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INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 133 JAHR III LEITARTIKEL Ich
selbst habe größere
Angst aufzuschreiben, was mit mir und dem Geld und den Menschen in meiner
Umgebung los ist, als über Liebeszbeziehungen zu schreiben, wenn sie auch noch
so verborgen sind. Geld geben und empfangen ist ebenfalls eine Liebesbeziehung,
aber eine verbotenere. Das
Gesetz bestraft keine schlecht verabreichte oder unangebrachte Zärtlichkeit
eines Vaters an sein Kind, es nimmt nicht einmal Notiz davon, das gleiche Gesetz
jedoch verurteilt den Vater, der seinem Kind Geld schenkt. Fast
alle Frauen nehmen mehr oder weniger gelassen einen Betrug ihres Ehemannes in
Sachen Liebe hin, aber sie nehmen nicht mehr noch weniger gelassen einen
finanziellen Verrat hin. Einige sind in der Lage, einen Betrug in Sachen Liebe
von ihrer Frau hinzunehmen, aber keiner nimmt einen finanziellen Betrug hin, da
sind sie sogar dazu fähig, das zu töten, was sie einmal liebten. Das Geld ist
scheinbar für den Mann und die Frau von heute stärker als der Sex und
wirksamer bei der Lösung von Problemen des täglichen Lebens. Andererseits
kann das Geld Sex, Liebe hervorbringen, wenn man so will auch Geld. Der Sex
bringt kein Geld hervor, es sei denn er wird zu gesundheitsschädlicher Arbeit (
z.B. zu Prostitution). Und das Geld, das hervorgebracht wird, indem man den Sex
arbeiten lässt, ist nie zu viel und ist jedoch für fast nichts ausreichend.
Und die Liebe weiß
nur vom Geld, wie es auszugeben ist. Diese
Grübeleien, fast Gedanken, sind eine mögliche Art, eines schönen Tages damit
anzufangen, über die Beziehung zu schreiben, der mich das Geld unterwirft. Das
Geld unterwirft mich, heißt, wenn ich beschließe,
gut zu leben, zu lieben, zu studieren, zu schreiben, zu sprechen, wenn jemand in
Kur gehen und sich ein wenig um die Politik kümmern will, sagt mir das Geld,
ohne Geld sei all das, was ich will, begehre, erstrebe vollkommen unerreichbar.
Oder viel schlimmer noch, jemand Intelligentes könnte mir sagen, ich wolle
nicht, begehre nicht, erstrebe nichts, weil ich sonst das Geld hervorbingen würde,
das das alles möglich mache. Geanu
an diesem Punkt ist das Geld für das Subjekt wieder einmal stärker als der
Sex. Männer und Frauen, die mit anderen Männern und Frauen ihren Körper und
den ihrer Geliebten teilen konnten, bringen jetzt im Erwachsenenleben nur Geld fürs
Essen und Scheißen
hervor, eben um nicht teilen zu müssen. Das
heißt,
der Neid ist im Menschen strukturierter, ausdrucksfähiger gegenüber dem
Fetisch Geld als gegenüber dem Fetisch Sex. Beispiel: Ich bin eifersüchtig auf deine Sekretärin, unerträglich eifersüchtig. Da
sagt er, um sie zu beruhigen zu ihr “aber meine Liebe, wir haben nie zusammen
geschlafen”, worauf sie schnell zu ihm sagt: “Es ist mir egal, ob du mit
deiner Sekretärin in deinen Geschichten schläfst, ich bin eifersüchtig, weil
sie eine Bankvollmacht hat”. Auch
er leidet am Gleichen, weil er dazu bereit gewesen wäre, die Liebeseziehung mit
seiner Sekretärin fallen zu lassen, er ist jedoch nicht dazu bereit, seiner
Sekretärin die Vollmacht über die Bankkonten
zu entziehen. Wieder
einmal, und diesmal in Gedanken, war das Geld stärker als der Sex. Wir
könnten also sagen, ich habe den ganzen Morgen an diesen Zeilen gesessen und
mir ist es nicht gelungen, auch nur irgendetwas zu erzählen, wo die Sache mit
dem Geld doch ganz einfach
ist, und mir scheint, es sei eine Erzählung über pornografischen Sex. VIDEO
Miguel Oscar Menassa rezitiert
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AULA 0 FRANZÖSISCH |
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Pratiquer
le français à Madrid |
Von deinen Düften Arabiens umwölkt,
buchstabiere ich meinen Namen:
-
Ich nenne mich der
Professor, ich bin ein bescheidener Überbringer von fertigen Sätzen.
In meinen bereits gesagten Sätzen, finden arme Seelen Unterschlupf,
verzweifelte Seelen, ihrem eigenen Schicksal ausgeliefert. Sehen Sie, Doktor? Ich bin verzweifelt, weil mir alles gelingt, und mich das ein wenig
ekelt. Menschenskind, das passiert sicher keinem ihrer anderen
Patienten.
Ich
antwortete nicht darauf, dachte aber, allen Patienten auf der Welt würde
es so gehen, kurzum, sie wären nicht daran gewöhnt zu gewinnen.
-
Manchmal, als ich klein war, forderte ich es heraus, dass mir
jemand auf der Straße
voll ins Gesicht schlug, und auf diese Weise begegnete ich manchmal
unterwegs irgendeinem Freund.
Ich
sagte zu ihm–
eigentlich eher um etwas von mir zu geben als um etwas zu fühlen ,
die einzige Zeit, die man nicht verändern könne, sei die Zeit der
Liebe.
Ja,
was Sie mir da sagen ist wichtig für das Leben aller Menschen, ich
aber bin es Leid zu gehorchen, Doktor.
Ich
glaube es ist an der Zeit, dass ich meine Ideen durchsetze, alles ändere,
damit alles schön wird, damit alles wunderbar wird, verstehen Sie
das? Selbstbeherrschung.
-
Gut, sagte ich dazu, dann können wir beim nächsten Mal weitermachen.
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PRAXIS GRUPPE 0 |
PRAXIS GRUPPE 0 |
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Amelia
Díez Cuesta |
Carlos
Fernández |
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VORBESTELLUNG |
VORBESTELLUNG |
Die
Temperatur in meinem Bauch steigt an, wenn du deine Verse öffentlich
rezitierst. Ich öffne meine Muschel deiner singenden Zunge und meine
Finger sind deine Finger, die sich bis in den Grund meiner Seele bohren.
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PRAXIS
GRUPPE 0 |
ESSAY-WORKSHOP |
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Miguel
Martínez Fondón |
Koordination: Juan Carlos de Brasi |
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VORBESTELLUNG: |
91 758 19
40 (MADRID) |
1
Ich freue mich sehr. Meine Misserfolge sind nicht die Misserfolge der Welt. Nicht einmal die Misserfolge der Welt sind meine Misserfolge.
2
Ich
habe weiterhin nichts, wie damals als ich jung war, keinen Gedanken im
Kopf.
Früher
gefiel es mir, jetzt beunruhigt es mich.
3
Ich
werde nicht wie ein verirrter Wanderer wandern. Ich werde hier bleiben.
Ich
bin bereits eingepfalnzt, jetzt werde ich wachsen.
In mich vertrauen eine Menge Leute, da muss eine allgemeine Etntäuschung vorliegen. Alle Welt wird das Verlorene beweinen müssen, und ich werde sicher auf diese Weise Zeit haben fürs Schreiben und für meine niemals vielen Kleinigkeiten.
Nach
so vielen Jahren, fast 45, sie und ich, die Poesie und ich. Alles ist
monogam in meinem Leben, vor allem, weil sich niemals das Ich ändert.
Ich
und die Welt, die Welt und ich.
Die
Tasten klingen wie Dolche im Wind.
Indio
Gris
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CLUB
DER WACHEN DICHTER EINTRITT:
ab 10 Euro grupocero@grupocero.org IM
ANGEBOT DIE LESUNG IN VHS-VERSION
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SIGMUND-FREUD-SEMINAR EINSCHREIBEGEBÜHR:
120 Euro |