INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
141 JAHR 2003 DONNERSTAG, 30. JANUAR

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2003

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH

Paseando por el retiro


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 141

JAHR III

 LEITARTIKEL     

                                             DIE FRAU UND ICH

Señor Presidente, ich bin ihr Schweigen satt,
ich erwarte also, dass Sie sich diesmal
trauen, einer als Spanierin besorgten Mitbürgerin
zu antworten, und genau dazu möchte ich Ihnen mitteilen,
mein Mann sagt, und ohne beleidigen zu wollen,
ich sei eine waschechte Spanierin,
tanze Tango, aber nur irgendwie,
ackere beim Sprechen am Horizont, als ob
ich eine Frau des Südens sei, aus Andalusien,
und ich kniete nur vor dem Mann nieder
der mich freundlich darum bittet.

Ich schreibe Ihnen wegen der Teerschlammsache
und wegen anderer Kleinigkeiten,
die wir bei Ihren Anhängern entdeckt haben.
Niemand will, dass Sie nochmals Präsident werden
denn Sie seien, so wie sie sagen, sehr schlecht.
Wenn einer Ihrer Minister, oder ein Nahestehender,
an einer Katastrofe mitarbeitet, sie vorantreibt, oder vergrößert,
bestrafen Sie ihn, grausamer Señor,
mit dem Verbot das wöchentliche Schokolädchen zu naschen.
Sehr gut, Señor Presidente, das nennt man
eine liebenswürdige Handhabung von Gerechtigkeit,
wie in den mexikanischen Bergen:
den Freunden, die Hand;
den Feinden, das Gesetz.

Dann ist da noch diese Sache
mit der Säuberung von Mitbürgern, was mir,
ehrlich gesagt, schon immer gefallen hat.
In der Jugend war ich Pro-China,
denn in China war es Pflicht,
sich jeden Morgen zu baden.
Und dann stelle ich mir auch vor,
Sie meinen eine andere Art Säuberung,
also die, die im Fernsehen angekündigt wird:
Wir schieben aus den Straßen Spaniens
alle Schwerkranken, die Schokolade,
die Maria, das Schnee-Wittchen, alle Schlampen ab,
alle Betrunkenen und alle Homosexuellen.
Also gut, Señor Presidente, das sage ich Ihnen,
wenn Sie das mit der Säuberung machen,
werden Sie nicht nur ohne Wähler dastehen
sondern Spanien, unser Spanien
wird ohne Einwohner dastehen.
Ich möchte Ihnen also, wie eine echte Mutter,
um allen etwas Gutes zu erweisen, Ratschläge geben.
Lassen Sie die Straße, so wie sie ist und versuchen Sie,
Ihren Gehweg besser zu säubern und,
Señor Presidente, schwindeln Sie nicht,
sagen Sie den Frauen nicht,
Sie seien wie die Männer,
denn das ist theoretisch unbeweisbar.
Und sagen Sie den Paaren nicht,
damit sie sich Kinder wünschen,
es sei sehr einfach, sie zu erziehen.
Denken Sie daran, Señor Presidente, wir
und auch Sie, leben in einem Land,
wo wir nicht einmal Hunde
gut erziehen können.
Und bevor ich mit dem Verabschieden beginne,
möchte ich Ihnen sagen, es wäre wunderbar
für alle Spanier, wenn Ihre Regierung
allen Bürgern erlaubte, ein bisschen
so, oder so, oder so zu sprechen …
Die Fachleute jedoch, die Ihr Kabinett bilden,
müssen Spanisch mit Eleganz sprechen,
mit Distinguiertheit und fast ohne Wiederholungen, da doch
das Spanische eine Sprache erlesenen Reichtums ist,
und wenn es bei jemandem nicht reicht, oder er nicht ganz zurecht kommt,
ist das einerlei, dann wird er wohl etwas studieren müssen.

Und wir wissen bereits, weil das so in den Zeitungen steht,
und sogar in Ihren privaten Fernsehsendern kommt,
die Präsidentschaftsanwärter Ihrer Partei
kommen weder an Ihre Schönheit noch an Ihre Statur heran,
aber, Señor Presidente, ein Chef
muss zu seinen Thronfolgern liebenswürdig sein,
ihnen etwas von der Wahrheit erzählen:
Das mit der Schönheit ist so, weil sie mich schminken
und das mit der Statur ist so, weil ich den ganzen Tag lang
hoch oben auf einem Stühlchen sitze, das mir Felipe geschenkt hat, und,
ehrlich gesagt, wenn ich in diesem Augenblick
die Taugenichtse um mich herum ansehe, ich weiß nicht, ich weiß nicht,
ob ich das Stühlchen werde verlassen können.
Mir hat Felipe doch alles beigebracht.
Und da wurde auch Ihre Frau
präsidentschaftsfähig, als sie Sie fragte :
Hat er dir auch beigebracht, vom Stühlchen zu fallen?
Und ich möchte nicht vergessen, dass ich
Ihnen den Brief
wegen der Sache mit dem Krieg schreibe.
Mein Mann hat mir gesagt, ich solle nicht vergessen, Ihnen zu sagen,
es sei für alle Spanier sehr bedauernswert,
dass die letzten Reden Ihrer Partei
uns den Vereinigten Staaten näher gebracht hätten, die sind doch weit entfernt,
und uns von Europa entfernt hätten, das ist doch so nah.
Ach, und noch etwas, er hat mir gesagt, ich solle Sie fragen,
ob Sie wüssten, weil ich es nicht wusste,
um einen Krieg zu gewinnen
müsse man den Feind zerstören.
verstehen Sie, Señor Presidente?
Man müsse, um einen Krieg zu gewinnen,
töten, vergewaltigen, zerbrechen, stehlen, anzünden, nochmals töten,
die Krankenhäuser zerstören, damit der Feind ohne Gesundheit dasteht,
die Schulen zerstören,
damit die Kinder der Feinde keine Bildung bekommen.
Und danach, Señor Presidente, müsse man die Überlebenden
ausbeuten, ihnen die Schätze der Natur stehlen,
sie mit fremden Gesetzen regieren
und sie mit einer Religion führen, die ganz anders als ihre eigene sei.
Ich verstehe nicht, Señor Presidente, warum Sie
das dem irakischen Volk antun wollen.
Sie müssten diese Angelegenheit mit Ihrer Frau
besprechen, die intelligent und christlich, wie sie nun mal ist,
Ihnen von dem Krieg abraten können müsste.
Beispielsweise könnte sie Ihnen sagen,
für einen Christen sei es verboten
zu lügen, zu töten, zu vergewaltigen, zu stehlen
und am allerwichtigsten,
ein Christ solle nicht die Frau seines Nächsten begehren,
Und auch nicht sein Öl.

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