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NR.
117 JAHR 2002 DONNERSTAG, 15. AUGUST

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002

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Hacia el poema


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EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 117

JAHR III  

 LEITARTIKEL  

GESPRÄCH MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA

Carmen  Salamanca: Am meisten ist mir aufgefallen, dass einige Menschen lernen müssen, und auch Sie mussten lernen. Ich würde halt gerne verstehen.

Miguel Oscar Menassa: Wenn ich verstehen sage, dann meine ich eigentlich leben, denn verstehen, so richtig verstehen…….

Ich gege davon aus, dass ich gerne ein Allroud-Genie wäre, aber ich gehe auch davon aus, dass das nicht möglich ist, deswegen, weil ich mich für einen großen Lama halte, jemand der weiß, dass das Glück für den gegenwärtigen Menschen etwas sehr Schwieriges ist, ich höre aber nicht damit auf, das Glück zu suchen, ich gehe nicht rum und rufe laut heraus, das Glück, das geht nicht, ich suche es weiterhin, ich bin mehr als ein Lama. Denn ein Lama ist eine Kuppler, jemand, dem allmählich klar wird, dass man  etwas nicht machen kann, und er geht hin und ruft das laut heraus. Und er nimmt den Menschen die Illusion, die Utopie. Die Gelassenheit, an etwas zu arbeiten, wenn es auch nichts Nützliches ist, denn Sie werden doch nicht glauben, alle arbeitenden Menschen täten etwas dafür, dass ihre Arbeit zu etwas Nützlichem wird.

CS : Ein großer Lama, jemand, der weiß, dass das Glück nicht existiert.

MOM : Klar, ich weiß, dass das Glück nicht existiert, dass es etwas Schwieriges ist, denn weiß der Geier, wer die die Glücksquote bewegt. Im Supermarkt vekaufen sie sie dir nicht, dann sagen sie dir, du seist glücklich, wenn du deinen Pflichten nachkommst, und da erreicht niemand das Glück, sie sagen dir, du seist glücklich, wenn du eine Freundin hast, und niemand erreicht sein Glück, dann sagen sie dir, du seist glücklich, wenn du ein gutes Gedicht schreibst, und niemand erreicht das Glück, denn sobald du ein gutes Gedicht schreibst, möchtest du ein zweites schreiben, und wenn du dann schon fünfundzwanzig hast, möchtest du ans Veröffentlichen gehen… Das Leben ist voller Probleme. Das mit dem Glück ist etwas Schwieriges. Und ganz zu schweigen, wenn du ein Autofan bist: heute dies Auto, und morgen jenes.

CS: Wir haben davon gesprochen, wie Sie das machen, um so lesen zu können, und wir haben auch kurz angeschnitten, was sie Ihren Schülern sagen, wie das in Ihrer Schule geht, das mit dem Lesen, was aber macht man, um etwas weiterzugeben? Was macht man um etwas zu lehren?

MOM: Zuerst mal, Lernen tut man ein Leben lang. Zweitens ich muss mich von der Kunst, der ich mich widmen will, führen lassen, das heißt, ich muss mich führen lassen, nachdem ich ein paar Mindestanforderungen erfüllt habe.

CS : Die wären….

MOM: Ich habe Ihnen zum Beispiel schon früher gesagt, wenn ich schreiben will, muss ich auch tatsächlich schreiben, danach kann ich den Beschluss fassen, etwas zu schreiben, was ich nicht kenne, und eine Menge Quatsch schreiben, oder etwas schreiben, was ich kenne, wobei das Gedicht zu einer schlechten Art irgendeiner seltsamen Kenntnis werden kann. Und ich kann aus mir einen gebildeten Menschen machen und weiß allmählich und denke allmählich mit dem Gedankengut der Gegenwart, dann ist es nicht interessant, wovon ich schreibe, weil ich ein gebildeter Mensch bin, und ich dafür gearbeitet habe.

Und ich habe wahrhaftig mehr in meiner Psychoanalyse gearbeitet als in Bibliotheken. Denn, wenn Sie denken, all mein Wissen oder meine Kenntnis würde aus Büchern stammen, die ich gelesen habe, Sie lesen die Bücher, die ich gelesen habe, und es kommt nicht wie von Zauerhand das angeflogen, was Sie mein Gedankengut nennen, das heißt, das ist woanders.

CS: Was man beim Lehren oder Weitergeben nicht verhindern kann, dass derjenige, der die Arbeit verrichten muss, auch derjenige ist, der lernt.

MOM: Das ist der Lehrling, klar.  Wenn der Lehrling die Lehre macht, das heißt, dann macht er etwas, und wenn er mich als Meister annimmt, denn sonst ist das nicht möglich, kann ich ihm zeigen, wie er es besser machen kann, es erfolgreicher machen kann.

CS. Gestern wurde ich darum gebeten, “hilf mir dabei ein Buch zusammenzustellen”, und ich sagte darauf, “gut (es war ein Psychoanalysebuch), schreib eine Aufstellung deiner Arbeiten und bring sie mir,  und wir werden ein gemeinsames Thema finden und sie sagt zu mir, “das ist vielleicht eine Hilfe, ich bitte dich um Hilfe und du buckelst mir noch mehr Arbeit auf”. Aber klar, die Arbeit muss jeder fü rsich verrrichten, es gibt keine andere Hilfe.

Das erinnert mich an einen Satz aus Las 2001 Noches: ein Psychoanalytiker heilt eher durch das, was er ist, als durch das, was er sagt.

MOM: Im Leben eines Menschen kommt man an einen Punkt, wo der Mensch nicht mehr einfach etwas sagen kann, und dann etwas anders macht, wobei in Wirklichkeit der Schriftsteller der Einzige ist, der nichts damit zu tun hat mit dem,  was er schreibt, aber wie ich Ihnen schon gesagt habe, ich werde nicht danach fragen, wie ein schlechter Schriftsteller schreibt, in ein paar Jahrhunderten ist er nämlich gut. Wonach ich aber sehr wohl fragen kann ist, wie er gelesen hat, das ja. Ich bin Schriftsteller und habe vollkommene Freiheit, aber Freiheit wozu? Ich habe die Freiheit zu schreiben, nicht die Freiheit zu lieben, die Freiheit zu lieben, muss ich für mich konstruieren, so wie ich für mich die Freiheit zu sagen konstruirt habe. Freiheit zum Schreiben zu haben, heißt nicht auch Freiheit zum Leben zu haben, dass sind zwei verschiedene Konstruktionen.. Was die Menschen aber wollen ist, etwas in Ordnung bringen, sie zerstreiten sich mit der Freundin, sie haben eine zweite Freundin und wollen das Gleiche machen, was sie mit der ersten Freundin gemacht haben, sie wollen sparen, wollen nicht sehen, dass sie eine neue Freundin haben, dass sie das Gleiche machen, was sie gemacht haben, dann verlieren sie sie wieder.

Gut, es gibt Menschen, die haben ihr ganzes Leben auf diese Weise zugebracht, ohne lieben zu können, weil sie die neuen Geliebten weiterhin so behandeln, wie sie die vorhergehenden behandelt hatten, von denen sie sich wegen ihrer Art Menschen zu behandeln, getrennt hatten.

CS: Also sie haben alle weiterhin wie ihre Mama behandelt.

MOM: Ja, wenn Sie so wollen.  

Wenn das Leben schon kommen soll,
dann soll es sich erhaben zeigen,
außerhalb jedes Rahmens.

LEBEN, wenn auch unser Schicksal
die Grausamkeit der Wiederholungen hat.
LEBEN, weil leben,
wird das andere sein.

MEINE LIEBE :

 Heute nach einer längeren Begegnung, noch länger als unsere längeren Begegnungen, hast du mich dazu gebracht, zuzugeben, dass ich mich im Irrtum befand.

 Jetzt, allein, ohne die Anwesenheit deiner zittrigen Stimme, kann ich mich weder an die Gründe deiner Traurigkeit erinnern, noch an das Argument meines Irrtums. Woran ich mich jedoch erinnere, an dein Weinen während der ganzen Nacht über und während eines  Großteils des nächsten Tages und, dass ich mich fürchtete, wie damals als Kind, als ich einer Nachbarin an den Po fasste, und meine Mutter mir einen Klaps gab, als sie das sah.

 Wie sollte ich meiner Mutter damals erklären, dass ich nur SIE wahrhaftig liebte und das mit der Nachbarin, reines Spiel war, reines Vergnügen!

 Wie soll ich dir, meiner Gefährtin, diese unergründliche Reise erklären, dass die Liebe niemals auf etwas verzichtet, und deswegen nicht existiert.

 Wir verzichten, meine Liebe, auf unsere Liebe, um uns lieben zu können.

 Wir verzichten, meine Liebe, darauf, für einander da zu sein, um uns haben zu können.

 Wir verzichten, meine Liebe, auf unseren schäbigen Sehnsüchte, um zusammen mit dem Schriftsteller, das Größte zu besitzen.

Wir leben in einer Welt, meine Liebe, wo der, der kein Geld doch Liebe braucht. Und genau in dieser wegen des Unvermögens verzweifelten und bestürzten Welt, schlage ich dir so etwas Aufregendes wie einen Dialog vor. Eine althergebrachte Weise, im Leben neue Wege zu finden. Ich schlage dir einen Dialog mit einem gewissen Abstand vor, eine wirkliche Feuerprobe. Zu Anfang schauen wir uns an, als würden wir unser eigenes Gewicht abwiegen.  Beim anderen in diesem Blick den Punkt zu finden, wo er besiegt werden wird. Nicht schon den Tod, sondern den Raum des Wahnsinns, unendlich groß und schwarz wird der Ort unserer Arbeit sein.

 Alles wird wunderbar und unheimlich sein, wir werden mehrere Male gewinnen und verlieren, in mehreren Situationen. Wir werden es mit der Liebe schaffen und nicht schaffen. Wir werden werden beim Spielen des gleichen Spiels mit den gleichen Gegnern. siegen und besiegt werden. Ich möchte, dass du immer daran denkst, in diesen Augenblicken ähnt SIE der Maske einer vergangenen Freude. SIE ist immer undurchdringlich, wenn sie tot ist, und dennoch, dein Körper zieht sich unter deiner Kleidung gut zusammen, dein Körper bricht unter deinen ältesten Gefühlen. Es geht , meine Liebe, um die Wiederholung eines Satzes, den SIE lieber zittert, als ausspricht. Ein alter Brauch richtet sich in den Umrissen deines Körpers ein, wie damals, als wir in meinem Vorstadtviertel das Johannisfeuer anzündeten. Dort, meine Liebe, verbrannte all das Alte, wie heute in deinem Körper. Dort verbrannte die Vergangenheit, jedesmal.

Dort verbrannten die schüchternen Anflüge von Rache, die glänzenden Kacheln des Todes.

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GANZJÄHRI
G

Sie sagte zu mir, natürlich ohne es zu wissen, dass sie ein Kind von mir hätte haben wollen. Sie selbst sagt, ich würde ihr antworten, sie sei dämlich und ich würde sie ein wenig hassen.

 -  Sie haben mich unter Beobachtung – sagt sie – um zu sehen, wie ich arbeite. Denken sie etwa nicht, dass all das, was mir mit Ihnen passiert, doch nur erfunden ist?

 Und wenn das alles nur erfunden wäre?

 Sie nennen mich eine blöde Kuh, weil ich weiß, dass es nicht nur erfunden ist. Die Psychoanalyse kann nur erfunden sein, mein Leben aber nicht.

 Danach lacht sie wie eine Verrrückte und spricht über eine befreundete Dichterin, um mir damit sagen zu können, dass ich sie anekeln würde. Sie sagt, sie sähe in mir  einen großen Menschen, aber nicht so groß, um es mit ihr aufzunehmen.

 -  Sie wollten niemals, dass ich Ihre Tochter wäre, Sie fürchteten sich vor Komplikationen.

 Sie wollen nie meine Mama sein.

 Herr Doktor, Sie sind ein Scheißkerl. Sie haben mich noch nie geliebt. Das einzig Wichtige für Sie, war mein Geld.

 Sie ekeln mich an, und dennoch bin ich in Sie verliebt.

 Genau überlegt, sind Sie mein einziger Trost.

 Andererseits, ist eine Psychoanalyse  etwas ziemlich Billiges, etwas Orginelles. Eine schreckliche Angst habe ich: nachdem ich mich so lange selbst befriedigt habe, wird mir nichts mehr gelingen.

 Herr Doktor, ich muss Ihnen sagen, mit mir kann man nur scheitern, lassen Sie mich gehen!

 -  Genau das sagten mir vor zwei Wochen zwei Kolleginnen von Ihnen, fällt Ihnen was auf?

-  Sie sind ein Scheißtyp.

 - Machen wir beim nächsten Mal weiter.

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Ein genussvolles Bad: Zwei junge Körper beim ficken wie die Ríen in der Badewanne, während der Regen gewissermaßen kraftvoll an unseren nackten Körpern herunterrieselt, wir umarmten uns und schlugen Zentimeter für Zentimeter alle auf der Haut möglichen Stellen.

 Und wir küssten einander die feuchten Gesichter, die feuchten Augen, den sich langsam durch die Zunge aufgestobenen Mund, und der sich zum Gruß, zum Willkommensgruß, öffnete. Wir begrüßten uns mit Jubelgeschrei, die beiden Zungen treffen sich unter dem kleinen stetigen Wasserfall, stetig wie die Liebe, wie das Begehren.

 Die Körper gleiten aneinander ab, bilden eine Höhlung, um wieder aufeinenderzustoßen. Paff. Paff. Und es hörte sich nach Wasser an, und es hörte sich nach Sex an.

 Seine Hände fahren über meinen Rücken nach unten und, indem er meine Pobacken mit beiden Händen ergreift, hebt er mich einige Zentimeter in die Höhe, und er schiebt ihn mir ein bis zum Hals. Auf Zehenspitzen und schon mit angewinkelten Beinen glitt ich auf dem zentralen Obelisken, steif war er und heiß, herauf und herunter, am helllichten Tag.

 So fickten wir im Sthen in der Diele.: Er ließ mich auf eine Bananenkiste steigen und ich machte ein wenig die Beine breit, und er schob ihn mir ein und ich fühlte, ich bin endlich eine Frau.

 Da gab er der Bananenksite einen Tritt und ich blieb auf seinem Körper stecken, richtig mitten drauf stecken.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 255.000       Erotik: 410.000

 

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1

 Meine Arbeit ist meine Arbeit, und die kann nicht im Geringsten geändert werden, nicht einmal im Unglück. Sag ich mal.

 2

 Sie sind ungeschickt. Sie brauchen das, dass man sie beherrscht. Das heißt, wenn ich nicht beherrschen will, dann muss ich Ihnen sagen, sie seien Scheißtypen oder ich muss jemanden dazu kriegen, der sie beherrschen will.

Die Seele hat keine geeignete Bleibe. Wir haben erreicht, was das Proletariat einiger zivilisierter Länder erreicht: ein Haus für den Körper, für die Familie. Jetzt müssen wir uns ein Haus für die Seele als Ziel setzen, und das erreichen in diesen Gesellschaften ein paar Bürgerliche. Die meisten.

Ich versuche auf eine nahe Distanz zu jedem Wort zu gehen, ich verirre mich bei seiner Artikulation, wie bei den Frauen: je mehr ich mich um eine kümmere, verliere ich an Anziehungskraft bei der Artikulation.

Man muss die Geschichte bis zur letzten Konsequenz bringen. Ich werde allein in einer Fünfzimmerwohnung wohnen, und es wird bei mir aussehen wie in einer Künstlerwerkstatt, dann wird niemand mehr weinen, wenn ich zu einem unvergesslichen Vers fähig bin.

Bis zur letzten Konsequenz das soll heißen, es wird jemand da sein, der sich meines Fortbestehens annimmt. Ich werde derjenige sein, der sich des Fortbestehens der Poesie annimmt. Alle werden bekommen, was sie verdienen, wir werden die Dinge behandeln, wie die Menschen, die an ihn gewöhnt sind, den Schnee. Ich werde keine Zeit dazu haben, das Gute und das Böse zu erforschen, das werden Übereinkünfte sein unter denen, die sich trauen Übereinkünfte zu beschließen. Der Rest wird das Beschlossene ertragen müssen, als ob er damit einverstanden ware, oder aber er wird wegen irgendetwas vor Gericht gebracht werden.

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