INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
127 JAHR 2002 DONNERSTAG, 24. OKTOBER

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH

LAS FLORES DEL MAL


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 127

JAHR III

 LEITARTIKEL   

GESPRÄCH MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA

 Carmen Salamanca: Hallo Menassa!

 Miguel Oscar Menassa: Wie geht´s denn so, Carmen Salamanca?

 CS: Ich habe an diesen Satz von Lacan gedacht, den wir alle kennen, nämlich, dass die sexuelle Beziehung nicht existiert. Aber was soll das eigentlich heißen?

 MOM: Gut, wenn Lacan gesagt hätte, was Sie gerade gesagt haben, “die sexuelle Beziehung exisitert nicht”, hätten Sie Recht, noch bevor die Diskussion beginnt. Aber, wie war das noch mal?

 CS: Was bedeutet das für das tägliche Leben, wie erlebt man das eigentlich?

 MOM: Um es nicht theoretisch zu erklären, schauen Sie mal, sexuelle Beziehungen beispielsweise existieren nicht, denn wenn Sie mit sexuellen Beziehungen etwas erreichen möchten, was nicht gerade sexuelle Beziehungen sind, dann bringt das nichts, dann existiert das nicht. Denn wenn es exisitieren würde, manchmal glauben die Leute das, weil sie es erzählen können, nein, das existiert nicht, weil man es nicht benutzen kann.

 CS: Sagen wir mal, es ist, als ob es keinen Tauschwert hätte.

 MOM: Naja, die Frage, so wie Sie sie stellen, ist als müsse man denken, sexuelle Beziehungen würden auf Gegenseitigkeit beruhen, zum Beispiel. Wenn Sie sich das selbst einmal überlegen, fällt Ihnen das gleich auf, oder nicht? Oder beruhen Beziehungen auf Gegenseitigkeit?

 CS: Nein, ich glaube da  ist so eine Phantasievorstellung, man müsse zusammen den Orgasmus erreichen.

 MOM: Auch, dass sexuelle Beziehungen nicht existieren, das zu vertreten kostet eine ebenso große Anstrengung, wie wenn Freud sagt, “ Der Wunsch hat kein Objekt”. Er hat kein Objekt, das bedeutet auch, irgendein Objekt kann die Ursache des Wunsches sein.

 CS : Natürlich, das bedeutet, dass der Wunsch im Menschen lebt, nicht im Objekt, denn es gibt so eine Tendenz zu denken, die Objekte an sich hätten eine bösartige oder gutartige Anziehungskraft.

 MOM : Ja, das ist, als würde man denken, die Berge seien schön und sie seien schön für alle Menschen, wo doch der Berg schön ist, weil der Mnesch ihn betrachtet und sagt “wie schön ist der Berg”. Ist das zu verstehen, was ich vom Berg gesagt habe?

 CS: Ja, Objekte an sich hätten keine Eigenschaften.

 MOM: Nein, sie haben keine Eigenschaften. Ich bin in  Sie verliebt und sage, wie schön! Und dann gewinnen Sie einen Preis beim Wettbewerb Miss Hässlichkeit.

 AD: Es liegt im Betrachten, nicht in dem, was sieht.

 MOM: Was Sie da sagen, ist schwierig zu verstehen. Es ist, als wolle man man Künstlern erklären, die Verarbeitung der künstlerischen Wirklichkeit finde unbewusst statt, und sie selbst hätten nichts mit dem zu tun, was nicht Studium, Praxis usw. sei. Dann geh mal hin und sag dem Dichter, nicht er schreibe die Verse, obwohl er sie schreibt.

 CS: Ich denke an eine Nachricht in der Zeitung von neulich, Selbstmord sei die Hauptursache eines gewaltsamen Todes.

 MOM: Mich hat das bestürzt gemacht, es sterben mehr Selbstmörder als aufgrund eines gewaltsamen Todes, und im Krieg, im Krieg da würden die Menschen an dritter Stelle sterben. Stark, was?

 CS: Es mag Sie zur Verzweiflung bringen, denn gerade jetzt habe ich an den Selbstmord gedacht, wo wir gerade von dieser Nichtgegenseitigkeit in der Beziehung sprechen.

 MOM: Auch der Selbstmord exisitiert nicht, der Selbstmörder ist ein schüchterner Mörder, niemand tötet sich selbst, ich kann mich nur selbst  töten, wenn ich glaube, ich töte denjenigen, der mich in diese Verzweiflung gestürzt hat. Nur, indem ich denjenigen angreife, der mich verlassen hat, und glaube, der andere sei in mir.

 CS: In einer Wohlstandsgesellschafct ….. wie ist das nur möglich?

 MOM: Der Wohlstand ist für den Verstand möglich, weil er wirtschaftlicher und nicht seelischer Natur ist.

 CS: Sie sagen, die Lamas würden so lange leben, weil sie jeden Tag rausgehen müssten, um Brennholz zu holen.

 MOM: Ah! Die aus dem Kaukasus.

 CS: Mir scheint, wir leben in einer fürchterlich wahnsinnig gewordenen Gesellschaft, ich würde aber gerne dieses Adjektiv füllen. 

MOM: Schauen Sie, die Fachfrauen haben hier beipielsweise eine Irrsinnsmaschine, aber dann kommt dazu, wie man damit umgeht. Sie lassen uns nicht in einer Gesellschaft leben, wo das technische Objekt uns ständig übertrifft, und nun ja, sie geben uns aber kein seelisches Instrumentarium für diese Art der Gewalt. Wir werden erzogen, damit wir uns dem technischen Objekt gegenüber betragen lernen. Ich meine damit Leute, die auf die Universität gehen, Leute, die aufs Gymnasium gehen, nicht Leute, die unmitteelbar keine Bildung besitzen, da weiß ich nicht, wie die damit hinkommen. Ich meine diejenigen, die eine Bildung besitzen, aber sie bringen uns dazu, mit einem technischen Objekt umzugehen, sie bilden uns nicht dazu aus, um uns mit der Problematik auseinandersetzen, die jedesmal aufkommt, wenn wir mit einem technischen Objekt auf diese Weise umgehen.

CS: Ja, das Außerachtgelassa ist immer das seelische Subjekt.

MOM: Das Nichterkannte.

Miguel Oscar Menassa rezitiert

WACH, LIEBSTE, BLIND

Ich bin wach, ich bin wach,
aber da ist Grauenvolles, das mich blendet.
Butendes, Gewaltsames, vorsätzlich Hassendes.
Sehen, wie alle Welt nach Verwesung stinkt.

Vom Atomsprühregen zerfetzte Augen.
Deine schmerzenden Küsse, deine entschwundenen Kinder.
Ich bin wach, ich bin wach,
aber da ist Grauenvolles, das mich blendet.

Grenzenloser Ehrgeiz, die Habsucht, der Dreck.
Die Ausbeutung, die Ausgebeuteten, die Schiße.
Dein schmerzendes Geschlecht, dein Ekel, deine Rache.

Dein vom Zweifel entzweiter Leib.
Ich bin wach, ich bin wach,
aber da ist Grauenvolles, das mich blendet.

Für ein korrektes Abspielen der Videofilme, müssen Sie die folgenden Programme installieren:

http://spain.real.com/freeplayer_rp8.html

   http://www.divx.com/divx/

MEINE LIEBE,

Sie werden zu mir kommen, die sanften Friedenstauben, alle möchte ich sie lebendig begraben, niemand soll jemals mehr etwas Weißes sehen, niemand soll jemals mehr vor Entsetzen sterben beim Anblick des Unterschieds zwischen dem Reinen und der Wahrheit. 

Ich bin bewegungslos, gefesselt von hunderttausend Ketten des Hasses und der Ohnmacht. Ich habe Lust zu sagen, auch ich bin wahnsinnig, was wollt ihr denn von mir, auch ich habe den Eindruck, wir leben reichlich schlecht, was aber kann ich tun, ich, der ich  nicht deutlich sehe, was ich bin. Der Mensch heutzutage kann nicht mehr, er weiss weder, was angebracht, noch was schlicht ist.

 Wer wird wiederum das Grauen erfahren, uns diese ersten Worte zu sagen, ich lebe, wie ein Mensch leben soll, der gesagt hat, was er nicht hätte sagen sollen. Ich habe all das verspottet, was verspottet werden kann, die gesamte Macht, jetzt zerplatzt die gesamte aus diesem Spott befreite Macht an mir, verletzt mich, bringt mich um, verunstaltet mich, lässt sich in mir nieder, als ob sie meine Mutter wäre, mein Vater, der Tod.

Wir sind noch hoffnungsvoll, denn in den Büchern steht die Hoffnung geschrieben, nicht gerade weil wir sie hätten. Das Jucken des zuckerbestreuten Abhangs reicht von den vollkommenen Gipfeln des Hasses bis hin zu uns, nicht einmal ich selbst verstehe, was ich schreibe und manchmal, eigentlich verrückt, wünsche ich, meine Texte wären ein einträgliches Geschäft für irgendeinen Verlag.

 Alles tut mir weh, als ob ich jeden Augenblick mich verwandeln könnte. Eine große  Verwandlung, so etwas wie von allen Leiden geheilt werden, alle meine Schulden, sogar die Geldschulden bezahlen, wie wunderbar, welch erfüllte Poesie, welch erfüllter Lebenssinn, welche Einsamkeit.

AULA 0 FRANZÖSISCH

Pratiquer le français à Madrid
INTENSIVKURSE
Tel.: 91 542 42 85, 8.00 – 22.00 h

GANZJÄHRI
G
www.aulacero.com
aulacero@retemail.es

-  Also ich werde die Mösenleckerin genannt.

 -Ach ja?

 - Ja. Sehen Sie?  Wie diejenigen, die wenn sie sich nach Ihren Vorgesetzten richten, Arschlecker genannt werden, so werde ich Mösenleckerin genannt, weil ich mich nach einfach allen richte. Was halten Sie davon , Doktor?

 - Sehr lehrreich. Machen wir beim nächsten Mal weiter.

PRAXIS GRUPPE 0     

PRAXIS GRUPPE 0     

Amelia Díez Cuesta
Psychoanalytikerin

Carlos Fernández
Psychoanalytiker

VORBESTELLUNG
 
91 402 61 93
Móvil: 607 76 21 04

MADRID
AMELIAA@terra.es

VORBESTELLUNG:
 
91 883 02 13
ALCALÁ DE HENARES (MADRID)
carlos@carlosfernandezdelganso.com
www.carlosfernandezdelganso.com

 

Wir liebten uns am Fuße des Cristo Redentor, in der Gebirgskette der Anden,  in  4.000 Metern Höhe, wo wir höher als die Kondore flogen, nichts mit Täubchen, noch mit Gummiadlern. Wirkliche Adler, hochfliegende Kondore, über einem Felsen, der niemals unsere Vibrationen, unser Flügelschlagen, unsere Tiefflüge über einem Meer, das uns nicht gehörte, vergessen wird.

Jedes Mal, wenn sich das Leben näherte, war das Geschlecht, ihr Geschlecht, die Art des Feierns.

Jedes Mal, wenn sich der Tod näherte, ließ uns das Geschlecht, ihr Geschlecht, erblinden, und das war etwas, was wir dem Tod entgegenstellten.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 265.000       Erotik: 457.000

 

PRAXIS GRUPPE 0
PAARTHERAPIE

ESSAY-WORKSHOP

Miguel Martínez Fondón
Psychoanalytiker

Koordination: 
Juan Carlos de Brasi

VORBESTELLUNG:
91 682 18 95
GETAFE (MADRID)

91 758 19 40  
(MADRID)

 

1

Eine Zeit, in der alles zu Grunde geht, kann auch ein guter Augenblick für Veränderungen sein.

2

Die Beziehungen des Geldes zur Zeit und zum Schreiben müssen in vielerlei Hinsicht gedacht werden und mit dem gesamten uns zur Verfügung stehenden Instrumentarium. Bis wir auf die Artikulierung stoben, die es für uns möglich macht. Das heibt, für unsere Intelligenz, für unsere Kräfte.

3

Rechtschaffenheit gegenüber dem Gesetz bremst alle Bosheit.

Einen Augenblick lang denke ich, ich werde nicht so viele Geschäftsbereiche führen können. Madrid, Buenos Aires, die Schule fur Psychoanalyse, die Schule für Poesie, die Schule für Malen, den Vertrieb, Internet, die Audiovisualproduktionen, den Film, das Theater, den Verlag, Las 2001 Noches, Extensión Universitaria, Indio Gris, die Ausstellungen, dazu noch meine Familie und außerdem noch die Sexualität im Allgemeinen.

Die Frage, worauf ich eigentlich heute verzichten muss, die kann ich nicht beantworten, ich merke jedoch: auf etwas werde ich verzichten müssen.

Ich verzichte darauf, zu wissen, was wohl meine nächsten Schritte sein sollten.

Indio Gris


DAS HIER IST WERBUNG

CLUB DER WACHEN DICHTER
Jeden Sonntag um 19 h 
c/Duque de Osuna, 4
Telefon: 91 758 19 40

EINTRITT: ab 10 Euro
Im Preis inbegriffen : die Verlosung einer Zeichnung und die 
Möglichkeit zur Teilnahme an der Versteigerung eines Ölbildes von 
Miguel Oscar Menassa
Einstiegspreis bei der Versteigerung: 100 Euro

grupocero@grupocero.org

IM ANGEBOT DIE LESUNG IN VHS-VERSION
Auf CD-ROM die besten Dichter gesprochen von 
Miguel Oscar Menassa.

 

SIGMUND-FREUD-SEMINAR
VERANSTALTER:
MIGUEL OSCAR MENASSA
DIREKTOR DER SCHULE FÜR
PSYCHOANALYSE GRUPO CERO
JEDEN MITTWOCH UM 19 UHR.

EINSCHREIBEGEBÜHR: 120 Euro
MONATSABONNEMENT: 50 Euro
Seminardauer: 12 Monate
INFORMATION UND ANMELDUNG:
91  758 19 40

subir


Indio Gris