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NR.
169 JAHR 2003 DONNERSTAG, 11 . SEPTEMBER

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2003

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INDIO GRIS NR. 169

JAHR IV

LEITARTIKEL  

Verehrte Leser, wie wir Ihnen erzählt haben, waren wir im August in Buenos Aires analäßlich der

 “AUSSTELLUNG VON ÖLGEMÄLDEN VON MIGUEL OSCAR MENASSA”  CENTRO CULTURAL GENERAL SAN MARTIN, RAUM 1. Vom 5. bis zum 31. August 

und auch anläßlich des

XIV Internationales Kongresses Grupo Cero “LA MUJER Y YO” (DIE FRAU UND ICH). Ein Kongress über Sexualität wie sie uns in der Poetik des Buches “La Mujer y Yo” von Miguel Oscar Menassa 

begegnet, und wir fahren mit den Pressemeldungen fort: 

INTERVIEW MIT MIGUEL OSCAR MENASSA  FÜR DIE ZEITUNG PAGINA 12, in der Beilage LAS/12 VON FLORENCIA GEMETRO 

                                                         

 

  Die Frauen von Menassa

 

 

 

Maler, Dichter und verehrter Psychoanalytiker sowohl in Buenos Aires als auch in Madrid, erahnt Miguel Menassa eine Revolution der Frau – nein, nein, das ist weder die der 50ger noch die der 60ger Jahre – die mit der Poesie beginnen und bis zur kapitalistischen Bequemlichkeit reichen wird. Alles, so wie er selbst es beschreibt.

Der weibliche Blick eines Ölbildes beherrscht das wesentliche Ambiente im Barrio Norte. Ein älterer Herr sitzt neben dem Gemälde. Da ist etwas in seinem Blick. Der Herr, Miguel Menassa,  ist der Maler des Bildes. Aber er ist nicht nur Maler, sondern auch Psychoanalytiker, Dichter und Schriftsteller. Er sagt, er sei zweimal auf die Welt gekommen: in Buenos Aires und in Madrid, wo er seit seinem Exil im Jahre 1978 lebt. Seit mehr als 35 Jahren hat er die Frauen zu seinem Thema gemacht. Sein Werk verbindet Psychoanalyse und Kunst. Die Ergebnisse seiner Arbeit verdichten sich auf innovative und chaotische Weise in La Mujer y yo (Die Frau und ich), einem Gedichtband, der auf dem diesjährigen internationalen Kongress der Schule für Psychoanalyse Grupo Cero einer Analyse unterzogen wurde. Die Tagung fand am letzten Wochenende im Centro Cultural San Martín statt, wo an die 500 Teilnehmer über Sexualität, das Lustempfinden der Frauen und eine besondere Sichtweise der Revolution der Frau nachdachten. Die Sichtweise Menassas.

 In dem Buch erscheinen masochistische, herrschsüchtige, üble, ehrgeizige, fügsame, glamouröse und gewalttätige Frauen. Da sind unterwürfige, agressive, feminine, eingebildete, machistische und widerliche Männer. Da gibt es Figuren, die von banalen Phantasien besessen in imaginären Dialogen vollkommen unvermittelt miteinander sprechen. Es gibt keine unmöglichen oder möglichen Lieben, denn da ist keine einmalige Idee der Liebe, sondern unzählige Begriffe von ihr sind da zu finden, die von den verschiedensten Figuren dargestellt werden. Keine davon lässt sich in einem bestimmten männlichen oder weiblichen Stereotyp zusammenfassen. Während des Interviews werden sie alle bedingungslos von Menassa verteidigt. Er sagt, sie seien die Symbole einer Zeit, wenn diese sich auch nicht mit ihnen identifiziere. Er sagt, sie seien Teil des “poetischen Schaffens, das eine neue von den Frauen angeführte Revolution bestimmen werde”. Worum geht es hier wohl ?

 -Die Frau muss ihren eigenen Ansatz formulieren, wie das Leben sein sollte, wie die Arbeit sein sollte und was mit dem Produkt der Arbeit geschehen sollte, denn sie ist die Einzige, die die Richtung radikal verändern kann. Sie darf nicht mehr länger ein Objekt des Wunsches sein und sollte zu einem wünschenden Subjekt werden. Die Frauen haben an den Revolutionen der Männer teilgenommen, haben aber nie ihre eigene gemacht. Diese Prozesse gehörten ihnen nicht. Sie stimmten mit einer männlichen Lebensauffassung überein und schlossen die Realität aus. Die männlichen Revolutionen sind bereits gescheitert. Das Christentum ist gescheitert, der Marxismus sollte überarbeitet werden, denn er scheiterte bei dem Versuch, ihn zu einer Politik der Staaten zu machen, und die Gesellschaft der Bequemlichkeit des Kapitalismus ist gescheitert.  Keine  brachte es fertig, den Männern und Frauen zu einem besseren Leben zu verhelfen.Und wir befinden uns an der gleichen Stelle wie vor 500 Jahren.

-Was würde man also erreichen?

 - Ein Projekt, wo die Frau bei den die Gesellschaft verändernden Vorgängen die Hauptrolle spielen könnte. Ich  weiß nicht, wie das aussehen würde, aber ich glaube, es würde von der Poesie bestimmt werden. Es war nicht einfach für mich, die Gedichte zu schreiben, weil ich mit überhaupt nichts einverstanden bin, von dem was ich schrieb, der Dichter ist jedoch ein Kuppler seiner Zeit, der Welt, in der wir leben, letztendlich ist er Geschichtsschreiber. Jede Revolution wurde noch von einem Dichter erahnt und ich glaube, die Frau ist dabei, ihr Gedicht hervozubringen.

- Was wäre die Verbindung zwischen der Poesie und dieser Veränderung?

-Es gibt eine unabänderliche Gemeinsamtkeit  zwischen der Poesie und der Interpretation in der Psychoanalyse. Beides sind Instrumente, die die Geheimnisse der Wirklichkeit aufdecken. Sie wirken befreiend. Für Lacan ist das Unbewusste wie eine Sprache strukturiert. Ich denke, es ist in Form von Poesie strukturiert. Wenn interpretiert wird, dann hat sich das Subjekt geändert und bei den gegenwärtigen Systemen bedeutet das, es lebt nun in einer anderen Welt, die nicht diese hier ist.

- Würden die Männer und Frauen in ihrem Buch Teil dieser Wirklichkeit werden?

- Stereotypen werden von den Ideologiemodellen des Staates festgelegt und hervorgebracht. Aber in dem Buch sind so viele Stereotypen wie Gedichte und mehr noch zu finden, denn in jedem Gedicht sind mehrere enthalten, die  außerdem miteinander sprechen. Wenn wir das in Betracht ziehen, dann könnten wir sagen, dass ein Bruch mit diesen Stereotypen für Beziehungen aller Art vollzogen wurde. Es gibt keine einzige Art der Beziehung. So wie weder Heterosexualität noch Homosexualität für sich allein  bestehen, sondern die Suche des Mannes und der Frau. Heterosexuelle und homosexuelle Beziehungen, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen, sind pervers wie alles andere, das immer nach dem gleichen Schema abläuft. Nur der Perverse kann ertragen, dass das Einzige, was einen Wunsch in ihm wachruft, Unterhöschen oder rote Pluderhosen sind.

- Worin bestünde die Bedeutung der Worte in einer Paarbeziehung?

- Paare sprechen in Wirklichkeit gar nicht. Und genau diesen Schritt vollzieht das Buch: selbst Beziehungen, die stereotyp scheinen, sind es nicht mehr in diesem Maße, denn Frau und Mann können sprechen. Das führt eine Veränderung herbei, denn Menschen genießen umso mehr, desto mehr Worte sie verwenden. Durch Worte wird die Liebe zu neuem Leben erweckt und werden Krankheiten geheilt. Es gibt Menschen, die ihren Tod hinausschieben, nur um ein Gespräch führen zu können. Warum? Weil es die wirkliche Lust des Menschen ist, sagen und machen zu können, was Worte um ihn selbst herum erschaffen.Wenn die Frau bei sich zu Hause, bei der Arbeit sich das Sagen erlauben würde, würde sie die wahrhaftige Revolution der Frau schaffen, insoweit, als sie sich das Sagen erlauben würde, so wie sie ist.

Ausschnitte aus dem Interview auf spanisch

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