INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
122 JAHR 2002 DONNERSTAG, 19. SEPTEMBER

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
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ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH

EL MERCADER DE VENECIA


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 122

JAHR III

 LEITARTIKEL  

62 WERDEN

Aus meiner Geburtsstadt
erhielt ich heute einen Brief
in dem stand
wenn ich 62 würde
käme es zu großen Überschwemmungen
in Amerika und in den übrigen Welt.
Ich solle mir keine Sorgen machen, hieß es,
nicht du bist´s, deine 62 Jahre.

Es ist die reine Versinnbildlichung der Sintflut,
einer alten Legende und deines Gesangs,
es soll so kommen, genau mit 62 Jahren
wenn der Dichter im Gewitter zerbricht.

Ehrlich gesagt, ich ließ den Brief unbeachtet,
obwohl ich merkte
dass die Überschwemmungen die Welt verwüsteten.
Im intelligeten und weisen Europa
starben die Bürger
vom Wasser verschlungen
wie in einem armen Land, wo das Wasser
die ganze Zeit aus Mangel
am Rande des Todes wartet
und wenn das Wasser kommt
löscht es alle Grenzen aus und schon
ohne dass jemand das Wasser zurückhalten könnte
regiert der uferlose Tod.

Weder Russland, das mächtige,
noch China, das kommunistische,
mit seiner Million Freiwilliger
konnten ihn aufhalten
den bösen Einfluss des Wassers
als ich 62 wurde.

Ich muss auch sagen
es fühlten den Peitschenhieb des Wassers
die Implantierer einer Lebensweise
die niemand ertragen soll,
ohne Unordnung, ohne Nebel,
ohne dieses Auf und Ab des Schmerzes und des Lachens
ohne den dunklen Trieb der hohen Leidenschaften
ohne diese unmögliche und großartige Liebe
des Gedichts, das wir vielleicht später
schreiben sollen.
Diese  modernen, vereinigten Staaten des Terrors
diese Männer in ihrer Machtfülle der Waffen
würden eigentlich in ihren Tränen ertrinken.
Und gerade mit 62 gehe ich daran
 gewisserma
ßen großzügig zu feiern
in einer Welt zu leben, wo niemand wei
ß,
ob er schuldet oder schenkt, ob er lebt oder begehrt
ob gezwungen zu leben oder darauf aus
ob tapfer oder unruhig oder feige ohne Glauben.

Und wenn ich nicht vom Menschen sprechen will
so wie man es tun sollte
dann, weil der Mensch alles war
und nichts gefiel ihm.

Weder Schlange noch Baum
noch blind noch Prophet
weder heimlicher Kuppler
noch Mann des Gesetzes.
Er wollte niemals
Arbeiter sein oder Boss
und niemals hatte er eine Fabrik
und nichts war in ihm zu ernten.
Und wenn zu seinem Leidwesen
trotz seiner Wachsamkeit
irgendeine Weintraube in der Wüste wuchs
trank er sie aus, ohne einen Ton zu sagen.

Es war unmöglich in dieser Welt zu leben,
alle Welt starb
und der, der nicht starb, erwartete sein Sterben.
Es war unmöglich in dieser Welt zu lieben
oder sich zu freuen und dennoch
da ich 62 werde
möchte ich beichten, ich bin süchtig
nach grausamem Leben.

Es geht mir so, alles was ich tue
was ich liebe, herausschreie oder arbeite
ist nur zum Weiterleben da und
wie jeder in seine Beute verkrallte Süchtige
bin ich zu allem fähig um des Lebens willen.  

Und es werden Kataklysmen und Zyklonen kommen
Überschwemmungen und Kriege ohne Zahl
und ich sitze da, schreibe meine Verse,
mache aus dem Kataklysmus meinen Unterschlupf,
Aus dem Zyklon meinen Atem und aus dem Shießpulver 
meine unzertrennliche Gefährtin.

Sie werden kommen, verzweifelt,
die Toten und es fordern
das Recht tot zu sein.
Sie werden kommen, die Flügel der Zeit
fliegen in uns
des Lebens Adios
dazu meine Droge,
der Wunsch gegen alles zu leben,
wird sie auf seine Kniee setzen
die Toten
und am Esstisch
seelenruhig
die Flügel des Adios.
 

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GESPRÄCH MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA FÜR DIE ZEITSCHRIFT  “ INDIO GRIS “

Sonntag, den 15. September 2002

Miguel Oscar Menassa: Wir sind bei  ‘Malen zu Hause’, die Leute sind nervös, sie hatten vergessen das Licht anzuschalten. Huch! Was für eine kleine Leinwnd ich vor mir habe. Macht mit mir, was ihr wollt, sowohl die Kamerafrauen als auch die Interviewerin. Hat sich die Interviewerin etwas für mich ausgedacht?

 Carmen Salamanca: Ja, die Titelseite von El País von gestern.

 MOM: Sensationell. Genial, schlicht und einfach genial. Noch nie standen in El País so viele Namen berühmter Künstler und berühmter Dichter im Interview und bei den Beschimpfungen, die sich gegen Delfin richteten. Sie mussten drei oder vier Dichter nennen, drei oder vier Schöpfer. Ich fand das sensationell, was er gemacht hat. Im Verlaufe einer seiner Stellungnahmen sagt er: “Ich wollte Kultur in die Mode bringen und es war nicht möglich”. Nun gut, ich bin ein wenig gröber als er, um dieWahrheit zu sagen. Es war möglich, sehen Sie nur, was er gemacht hat, er hat Kultur in die Mode gebracht. Auf den zwei oder drei Seiten, die die Zeitungen der Mode widmen, sind noch nie so viele Dichternamen erschienen, man kann jetzt im Artikel über Mode einen Dichter auswählen und ihn lesen, ich finde die gesellschaftliche Wirkung sensationell.

 CS: Sprechen Sie ein wenig von der gesellschaftlichen Wirkung, dem Echo, dem Skandal. 

MOM: Wir wollen mal den Journalisten von El Pais analysieren, der sich als erster erhob, und was dazu führte, dass andere Journalisten sich erhoben, denn El Pais ist eine Zeitung mit viel Macht in unserer Stadt, haben Sie das gewusst?

 CS: Ja.

 MOM: Also, der Typ stand auf, beileibe nicht wegen dem Blödsinn, den er behauptet hatte: Warum es unmoralisch wäre, warum es gegen die Frau gerichtet sei, warum es für die Talibane sei. Nichts davon. Er erhob sich (und Sie werden schmunzeln, denn wir Psychoanalytiker sprechen immer vom Gleichen) aus Neid, denn er merkte, was er da gerade sah, das würde auf den Titelseiten aller Tageszeitungen am nächsten Tag sein, und weiß der Geier, ob heute, das war vor 48 Stunden, es nicht auf der Titelseite einer Zeitschrift in Europa kommt, einer der Diktaturen in Europa. Er ist ein guter Journalist, aber neidisch. Er merkte das. Und außerdem können wir sagen, der Journalist von El País ist etwas pervers, weil es ihm unmoralisch erschien, er es aber filmte, fotogafierte, schnell ins Stadion lief, nicht so sehr, weil seine Moral gestorben wäre, sondern er rannte schnell von der Modenschau Cibeles weg, damit er derjenige sei, der die Meldung auf die Titelseite brachte.

 CS. Er half dabei, die Titelseite zu machen.

 MOM: Genau, er war das. Gut, trotz allem sage ich noch einmal, er ist ein guter Journalist, denn statt ein Maschinengewehr herauszuziehen, wie er es im Sinn hatte, und alle Models niederzumähen, vor allem das Mädchen mit den Titten (da muss er ganz schön neidisch sein, weil seine Frau wohl nicht solche Titten hat). Trotz allem, überwindet er den Neid: er ging weg und schrieb dagegen, er sagte, es habe ihn angeekelt. Danach auch eine spitzfindige Idee von einem anderen Journalisten, ein Artikel, der leider, wie es mir scheint, aus der gleichen Zeitung stammt. Wie war die Meldung? Sie hätten das Thema von Misshandlungen gegenüber Frauen frivol behandelt.

 Genau, und das mit der häuslichen Gewalt, und was weiß ich.  Wenn man aber genau hinsieht, und ich sage nicht, dass unser junger und genialer Modedesigner es wüsste, ließ er sich eigentlich zu einem Sarkasmus hinreißen, im Sinne von, er zeigte, der Regierung, der Sozialistischen Partei, der PP und dem übrigen spanischen Volk, wie das gesamte spanische Volk, PP und PSOE eingeschlossen, und die Poliziei, das mit den häuslichen Misshandlungen auf die leichte Schulter nimmt, denn als dieses Mädchen, das sehr sozialistisch ist, sagt,  es sei noch eine Macho-Kultur und dass auch die sozialistische Partei ein wenig machista sei und die PP sehr machista sei, glaubt sie, sie sage das im Spaß, aber nein, es ist ein machistisches Land, das zustimmend nickt, wenn die Frau ein paar Schläge bekommt, jedesmal wenn die Frau betrügt oder vom Geld ihres Mannes die Nutznießung  hat, oder ihre Freundinnen mehr als ihren Mann liebt, etwas ganz Normales, und etwas, was man wissen wollte, das steht nämlich in allen Science-Fiction-Büchern, “du sollst deine Freundinnen mehr lieben als deinen Mann”.

 CS: Einer der Ersten, der wegging, war Fermin Lucas, der Leiter der Madrider Modemesse, IFEMA, er sagte: “Eine Verachtung gegenüber der Frau in Zeiten, wo wir für die Gleichheit und die Achtung kämpfen, das ist eine Unehrerbietigkeit…”

 MOM: Stop da. Als er sagt: “wir kämpfen für die Gleichheit und die Achtung”, glauben Sie, das soll heißen, sie kämpfen dafür, dass die Frau dem Mann gleichgestellt sein soll? Nein, sie kämpfen alle dafür, Frauen zu werden, korrigieren Sie das. In einem Moment, wo wir alle dafür kämpfen, Frau zu werden …

 CS: … das ist eine Verachtung der Frau.

 MOM: Das heiß, des Mannes der dafür kämpft, Frau zu werden.

 CS : «   In Zeiten, wo wir alle dafür kämpfen Frau zu werden, ist es eine Unehrerbietigkeit und es ist sehr schwerwiegend, die Models unter Gefährdung ihres Lebens ins Zuchthaus zu schicken. »

 MOM : Warum fragen Sie nicht, wieviel sie dafür bekommen haben ? Denn im Film Tarzan, muss Tarzan von einem Baum springen und fast geht dabei eines Tages seine Seele drauf, aber fragen Sie doch mal, wie viel er dafür bekommen hat, oder ist vielleicht Model sein kein Beruf ? Gehen wir der Sache auf den Grund, vielleicht wollten sie damit für Delfin auch Werbung machen, und bei ihrer perversen Art zu denken, dachten sie, es sei einfacher einen Zeitungsskandal zu machen als sich lobend über seine Mode, seine Kleidungsstücke und seine Intelligenz und seine Kultur und seinen Surrealismus und seine Psychoanalyse zu äußern, es sei einfacher einen Skandal zu entfachen ? Denn die Presse, wie Sie wissen, geht so vor. Trotz meiner Freunde bei der Presse.

CS : “ Das wird nicht noch einmal vorkommen”, sagt der gleiche Herr.

 MOM: Nein, denn der Junge hat das ja bereits gemacht. Das wird nicht noch einmal vorkommen, denn es ist eine künstlerische Tatsache. Der Typ glaubt, es wird niemals vorkommen, denn er wird verbieten, dass es so kommt, aber sehen Sie denn nicht, dass wir von Geistesschwachen regiert werden? Nein, das wird niemals mehr vorkommen, denn es ist eine künstlerische Tatsache, und wenn es noch einmal vorkommt, dann sagt alle Welt: “Abgucker, Nachahmer”. Es ist ein Zusammenspiel, wo man ganz klar die Handschrift der Psychoanalyse erkennen kann, wenn es Ihnen auch unglaublich scheint.. Aber nicht so, wie es sich einige vorstellen, denn vielleicht macht einer von denen eine Psychoanalyse, sondern in der Art des Zusammenbringens liegt die Psychoanalyse der Grupo Cero. Verzeihen Sie, zum Schluss wollte ich ein Hoch auf Delfin aussprechen, denn ich fühle, ihm ist etwas gelungen, was mir nicht gelingen kann, auf der Titelseite von fünf Tageszeitungen zu stehen, und jetzt rede ich auch noch von mir. Die Grupo Cero versuchte es, und es ist ihr gelungen, die Poesie auf die Schauplätze des Denkens und der Wissenschaft zu bringen, warum sollte die Kultur nicht in die Mode Einzug halten? Warum? Oder haben sie Angst, der Junge würde Millionär werden, wenn er Klamotten macht? Er macht doch keine Klamotten. Der Junge  ist ein Künstler. Ich sage was, und dabei kenne ich ihn nicht, wenn er mir aber eine Hose schenken würde, wissen Sie, was ich über ihn sage würde? Nur das Allerbeste, sehen Sie nicht, wie schmutzig meine Hose vom Malen ist. Das passiert mir, weil ich mit so vielen Frauen zusammenarbeite, Frauen schenken nie etwas, Männer schenken eher etwas. Nächstes Jahr werde ich das machen. Carmen, bitte lege eine Warteliste auf, vom nächsten Jahr an werde ich mit Männern zusammenarbeiten. 

CS: In der Zeitung steht “bei dem Versuch die ästhetischen Aspekte der Modenschau zu rechtfertigen, erklärte der Mode-Designer, alles käme von dem Bild von Magritte, den Liebenden, die sich mit Kapuzen verdeckt, küssen”.

 MOM: Sehr gut, er hat bereits Magritte genannt.

 CS: “Mein Irrtum bestand darin, dass das eine Darstellung aus der Theaterwelt war, und hier bei der Modenschau Cibeles gibt es keine Hauptprobe, ich gebe nicht Cibeles die Schuld, ich übernehme die Verantwortung dafür”. 

MOM: Er hat sich geirrt, es gab eine Hauptprobe. Die Sponsoren von Cibeles waren es, die ihre Zustimmung gaben, denn wie wäre Barcelona und seine Gaudí-Modenschau zu übertrumpfen, wenn nicht geschähen wäre, was geschah? Kommen Sie, entweder sind wir alle geistesschwach, oder wir Genies haben Ideen. Wir, die Genies, haben keine Ideen, wir die Genies, hängen herum und es packen uns die Leute mit Ideen, und sie lassen uns Geniales machen, an irgendeinem Platz, an irgendeinem Ort, immer unangebracht, wozu? damit die Wirkung erzielt wird, die sie wollen. Es muss eine journalistische Wirkung sein es muss eine kommerzielle Wirkung sein… Hat Ihnen die katalanische Version von der Angelegeneheit gefallen?

 CS: Sie scheint mir sehr realistisch. “Delfin sprach eine ganze Weile vom Surrealismus von Luís Buñuel und von den Träumen.”

 MOM: Er hat bereits alle Surrealisten empfohlen, Buñuel und Sigmund Freud, er ist ein Schöpfer.

 Hör mal, der Journalist hat der eine Frau? Um zu wissen, wie er sie misshandelt.

 CS: Das weiß ich nicht.

 MOM: Zeigen wir die drei Journalisten, die aufgestanden sind, als pervers an, machen wir Ihnen den Prozess, und wir werden ihn gewinnen. Setzen wir Psychater ein, die das Leben dieser Jounalisten untersuchen sollen, und Sie werden schon sehen, wie sie an all den Perversionen leiden, die sie in ihren Beschuldigungen vorbringen, sie schlagen ihre Frauen, sie lassen sich von ihren Liebhabern schlagen, bestrafen ihre Liebhaberinnen, prüfen Sie das nur mal nach, ich bin mir dessen sicher. Haben Sie da nicht drei oder vier Psychater, Amelia Díez, die Sie mir ausleihen können, damit ich sie wie die Bluthunde loshetzen kann?

 AD: Ihr eigenes Verhalten verrät sie.

 MOM: Ihr eigenes Verhalten verrät sie. Verurteilt, wie Bush das so macht, verurteilt. Wir werden nicht nachprüfen, ob es richtig oder falsch ist.

 CS: Delfin sagt weiter: “Es sind Bilder, unschuldige Wünsche, die von Träumen erzählen und Fantasien, vielleicht meine Verirrung…”

 MOM:  Aristoteles: Die anständigen Menschen träumen oder fantasieren, was die Verbrecher tun müssen. Der Junge sagte zu ihnen “ Sie sind Verbrecher. Ich bin anständig sogar für Aristoteles”, sagte er zu ihnen. Ich sage nicht, die Menschen wüssten auch, was er sagt, wenn er das aber sagt, dann sagt er,” Schauen Sie mal, schon Aristoteles wusste, dass die Anständigen, also wir, die Menschen, die arbeiten, die Künstler, Fantasien erträumen, Fantasien träumen, mit den Fantasien schöpferisch tätig sind, sie, die Perversen dagegen, müssen sie verwirklichen”, so ist es. Weiter, Carmencita, heute verkaufen wir alles.

 CS: “Vielleicht begehe ich deswegen einen Fehler, weil ich  Kultur in die Mode bringen möchte, und ich meine damit nicht in das Ästhtetische, sondern in den Geist.”

 MOM: Was sagen Sie, die Malerei?

 CS: Die Kultur, kann aber sein.

 MOM : Also, wie ist das, denn da liegt ein Fehler vor.

 CS: “Vielleicht besteht mein Fehler darin, dass ich Kultur in die Mode bringen möchte, und ich meine damit nicht in das Ästhetische, sondern in den Geist.”

 MOM: Wenn jedoch die Kultur nicht der Mode innewohnt, ist die Mode keine Mode, das ist absolut unmöglich. Er hat gesiegt, er hat Kultur in die Mode gebracht, ich sage dir, auf einer Modeseite tauchen vier Dichter auf, drei ……. Und tauche ich auf. Wann bin ich schon im Zusammenhang mit Mode aufgetaucht? Und er lässt mich auftauchen. Oder sollen wir vielleicht auch jetzt daran zweifeln, dass ich ein Dichter bin. Wir können sogar daran zweifeln, dass ein Bild gekauft wird, dass ich Maler bin, Sie kaufen es, Sie schauen es an, Sie schauen es an, und es gefällt Ihnen shließlich, so wie Sie das auch mit ihrem Mann gemacht haben, der hat Ihnen nicht gefallen, als Sie ihn heirateten, und dann, nachdem Sie ihn solange an Ihrer Seite hatten, gefiel er Ihnen schließich. “Na gut, der Paco ist gar nicht so schlecht”.

 CS: Zur Begleitmusik schreibt die Zeitung: “Dabei ist ein lauter Orgamus und  ein Gewirr von Klappergeräuschen von auf-und zugehenden Gittern zu hören und knarrende Kulissen und Klatschen.”

 MOM: Antwort des Jungen.

 CS: “Ich habe bei Gabriel Gutiérrez eine Begleitmusik in Auftrag gegeben, die sollte wie eine Traumbegleitmusik sein, deswegen hört man das Schlagen des Herzens, das Öffnen und Schließen von Türen, ich muss sagen, das ist eine feminine Kollektion, für die Frau, es ist meine dritte Kollektion und die weiblichste, die ich je gemacht habe.”

 MOM: Lesen Sie mir noch mal den Anfang vor, der ist sehr wichtig.

 CS: Ein akutischer Hintergrund, der wie Traumbegleitmusik sein soll…”

 MOM: Der Junge antwortet, jedes Gewirr von Geräuschen ist für Sie bereits das Geräusch eines Orgasmus, sie haben ein Gewirr im Kopf. Natürlich, denn der Junge ist ein Künstler, er weiß nicht, was er antwortet, er glaubt vielleicht, dass er den Journalisten verteidigt, er glaubt vielleicht, dass er den Journalisten um Verzeihung bittet, aber schau nur mal, was er antwortet, das ist genial, lies es, und dann wirst du schon sehen.

 CS: “Ein akustischer Hintergrund, der wie Traumbegleitmusik sein soll”.

 MOM: Das will er, aber der Journalist, was hört der?

 CS: “einen lauten Orgamus und und  ein Gewirr von Klappergeräuschen von auf-und zugehenden Gittern und knarrende Kulissen und Klatschen”, das genau hört der Journalist.

 MOM: Das ist es, was der Journalist sieht, wir können also sicher davon ausgehen, dass der Journalist nicht Marx gelesen hat, oder ihn schlecht gelesen hat, oder nicht Freud gelesen hat, oder ihn schlecht gelesen hat, und dass er keines meiner Gedichte gelesen hat, was unverzeihlich ist, ich glaube der gehört ins Gefängnis gesteckt, der Journalist, man kann  den Journalisten nicht ins Gefängnis stecken, so wie die das machen, wir haben nicht die Macht wie sie. Wie schade! Schau mal, wenn ich sagen würde, Bush, ab ins Gefängnis. Und warum sollte ich ihn ins Gefängnis tun? Damit er ficken lernt, damit er ein wenig Abstand zu den Männern gewinnt. Denn, weiß du , warum sie den Irak angreifen werden? Weil seine Berater ihm sagen, er sei ein Schwulibert, wenn er nicht angreife, und weil er ein bisschen ein Schwulibert ist, wird er angreifen.

 CS: Bushs Vater konnte nicht.

 MOM: Hoffentlich greift er nicht an, ich mag den Frieden so sehr, wie liebe ich doch den Frieden, ich habe schon so viele Menschen im Krieg umkommen sehen. Was mich am meisten beeindruckte, diejenigen, die sich umbrachten, bevor sie dem Feind in die Hände fielen. Wie grauenvoll!

 CS: Aber schau nur wie goldig, wie der Journalist den Artikel beendet, denn danach macht er anders weiter: “ Aber vor und nach dieser Auseinandersetzung hatte die Modenschau Cibeles andere Protagonisten, und er zählt auf und beendet die letzten beiden Sätze, nennt einen anderen Mode-Designer, weiße Kleidung für den Mann und die Frau, Frauen in Feuerrot und in Wasserhaftem zu Röcken geworden, die hätte Sorolla gemalt haben können.

 MOM: Sehr gut.

 CS: Das alles hat den bitteren Schluck von heute wieder wettgemacht. Ich sage, er geht in die Falle, nennt Sorolla, wo er, was weißt du schon, wenn er ….. hätte

 MOM: Da nennt er Sorolla, denn er kennt uns andere nicht, und Sie glauben, er kennt sie, denn einen Maler zu kennen, einen Dichter zu kennen, bedeutet nicht zu wissen, dass er blau malte.

 CS: Bimba Bosé? Hat einen Preis als bestes Model gewonnen.

 MOM: Ist sie kein Model von dem Jungen? Also, warum haben sie ihn ihr dann gegeben? Weil sie sehr gut ist. Warum?

 CS: Um die gesamte Theorie, die wir über Delfin angestellt haben, zu ergänzen. 

MOM: Das wird doch wohl nichts von der Presse Vorbereitetes sein und Delfin weiss  nichts davon, dass Werbung für ihn gemacht wird?

 Dann auch die Sache mit den Frauen, wenn ich sage, er habe sich zu einem Sarkasmus hinreiben lassen, Sie seien manchmal ein wenig oberflächlich wie Aznar, als ich das sagte, hätten Sie sich entrüsten müssen, was soll denn das Menassa, die Regierung nimmt häusliche Gewalt auf die leichte Schulter? Ja, sie nimmt das auf die leichte Schulter, denn seit sie am Ruder sind, sagen sie, sie würden sich um die Frauen kümmern, und jetzt gibt es mehr häusliche Gewalt. Erster Schritt in die falsche Richtung. Zweiter Schritt in die falsche Richtung: sie stiften Vertwirrung bei allen Frauen auf der Welt und ich hoffe, dass Sie nicht in Verwirrung geraten, sie bringen sie dazu zu glauben, sprechen sei anzeigen, als Folge wird die Frau niemals sprechen lernen. Wenn die Frau glaubt, sprechen sei anzeigen,  na gut, die Leute, die glauben, sprechen sei anzeigen, es sei auf anzeigen beschränkt, können sie es niemals in ihrem Leben mit einem einem großen Geschäft, denn wer wird schon jemandem vertrauen, der glaubt, jedesmal wenn er spricht, muss er etwas anzeigen.

 Dritter Fehler: die sozialistiche Partei legt verfrüht das Gesetz gegen Misshandlungen von weiß der Geier was, dem Kongress vor, und weil die ein besseres Gesetz auf Lager haben, weisen sie zurück (wie sie sicher wissen leben wir in der Diktatur der Demokratie), denn da sie siebenhunderttausend Stimmen gegen drei haben, deswegen haben sie gewonnen, deswegen haben die die Vorlage der sozialistischen Partei abgewiesen, dabei möchte ich allen Mitgliedern der sozialistischen Partei empfehlen, sie sollen doch einen Fickausweis machen, und jedes sozialistische Parteimitglied, das  nicht drei-viermal pro Woche fickt, kann nicht sozialistisch sein, muss zur PP gehen, sie sollen keinen Spaß mehr machen. Warum nennen sie sado-masochistisch, was sie jeden Tag machen? Waurm? Warum beschimpfen sie sich? Die sozialistische Partei ist eine notwendige Partei, deswegen muss sie gesäubert werden, man muss diesen Schwachköpfen den Kopf waschen, die sollen endlich merken, wir haben ein neues Jahrhundert, die Mauer in Berlin ist gefallen, und in der Sowjetunion gab es Rachitis und der Kapitalismus hat  mit seinen agressiven und dummen Formen, die Menschen zu gängeln und zu ducken, nicht aufgeräumt, wie es bei Bush gut zu erkennen ist.

 Aber als ob die spanische PSOE, die als Partei besteht, nichts von diesen Dingen wissen wollte, wie wird ein Lumpenhund wie Bush den Irak angreifen ohne ein Interesse am Öl in dieser Region zu haben? Entweder werden wir glauben, der Typ glaubt wirklich an die Theorie vom Guten und Bösen, also bitte! Die sozialistische Partei, wird jedoch die Scheibentscheidung ein Volk anzugreifen, ein Volk in die Luft zu sprengen, angreifen, damit die Vereinigten Staaten einen wirtschaftlichen, kommerziellen Nutzen davon haben (1). Nein, wir leben in einer Zeit des Terrors. 

Ich möchte El Pais beglückwünschen, na bitte, ich schimpfe doch immer nur mit ihnen, denn ich finde es lustig und gewagt ihrerseits, jeden Sonntag, jeden Samstag ein wichtiges Buch zu verschenken, denn auf diese Weise helfen sie uns, werden sie zu Helfern an unserer Seite bei der Verbreitung von Kultur unter der Bevölkerung, und da können sie dann auch daran denken, dass wir seit sechs Jahren eine Zeitschrift mit 125.000 Exemplaren verteilen, ohne, dass sie darauf aufmerksam gworden wären, werden sie jetzt sonntags Poesie verschenken? Sie werden darauf aufmerksam werden, dass sie uns dabei helfen, Kultur unter der Bevölkerung zu verbreiten. Ich möchte sie beglückwünschen, denn, um den richtigen Weg einzuschlagen, ist es nie zu spät. 

Danach bespielsweise, indem man den Journalisten Recht gibt und von der Annahme ausgehend, das Ganze sei pervers, gemein, schecht beabsichtigt gewesen, das könne nicht sein, muss man auf der Hut sein, denn in Madrid passieren solche Dinge etwa 10-15 Mal am Tag, unehrliche Dinge, ungerechte Dinge, frauenschädigende Dinge, Dinge gegen den Kapitalismus und für die estotheritschen Religionen, aber den Jurnalisten kommt nicht der Gedanke, das Ding auf der ersten Seite zu bringen, dann müssen wir also in dieser Richtung denken, warum haben sie beschlossen, dieses unreine Ding auf die erste Zeit zu setzen, wo es doch so viele unreine Dinge in er Stadt gibt. Ich glaube, in dem Moment, als der Junge seine erhängten Frauen über den Laufsteg passieren ließ, habe ich mir gerade einen runter geholt, und dennoch war es wichtiger, dass sich die Frauen blind auf der Bühne erhängen (im besten surrealistischen Stil, denn schau mal, wie ich die Szene erkläre: die Frauen erhängten sich blind auf der Bühne und das ist tatal surrealistisch).

 MOM: Wenn jemand auf Reisen ist, hat er keinen Sex, und Sie doch? Als ich noch ganz jung war, schon. Eigentlich war ich nicht auf Reisen und hatte gleichzeitig Sex dabei, als ich noch ganz jung war, hatte ich Sex und war auch auf Reisen.

 Das geschieht dem Jungen ganz recht, warum macht er auch so etwas, wenn er bei seiner Mama zu Hause gesessen und gestickt hätte, dann wäre ihm das mit den Journalisten nicht passiert. Ciao. Wer bestellt, bezahlt, wenn danach alle Maler von Madrid auf mich losgehen und mich erschießen wollen, was soll ich denen schon sagen? Ich wusste nicht, ich habe nicht gemerkt, dass ich das Geschäft zunichte mache, ich habe nicht gemerkt, dass Amelia Diez eine große Malerin werden würde, ich habe nicht gemerkt, dass Olga de Lucía die beste Portraitmalerin von Paris werden würde, ich habe nicht gemerkt, dass Claire Deloupy die besten Aktbilder des Südens malen würde, ich habe nicht gemerkt, ich habe nicht gemerkt, was soll ich dem Typ schon sagen. Sie werden mich umbringen wollen, ich kann ihnen nicht sagen, ich habe nichts gemerkt.

 Weißt du, was meine Illusion als Lehrmeister der Malerei ist? Der sein, der am schlechtesten von allen meinen Schülern malt. Ich bin doch ganz schön verrrückt! Gut schön verrückt, oder ich würde gern von jemandem leben, denn da ich immer alle Welt unterhalten habe, ja, wenn alle meine Schüler besser werden als ich, ja, dann unterhalten sie mich, ich lasse sie in dem Glauben, es sei wegen mir (Gelächter): In was für einer Welt wir doch leben!

 (1) einen Tag nachdem Gespräch ist in El Pais zu lesen: Die USA werden das irakische Öl mit den Ländern teilen, die sie im Krieg unterstützen”

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