hält ihren Wahnsinnslauf zum Tod
auf.
Sie ist das Stück Brot
und ihr Bissen.
feinster Lichtstrahl und
genau
feinster Blutstrahl.

Unverschämter Krug, sie,
die Poesie
in Elfenbein gekleidet
verliebter und unsichtbarer Körper
Murmeln der Pappeln
wenn der Herbst kleine Blätter
abrei
bt
dem Wind zuwirft
und Wind und Poesie
werden eins,
gegen die Einsamkeit
gegen die Freiheit
gegen den Tod.

Menassa rezitiert Und ich lasse schlieblich (3:43 min)
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LIEBESBRIEFE

Die Liebe,
Freude und Blasphemien
kleine ohnmächtige Götter
kämpfen vergeblich gegen die
immer unbesiegbaren Teufel,
wenn es um Liebe geht.
Feuer und Licht.
apokalyptische Teufel des Blutes
wo das Wort
seinen Machtbereich verliert.

Vor Hunger wahnsinnig gewordene Teufel
verschlingen
kleine auf das Wahren der Form bedachte Götter.

Und alles ist Ausbruch,
wenn die Magie uns begleitet
bis an die Grenzen der Angst.

Unter der Sonne,
gegen die Sonne
oder auch
eine aus meiner Brust scheinende Sonne
oder buntfarbene Wassersonnen
und junge
und arrogante Sonnen
eben genau wegen dieser Jugend.
Und eine kleine
und glänzende Sonne zwischen meinen Lippen.
Brand.
Licht.
Feuer unter Feuern.
Nicht einzudämmende Hitzequelle.
hunderttausend Grad
zerschmelzen die kleinen Götter der Moral.
In meinen Körper
kalte Metalle fallen.
Nächtlicher Frost hält
einen Augenblick lang
seine tödliche Klinge zurück.
Die Stille teilt sich
und die Spiegel
können nicht so viel Licht reflektieren.
Wüste und Durst
Und die letzten Gefängnisgitterstäbe
- dein eigener Blick –
geben nach
gegenüber dem, was nicht mehr genannt werden kann:
die Liebe ist vorüber gezogen.

Menassa rezitiert Die Liebe (2:40 min) 

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GANZJÄHRI
G

 

Wenn ein Mensch zu mir spricht, sage ich
iimmer
einige Worte
niemals

bleibe ich stumm
nachdem ich sie gehört habe,
eine menschliche Stimme.

Eine menschliche
Stimme
tut mir immer gut
einfach eine Stimme,
die mir in die Augen schaut.
Und es ist nicht nötig,
dass es für mich
Worte der Liebe gibt.
Mich erschüttert der Ton
der unendlichen Wellen
gegen den Wind
verrückte Wörter
hervorsprudelnd und verrückte Wörter
ohne Sinn,
und nur
um daran zu erinnern,
dass der Mensch redet
spricht
und widerspricht
und stellt
Sein Leben in Frage.
Er will
in der Stimme einen Sinn finden
und stirbt,
warum soll man´s nicht sagen,
bei dieser Suche.
Wie kommt´s, dass gerade Sie und niemand anderes
meine Lieben sind?
Wessen ist das Privileg?
Wer lebt vom Anderen?
Mal seh’n,
Wer lebt?
Wer
ist
seine Vibrationen selbst?  
Mal seh’n
wer wei
b, wer er ist?
Wer liebt sich selbst?
Wer?

Menassa rezitiert: Wenn ein Mensch zu mir spricht  (2:12 min)

 

 EROTIK ODER PRONOGRAPHIE?

Ohne Licht
ohne Horizonte
ohne Hirngespinste,
ein Mann, eine Frau
beginnen
ihren tödlichen Dialog.
Sie möchte
an irgendeinem Punkt sein,
wenn es auch nur
ein im Raum verlorener
Punkt ist.
Sie möchte
zu irgendeiner Zeit
bei ihm sein, bei anderen,
und eine Welt der Leidenschaften entfesseln,
oder auch
das Universum anhalten.
Zerbrechlich und wohlriechend,
allem gleichgültig gegenüber
es muss sein.
Sie schaut starr,
weil sie nicht sieht.
Kommt blind zur Welt
wenn es nicht sein muss, glaubt sie nicht.
Ihr Leben ist ganz Vibration.
Er lernte
im Allgemeinen spät leben.
war, ohne jemanden weh tun zu wollen,
bis zu drei
big Jahren
ein Seelenkranker
ein Mann, stellen Sie sich vor,
nur Vernunft und Schweigen
versuchte er 30 Jahre lang
wine Frau zu sein.

Menassa rezitiert  Ohne Licht  (3:41 min)
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Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 288.000       Erotik: 560.000

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Die Verantwortung, denke ich, kommt nicht aus dem Nichts.
Das Verständnis gleitet mir
Irgendwie aus den Händen
Denn das Verständnis
Kann man nicht in Händen halten
Das von keinem einzigen Mitglied.
Das Verständnis ist immer gruppenzugehörig.
Immer unter einigen,
Die nicht notwendigerweise
Zusammen sein müssen.
Nicht einmal eineinverstanden
Mit den Ideen die sich entwicklen
Während des Prozesses.
Ein Prozess, gruppenbestimmt wie er ist,
drückt allem, was er berührt, seinen Stempel auf.
Das hei
bt,
er macht etwas anderes daraus
aus jedem individuellen Gedanken
in der Einsamkeit.

Bei gesellschaftlichem Tun
Aus jedem schäbigen und einsamem Tun.
Die Gruppe ist keine Entelechie
Noch eine komische
Erfindung kluger Menschen.
Die Gruppe ist eine Maschine,
die Sinnerfüllungen hervorbringt.
Eine Maschine gegen Maschinen.
Und wir befinden uns jedoch immer noch
Im Reich des Menschlichen.
Ich möchte es einmal sagen, die Grausamkeit der Gruppen
Ist die Grausamkeit der Maschinen.
Die Programmierung wird immer peinlich genau ausgeführt.
Bei allen möglichen Spitzfindigkeiten.
Was bis jetzt als menschlich anerkannt wird
Hat keine grö
bere Bedeutung in den Gruppen.
Die gewöhnlichen Gefühle, werden nicht so sehr beachtet,
als vielmehr für die Gruppenmaschine genutzt,
als freie Energie.
Irgendeine Leidenschaft
führt in einer Gruppe immer
zu einem gesellschaftlichen Vorhaben.
Die Gruppe strebt nicht nach dem Menschlichen.
Sie strebt nach Geschichte.

Menassa rezitiert  Die Verantwortung  (3:52)
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BRIEFE DES HERAUSGEBERS

Eine dunkle Nebeldecke
ein dunkle Helligkeitsdecke
strömt in meinen Körper
im Jubel des Todes.

Irgendwie verbleiben Wünsche nach einem Gespräch.
Ich warte in aller Ruhe, dass das Wort zu Blut wird.
Ich warte in aller Ruhe, dass die Sehnsucht mich nicht tötet.
Und ich frage mich:

Was tut ein Mensch, um sich seiner eigenen Zellen zu entledigen?
Was tut ein Mensch, um von jetzt auf nachher sein eigenes Blut auszutrocknen?
Was tun, um mich meiner geliebten Worte zu entledigen?
Was tun, um mich in der Leere der einsamen Nacht zu versenken?

Der Herbst bringt immer meine Nerven durcheinander,
der Herbst erinnert mich immer an die Liebe.
Mein Träume,
alt,
vergessene Melodien.
Und dennoch
bin ich in diesen Monaten jünger geworden.
Es gibt keine Droge, die meine
bereits gestörten Sinne stören könnte.
Die Droge existiert nicht.
Eine neue Kraft quält den Menschen
Und der Mensch bemerkt es nicht.
Mein übriges Leben,
normal.
Schreiben, also schreiben, das tue ich aus reiner Lust.
Ich denke vergnügt, was erzählen wohl jene über mich,
die mich unsagbare Bescheidenheit früherer Zeiten
Narzissmus nannten.
Ich bin die Apokalypse des Sinnes.
Das Übrige um mich herum,
gro
bartige Feste,
immer noch
feiern sie das Wunder.
Ich bin geköpft.
Ich brauche für ein Gespräch
einen geköpften Menschen.
Einen Menschen, der ebenso wenig
sich selbst erschafft.

Menassa rezitiert  Eine dunkle Nebeldecke (2:34 min)
(Werden Sie nicht ungeduldig, während Sie das Video herunterladen)

 Indio Gris

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