INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR. 135JAHR 2002 DONNERSTAG,19.
DEZ
EMBER
ES
FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002
WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH,
DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH
INDIO
GRISIST PRODUKT
EINER FUSION DER
GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS
Hier
sind LEITARTIKEL, POESIE, LIEBESBRIEFE, PSYCHOANALYSE, EROTIK,
POLITIK ODER ANSAMMLUNG VON MÜLL, UND BRIEF DES HERAUSGEBERS
DIE
FRAU UND ICH DER TEERSCHLAMM REICHT
BIS IN DIE LIEBE
Eines
Nachmittags kam sie verzweifelt und schreiend an: weißt
du, Liebling, was mit dem Meer in Galicien geschehen ist? Eine großeschwarze Kugel aus Scheißeund Schmerz auf
hoher See, schaut sie drohend zum Land,
während sie schweigend die Fische im Meer umbringt,
die Felsen und die Meeresmoose vergiftet, so
daß
niemand jemals wieder, nicht einmal die Fische, in
den Tiefen des Meeres lieben kann. Und
du, was denkst du? Fragte sie mich bevor sie ohnmächtig wurde, denn
der Teer klebte ihr die Kehle zu,
und gleichzeitig hinderte er sie daran zu atmen und zu singen.
Ich
bin aufgewühlt, Liebes, um nicht zu sagen erledigt, weil
sich das für einen Mann meines Alters nicht gehört.
Es stimmt, mein Kleines, die Ölpest hat
alle meine Gedanken
verklebt und verschmutzt, von
der kleinen verliebten Muschel bis
zum Schalentier, männlich und entflammt,
sich seiner geschwärzten Schönheit schämend,
versteckt er sich schmutzig
hinter den schmutzigen Felsen
in einem schmutzigen Meer.
Noch
heute, sagte sie kraftvoll,
höre ich auf zu spielen und Geschenke zu kaufen
und werde dieses Geld nach Galicien schicken,
damit sie zwei oder drei Miesmuscheln
reinigen oder sich einen Briefkasten kaufen können,
und sich einen Brief schicken können
von einem um Erbarmen bittendengalicischen Fischer:
Ihr Herren an der Regierung, wir wollen nicht euer Geld,
wir wollen die richtigen Mittel, um das Meer zu heilen.
Denn wir brauchen das, Herr Präsident,
dass es das Meer gibt, Seeleute, schweigende Fischer.
Mit eurem Geld könnten wir etwas Brot kaufen
und sogar mit etwas Alkohol den heiligen Abend feiern,
aber ohne Meer, Bürger der Welt, das sollten Sie wissen,
ohne Meer, ohne Fischer, stirbt Galicien nicht an Hunger,
stirbt es von Traurigkeit aus Mangel an Meer vergiftet.
Ich
kann weder, meine Liebe, aufhören zu spielen
nochanderes aufgeben, ich
kann nicht
aufhören zu leben, zu lieben, mich zu freuen,
weder kann ich meine Arbeit noch meine Würde aufgeben,
ich muss sie bei mir tragen, in meinem täglichen Leben,
alle meine Laster, dies sind nur das Glücksspiel,
und alle meine Lieben, mein Singen
und, wenn es sie gäbe, meine Freiheit.
Und
ich muss herumstreifen dort, wo die Welt herumstreift
und, wenn die Welt stehen bleibt,
schreibe ich diese Ruhe in einen Vers,
snd ich bitte die Rose, sie möge
zur richtigen Jahreszeit blühen, in der angebrachten Farbe,
und menschliche Liebe lieben und ebenso die Schatten, die
Schweigezeiten, die keine Menschheit jemals erreicht.
Und
als Mensch möchte ich auch
den Sex lieben können,
wobei der Sex fast nichts an
Menschlichem hat,
nur die Bestie selbst,
mit ihrem Orgasmus
dem immer tosenden und zur rechten Zeit,
und die bis aufs neuen Wesen
still wartende Kuh.
Lieben, sagte ich zu ihr, bei
verzweifeltem Willen um zu schließen vom
Menschen seinTier,
seine angekettete Bestie.
So
möchte ich dich sprechen hören,
sagte sie im Spiegel beschäftigt,
genau wie ein Männchen der Gattung,
keine Wörtchen, kein Gekuschel
dahin, geradeaus, immer nach vorn. Du
musst besser aufpassen, sagte ich, ich
spreche von etwas anderem, dennoch,
die still wartende Kuh, bin ich das vielleicht nicht?
Und wer ist fester angekettet als ich selbst, deine
Bestie, aber eine sanfte, an deine Launen gefesselte?
Der
Vers wird kompliziert, meine Geliebte, sagte
ich, in entrückter Zärtlichkeit,
hab’ Geduld, eines Tages,
werde ich dich auferwecken, werde aus dir eine neue Frau machen,
einen gut aussehenden Mann, einen anderen.
Sie
begann zu lachen, während sie sagte:
jede neue Goldgrube,
und sie sah mich an und lachte,
steckt in einer neuen Arbeit.
Ein neues, bisher unbekanntes Gesetz
regelt jetzt das Gold, das erzeugte Werk.
Auch
mir, sagte ich, würde es gefallen,
an einen Baum geklammert mitten im Urwald zu leben,
mit meinem Mund klammern, den ganzen Tag den universalen
Pflanzensaft einsaugend, das volle Leben,
und so würde ich ausruhen, und in der Abenddämmerung
würde ich Sterne auspucken und lodernde Diamanten
ausscheißen und mein Samen wäre der
geheimnisvolle weiße
Balsam, der
ohne Waffenstillstand gegen die im Meer lauernde
Mörderin kämpfen wird.
Ölpest ist ihr gemeiner Name,
von der Regierung wird sie “kleiner,
kaum milimetergroßerFehler”
genannt, der
sie fast die gesamte Macht kosten wird,
und in einigen Postämtern,
ohne Angabe von Gründen, wird sie
“die verstrickte Botschaft” genannt,
und Teerschlamm bedeutet,
das wissen alle,
die Regierung konnte es nicht mit dem Meer.
Die
Augen auf, Mitbürger! Jetzt, wo
die Regierenden beschäftigt sind,
und denkt an den Teerschlamm
und die Lüsternheit des schwarzen Geldes, die
Schwärze, die großartige,
der schwarzen Waffen, und
an den Teerschlamm des Rassismus, auch an den,
gegen die schwarzen Mitbürger.
Sogar
der Herr, der GroßeGott, hatte
seinen Teerschlamm
als er sehr gütig, vollkommen gerecht
und übertrieben schön, töten musste.
Und es ist gar nicht so schlecht, sich vom Sterben durch Töten zu
befreien aber
seine Gläubigen, wir sind zum Leben mit
dem Großen
Gott verurteilt, der lebt, und seine Hälfte ist tot.
Der Teerschlamm des GroßenGottes,
der immer unabänderlich jeden
Tag in uns lebt und stirbt.
Ich
glaubte nicht, dass du so gottgläubig wärst,
sagte sie, mich ins Schwanken bringend,
ich machte einfach einen Heiden aus dir,
einen sehr weltgewandten Mann, gottlos.
Sie drehte mir den Rücken zu, und den Kopf drehend, sagte sie: weiß
ich, an was du gerade denkst, wenn
du in den Vers das Wort Gott schreibst.
Ich
wollte nicht diskutieren und grübelte weiter, aber
plötzlich als käme es mir aus der Seele, “vielleicht
in mir selbst”, sagte ich rot werdend,
und sie zog beim Sprechen die Saiten der Zither an,
bis die Stille im Arpeggio zerklang:
ich finde es nicht schlecht, dass ab und zu
dich das Leben dazu verurteilt zu glauben, Gott zu sein denn
für mich, mein Lieber, bist du das die ganze Zeit lang,
solange der Dunst eines dunklen Rauches, nicht
exisiterend und dramatisch, mich ohne dich zurücklässt,
indem dem du im Gedicht ruhend davongaloppierst.
Ich
sagte danke, um irgendetwas zu sagen,
und sprang aus dem Fenster des 23. Stockwerks
und niemals mehr konnte ich Land erreichen.
Der
klebrige und unweltliche Teerschlamm
auf dem Sand und der Salzkruste,
auf den Steinen und der Liebe,
ekelerregend, inoperabel,
genau wie ein bösartiger Krebs,
hinderte mich daran anzukommen.
Da
ging mir das Desaster auf, und
es war keine Zeit mehr da für nichts:
in einem vom Meer umgebenen Land,
haben wir eine Regierung gewählt,
die vom Meer überhaupt nichts wusste.
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