INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2003 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 156 JAHR III LEITARTIK Vom virtuellen Präsidenten
Argentiniens kommen hier meine ersten Ratschläge : In
Argentinien muss man sich ums Essen streiten. Also ich bin diesmal zu spät
gekommen. Die Argentinier mussen sich ums Essen streiten, sie müssen vergessen,
was Würde ist, und sie müssen vergessen, was Unterjochung ist, denn es ist ein
seit fünfhundert Jahren unterjochtes Volk, ohne dass es auch nur ein Wort darüber
verliert. Jetzt kommen sie und blasen dir die Freiheit hinten rein, sie sollen
mal aufhören damit, sich in den Arsch treten zu lassen, und zu den Vereinigten
Staaten muss man mal nein sagen, nicht weil wir frei sein wollen, sondern weil
die Vereinigten Staaten ein psychotischer Rabe sind, der Aas und Lebewesen
frisst. Nein, weil wir unabhängig sein wollen, weil wir um unsere Kinder
besorgt sind, unsere Krankenschwestern, unsere Lehrer, weil wir um unser Essen
besorgt sind, deshalb sagen wir nein zu den Vereinigten Staaten, nicht weil wir
unabhängig sein wollten. Wenn wir dann also nein zu den Verienigten Staaten
sagen, dann werden wir uns schon irgendeiner Sache unterwerfen müssen. Erst
wenn wir das verstehen, dann gibt es ein Argentinien, und wenn wir das nicht
verstehen, gibt es kein Argentinien. Mir
scheint, ich bin zu spät gekommen, dass die Menschen in Argentinien immer noch
von Würde sprechen, welche Würde
eigentlich, welche Würde eigentlich, wir sind doch nun bereits vierhundertmal
auf den Arsch gefallen und außerdem,
welche Freiheit eigentlich, wo wir doch als Unterjochte leben. Ich spreche
Spanisch, weil ich ein Dichter bin, aber in Wikrlichkeit haben sie uns Englisch, Französisch, Deutsch und Portugiesisch
beigebracht, sie haben uns mit Literatur bombardiert. Und schließlich,
wenn du erst groß
bist, falls du überleben solltest, bist du dann besser als ein Spanier, ein
Franzose, ein Engländer oder ein US-Amerikaner. Warum? Weil du dir alle Kulturen, die dich unterwarfen, reinziehen musstest,
während die anderen nur eine Kultur geschluckt haben. Gut,
um so schlimmer für sie, sollen
sie doch verrecken. Gedicht vorgetragen von Miguel Oscar
Menassa
RATSCHLAG I
Halte
nicht an Und
wenn deine Liebe und dein Wunsch nicht können Leg
dich zusammen. Kindisches
Ungestüm, unheimliche Grimassen des Nichts, ich komme aus dem
Nichtgewussten, aus dem hellseherischen Reich des Nichtseins. Leere
der Leeren, bewahrt es für immer sein zerfetztes Äußeres.
Oh,
Allerliebste, heute bringe ich dich um, die Zukunft wird über uns
hinweggehen. Eine Menge nicht existierenden Lichts wird unser Nichtsein
erleuchten, eine Zärtlichkeit mittendrin, dort genau, wo Licht hätte
sein sollen, werden eines Tages alle Deiche brechen und da wird das Ende
sein. Die
Maschine leidet an menschlichen Schwächen, es ist nur halbwegs eine
Maschine. Eine unvollkommene, düstere Maschine, voller Liebe und
Hoffnungen. Klangvolle
Tode tanzen um mich herum, Tänze des Glücks und des vielfältigen
Beileids. Heute
tut es mir nicht gut zu wissen, dass es zwischen den Tagen des Todes einen
gibt, der meinen Vor- und Nachnamen trägt. Ich
hätte das besser für später aufheben sollen, aber das Leben ist nun mal
grausan …
Eine
Frau bittet die Richter um eine Befruchtung
Sie verbrachte die ganze Nacht bei dem Versuch,
den Unterschied zwischen beißen und lutschen kennen zu lernen, schließlich blieb uns für nichts mehr Zeit und wir
mussten zur Arbeit gehen.
Ministerpräsident José Maria Aznar und die Außenminsterin Ana Palacio halten Vorträge über die Vorteile für Spanien, als Allierter von England am Krieg beteiligt gewesen zu sein. London
bietet Spanien die Überwachung eines unbewohnten Auf mich vertrauen viele Leute, da muss es wohl eine weit verbreitete Enttäuschung geben. Alle müssten um das Verlorene weinen, und ich hätte sicherlich auf diese Weise Zeit zum Schreiben und auch für meine Kleinigkeiten, von denen es nicht viele gibt. Nach so vielen Jahren, fast 45, sie und ich, die Poesie und ich. Alles ist monogam in meinem Leben, vor allem, weil es gerade das Ich ist, was sich niemals ändert. Ich und die Welt. Die Welt und ich. Die Tasten hören sich an wie Dolchstiche in den Wind. |