INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
112 JAHR 2002 DONNERSTAG,11. JULI

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 112

JAHR III 

 LEITARTIKEL

GESPRÄCH MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA

CS: Wo  wir gerade von der heutigen Zeit sprechen, taucht diese seltsame europäische Politik zur Zeit vor mir auf ..... der Aufstieg der Rechtsradikalen.

MOM: Wie ist das? Denken Sie ein bisschen nach, denken Sie nach, das tut Ihnen gut.

CS: Es scheint mir eine Zeit des Extremen, als ob plötzlich die menschlichen Beziehungen radikaler würden.

MOM: Aber Sie müssen denken lernen, sobald Sie sehen, dass die Wirklichkeit radikal scheint oder wird, sollten Sie daran denken, dass es einfache Dinge gibt, die kein Staat zu realisieren bereit ist, dann tauchen Radikalisierungen auf, sowohl beim Staat als auch beim Bürger. Denken Sie in dieser Richtung und Sie werden sehen, wie leicht es ist,   beispielsweise zu merken, jetzt haben wir einen Augenblick der Radikalisierungen. In Spanien gibt es viele dramatische Situationen, die die spanische Regierung, die Vertreterin des spanischen Staates, nicht als Problem annehmen will, und weil sie sie nicht als Problem annehmen will, wird sie keine Lösungen dafür finden können. Da genau entstehen Radikalisierungen.

CS: In Spanien und in Europa, also gut, auf der ganzen Welt.

MOM: Also das mit den Rechtsradikalen ist falsch, stimmt nicht. Die Rechtsradikalen haben keine Macht, die Rechten, die benützen diese Angelegenheit, um in einer Mehrheitsregierung zu sitzen, wie es hier in Spanien passiert, wie es in Frankreich passieren wird, und wie es in vielen europäischen Ländern passieren wird. Denn, was eigentlich machen die Rechtsradikalen, was die  Rechten nicht machen?

CS: Sehr viel klarer sprechen.

MOM: Sie sagen deutlicher, was sie machen werden, und sie machen das, weil sie nicht präsidentschaftsfähig sind. Die Rechten dagegen, die präsidentschaftsfähig sind, sprechen Wählersprache, und genau die kommt der Dummheit der Wähler entgegen. Denn, also wirklich, die spanische Regierung hat zur Zeit etwas mit den Einwanderern am Hut, jedoch welcher Bürger aus dem spanischen Volk hat denn nicht etwas mit den Einwanderern am Hut?

CS: Neulich kam ein interessanter Witz im hiesiegen Spitting Image: ein Interview mit Aznar, “Na wie geht’s, Herr Präsident, wie geht’s Ihnen denn so mit dem Hungergipfel?”

“Na hier bin ich, zusammen mit den Einwanderern, die mit dem Steuer in der Hand”.

 MOM: So ist es. Gut, wenn das Spitting Image  und wir uns einig snd, dann bedeutet das, der gegenwärtige Präsident wird verschwinden, denn, wenn Sie und ich mit Canal Plus einig sind, dann, weil das, was da zur Zeit stattfindet, eine Art Katastrophe ist... Nämlich sowohl Canal Plus als auch wir denken, die gegenwärtige Regierung ist eine Naturkatastrophe, deswegen stellen wir sie auf die gleiche Art und Weise dar und kritisieren auch das Gleiche. Also ich denke manchmal, dass mich diese Karikaturen da nachmachen, jedoch die werden das Gleiche von mir denken, dass ich sie nämlich nachmache. “Schau dir nur Menassa an, wie er sich auf unsere Kosten ernährt”. Gut, von mir sagt niemand etwas, glauben Sie bloß nicht, dass die zusammen kommen, um von mir zu sprechen, was aber geschieht, da in 200 Jahren weder sie noch wir hier sein werden, werden die Leute sagen “Schau nur dieser Mann, der Canal Plus ist zusammengekommen, um von ihm zu sprechen”. Da sie das nicht sagen können, weil mir das zu einem Prestige verhelfen würde, das sie mir nicht gönnen ...... In 200 Jahren werde ich wirklich größer sein als sie.

 Sie, die Sie so modern sind, könnten mir darauf antworten “Aber wen juckt das schon, Sie werden in 200 Jahren gestorben sein”. Gut, Freud ist bereits vor einhundert Jahren gestorben und nützt mir noch und Catullus starb vor 2100 Jahren und bringt mir immer noch bei, wie man liebt, denn lieben Sie erst mal, wie Catullus geliebt hat, das wird Ihnen nie gelingen, das können sie nicht; oder die Sonette, diese perversen, von Aretino, die pronografischen Sonette, wer spricht schon so vom Sex? Nicht einmal ich, denn er macht weiter und weiter, er war freier als wir.

 Schon habe ich dieses Bildchen fertig, das ich signieren werde, wie lange habe ich gebraucht?

 Publikum: 18,20 Minuten.

 MOM: Was kostet diese Leinwand?

 CS: 20 Euro.

 MOM: Was kosten die Farben?

 CS: 50 Euro.

 MOM: Wie lange habe ich dafür gebraucht?

 MM: 18 Minuten.

 MOM: Was kosten 18 Minuten eines Genies? Nehmen Sie mal 400 -, 500-, 200- es sind 15 Minuten. Dieses Bild sollte für das Publikum kosten, schlagen wir mal auf die Arbeit des Malers bei der Leinwand einhundert Prozent 40 - , wir schlagen 100 Prozent auf die Farbtübchen, 80 - und wir schlagen auf die Arbeit des Malers 200 Prozent, dann bekommt der Maler 200 -, wir bekommen 600 Euros, aber der Verkäufer verdient bereits 400 -. Wenn wir die Zwischenhändler ausschalten und der Maler es direkt verkauft 350 -, 400-, damit er statt einem Stück Leinwand zwei kaufen kann. Was ich da gerade gesagt habe, schreiben Sie das bloss nicht auf, sonst wird noch ein Kunsthändler böse auf mich.

 AD: Was du vorhin zu dem Einwandererproblem gesagt hast, was ja gar kein Problem ist, das ist eine Tatsache, die wurde zum Problem gemacht und sie haben es benutzt, um eine Partei daraus zu werden, für die Politik.

 MOM: Es ist eine Tatsache, dass Einwanderer nach hier kommen, es ist eine Tatsache, dass es Krieg gibt, es ist eine Tatsache, dass Leute einwandern müssen, aber es ist nicht klar, dass in einem Land wie Spanien, wo 500-600.000 Arbeitskräfte fehlen, und zwar dort, wo niemand arbeitet, und wo dringend Arbeitskräfte notwendig wären, es das Problem gibt, das mit der Einwanderung besteht. Wir sehen uns einer Art internationalem Wahnsinn gegenüber, weil uns eine fanatische Idee gefangen hält: also Sie nützen mir, ich werde mit Ihnen ein Stück Geld verdienen, weil Sie jedoch schwarz sind, will ich das nicht.

 AD: Oder sie wollen nicht zugeben, dass Europa nicht mehr arbeitet, es ist entspezialisiert.

 MOM: Wir befinden uns in einem Augenblick starken Rassismus’, alle Staaten erklären, sie seine nicht rassistisch und, sie würden Ausländer mögen. Warum muss denn ein Staat so etwas sagen? Wo es doch um billige Arbeitskräfte geht, nicht einmal Arbeitskräfte, billige Arbeitskräfte, na, warum behandle ich sie dann nicht bevorzugt? Wo es doch schon billige Arbeitskräfte sind, warum melde ich sie nicht bei der Sozialversicherung an, warum gebe ich ihnen nicht ..... Weil ich Rassist bin, weil mir die Schwarzen nicht gefallen, und es ist mir egal, ob mir ein Schwarzer eine Million Dollar schenkt, ich bin Rassist.

 AD: Narzissmus der kleinen Unterschiede.

 MOM: Und Sie nennen so etwas kleine Unterschiede?

EIN GEDICHT, MEINE LIEBE, SCHREIBEN

Ein Gedicht schreiben, ich wünsche es mit meinem Körper,
dem mutigen Blick der Liebe Worte entreißen,
Winde, winzige Akkorde des Friedens.

Von Flammen umsponnen, blutend die Seele,
entzündet von meiner Zärtlichkeit gegen mich,
war ich kurz davor, mich zum Tode zu verurteilen.

Später öffnete ich im Zentrum der Ruhe selbst,
meine alten und festen Seesatteltaschen
und liess sie zwischen den Toten fallen, meine Worte.

Ich sah, wie sie sich unruhig in ihren Gräbern wälzten,
erschreckt nach meiner trällernden Gegenwart schrieen,
nach meiner Chorstimme.

Ihre Knochen, Liebes, zerbrachen, Liebste,
wie das Glas beim Singen zerspringt,
makellos, seinen Klängen geöffnet.

MEINE LIEBE,

Heute möchte ich einen Text, der mich ein für alle Mal aus der Welt der Empfindungen herausholt. Ein Gedicht, das mir niemals erlaubt, jemals abzusteigen.

Etwas wild und langsam wie der schlechteste aller Tangos. Diese Tangos, die in deine Seele eingehen, und es ist auf lange Zeit unmöglich, sie herauszuholen. Nicht eigentlich etwas, das vibiriert, sondern die Vibrationserzeugungsmaschine.

Ein Lichtgesang, irgendein Wort, das uns endlich befreit.

Kein Triumph der Seele über den Körper oder umgekehrt, sondern etwas, was uns ausserhalb dieser Dialektik stellt.

Etwas im Innersten Geborenes, das zum Lied wird und nicht aufhört, Blut zu sein, verliebte Leidenschaft. Ein Lied, aber eigentlich kein Singen. Ein Gedicht, ohne das es unmöglich wäre, zu leben.

Und wenn es auch niemand von mir verlangt, ich werde Nachsicht üben. Hoffnungsvoll und bestialisch wie der Allergrößte, werde ich Erbarmen haben mit allem, was stirbt, mit dem, was zu nichts mehr nütze ist, nur noch zum Sterben.  

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GANZJÄHRI
G

Liegend, aber ihren Blick auf mich gerichtet, machte sie sich daran zu träumen.

- Sie war sehr hübsch, sie war eine sehr attraktive Frau, sie hatte damit angefangen zu onanieren, es war alles bei ihr zu sehen, und ich dachte, “sie hat einen Pimmel, was hat sie da? Nichts, gar nichts” und natürlich fing ich an, erotische Empfindungen zu entwickeln. Ich bekam Kopfschmerzen, eine Art Selbsterotik, die sich durch nichts aufhalten ließ.

Beim Aufwachen fühlte ich, dass ich etwas losgeworden war. Ich hatte sie im Traum getötet, hatte sie an einen anderen Platz versetzt.

- Dann war es also sie, die sich  psychoanalysierte.

 Es gelang mir zu stottern, und wir verabschiedeten uns schweigend bis zum nächsten Mal.

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Wenn wir drei zusammen waren, geschahen Dinge, die,  hätte man sie erzählt, niemand glauben würde.

Zu Anfang, muss ich gestehen, empfand ich Eifersucht, wenn sie ihm den Pimmel lutschte oder sie sich auf den Mund küssten, aber dann lutschte ich ihn  ihm, und dabei küsste er sie auf den Mund. War es erst einmal so weit gekommen, wusste man nicht mehr, wem der Mund gehörte und wer den Pimmel hatte, und in diesem Nichtwissen, wurde ich zunehmend ruhiger.

Schließlich raftte ich mich dazu auf und legte ihr eine Hand in die Möse und mit der anderen packte ich ihn am Pimmel.

Sie war immer kurz davor vor Lust loszuschreien, und er wahnsinnig geworden, machten sie mich wahnsinnig. Danach umarmten wir uns und zu dritt auf dem Boden knieend weinten wir zwar fast vor Aufregung, aber wir lächelten.

Immer auf der Flucht vor dem Begehren, mache ich fast eine Eifersuchtsszene mitten im Ficken, als sie mit wahrhaftig verhaltener Leidenschaft begann, ihm den Po zu lutschen.

“Sie macht es ihm genau so wie ich es ihm mache, das ist ein Schweinekerl”, war das Erste, was ich dachte, als ich sie dann wie die Säue Lust empfinden sah, und wegen der Lust, die mir das bereitete, musste ich zugeben, ich hatte mit allen Kräften die Begegnung herbeigewünscht.

Ich stellte mir vor, als ich sie verließ, sie würden miteinander Sex haben bis zum Platzen, bis zum Morgengrauen. Wer hätte das nicht gemacht?

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 245.000       Erotik: 387.000

 

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1

Ein Leben ohne Risiko ist ein sehr risikoreiches Leben.

2

Zu schreiben, ohne die Liebe zu berüchksichtigen, weder zu sich selbts noch zu einem anderen, das ist Schreiben.

3

Wenn die Angst als Ergebnis ein Wissen hat, ist die Angst es wert.

Psychoanalyse und Poesie

Etwas anzufangen, heißt auch steben. Und wenn man die Dinge nicht gründlich macht, wird das Blut stärker sein als das Wort.

Nur im Paroxysmus seines menschlichen Seins, ist ein Mensch Worte. Die übrige Zeit: Fleisch, Exkremente, große Leidenschaften auf einer früheren Stufe. Versackt in diesem Schweinestall, kann der “Mensch” an irgendetwas sterben sogar an Wut.

Damit das Wort bei jemandem etwas verändert, muss es sich in den für den Menschen höchst möglichen Leidenschaften verkrallt ereignen: der Liebe, der Schöpfung.
                         
 
                                                                                                                Indio Gris


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