INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 112 JAHR III LEITARTIKEL GESPRÄCH MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA CS:
Wo wir gerade von der heutigen Zeit
sprechen, taucht diese seltsame europäische Politik zur Zeit vor mir auf .....
der Aufstieg der Rechtsradikalen. MOM:
Wie ist das? Denken Sie ein bisschen nach, denken Sie nach, das tut Ihnen gut. CS:
Es scheint mir eine Zeit des Extremen, als ob plötzlich die menschlichen
Beziehungen radikaler würden. MOM:
Aber Sie müssen denken lernen, sobald Sie sehen, dass die Wirklichkeit radikal
scheint oder wird, sollten Sie daran denken, dass es einfache Dinge gibt, die
kein Staat zu realisieren bereit ist, dann tauchen Radikalisierungen auf, sowohl
beim Staat als auch beim Bürger. Denken Sie in dieser Richtung und Sie werden
sehen, wie leicht es ist, beispielsweise
zu merken, jetzt haben wir einen Augenblick der Radikalisierungen. In Spanien
gibt es viele dramatische Situationen, die die spanische Regierung, die
Vertreterin des spanischen Staates, nicht als Problem annehmen will, und weil
sie sie nicht als Problem annehmen will, wird sie keine Lösungen dafür finden
können. Da genau entstehen
Radikalisierungen. CS:
In Spanien und in Europa, also gut, auf der ganzen Welt. MOM:
Also das mit den Rechtsradikalen ist falsch, stimmt nicht. Die Rechtsradikalen
haben keine Macht, die Rechten, die benützen diese Angelegenheit, um in einer
Mehrheitsregierung zu sitzen, wie es hier in Spanien passiert, wie es in
Frankreich passieren wird, und wie es in vielen europäischen Ländern passieren
wird. Denn, was eigentlich machen die Rechtsradikalen, was die
Rechten nicht machen? CS:
Sehr viel klarer sprechen. MOM:
Sie sagen deutlicher, was sie machen werden, und sie machen das, weil sie nicht
präsidentschaftsfähig sind. Die Rechten dagegen, die präsidentschaftsfähig
sind, sprechen Wählersprache, und genau die kommt der Dummheit der Wähler
entgegen. Denn, also wirklich, die spanische Regierung hat zur Zeit etwas mit
den Einwanderern am Hut, jedoch welcher Bürger aus dem spanischen Volk hat denn
nicht etwas mit den Einwanderern am Hut? CS:
Neulich kam ein interessanter Witz im hiesiegen Spitting Image: ein Interview
mit Aznar, “Na wie geht’s, Herr Präsident, wie geht’s Ihnen denn so mit
dem Hungergipfel?” “Na
hier bin ich, zusammen mit den Einwanderern, die mit dem Steuer in der Hand”. MOM:
So ist es. Gut, wenn das Spitting Image und
wir uns einig snd, dann bedeutet das, der gegenwärtige Präsident wird
verschwinden, denn, wenn Sie und ich mit Canal Plus einig sind, dann, weil das,
was da zur Zeit stattfindet, eine Art Katastrophe ist... Nämlich sowohl Canal
Plus als auch wir denken, die gegenwärtige Regierung ist eine Naturkatastrophe,
deswegen stellen wir sie auf die gleiche Art und Weise dar und kritisieren auch
das Gleiche. Also ich denke manchmal, dass mich diese Karikaturen da nachmachen,
jedoch die werden das Gleiche von mir denken, dass ich sie nämlich nachmache.
“Schau dir nur Menassa an, wie er sich auf unsere Kosten ernährt”. Gut, von
mir sagt niemand etwas, glauben Sie bloß
nicht, dass die zusammen kommen, um von mir zu sprechen, was aber geschieht, da
in 200 Jahren weder sie noch wir hier sein werden, werden die Leute sagen
“Schau nur dieser Mann, der Canal Plus ist zusammengekommen, um von ihm zu
sprechen”. Da sie das nicht
sagen können, weil mir das zu einem Prestige verhelfen würde, das sie mir
nicht gönnen ...... In
200 Jahren werde ich wirklich größer
sein als sie. Sie,
die Sie so modern sind, könnten mir darauf antworten “Aber wen juckt das
schon, Sie werden in 200 Jahren gestorben sein”. Gut, Freud ist bereits vor
einhundert Jahren gestorben und nützt mir noch und Catullus starb vor 2100
Jahren und bringt mir immer noch bei, wie man liebt, denn lieben Sie erst mal,
wie Catullus geliebt hat, das wird Ihnen nie gelingen, das können sie nicht;
oder die Sonette, diese perversen, von Aretino, die pronografischen Sonette, wer
spricht schon so vom Sex? Nicht einmal ich, denn er macht weiter und weiter, er
war freier als wir. Schon
habe ich dieses Bildchen fertig, das ich signieren werde, wie lange habe ich
gebraucht? Publikum:
18,20 Minuten. MOM:
Was
kostet diese Leinwand? CS:
20 Euro. MOM:
Was kosten die Farben? CS:
50 Euro. MOM:
Wie
lange habe ich dafür gebraucht? MM:
18 Minuten. MOM:
Was kosten 18 Minuten eines Genies? Nehmen
Sie mal 400 -, 500-, 200- es sind 15 Minuten. Dieses
Bild sollte für das Publikum kosten, schlagen wir mal auf die Arbeit des Malers
bei der Leinwand einhundert Prozent 40 - , wir schlagen 100 Prozent auf die
Farbtübchen, 80 - und wir schlagen auf die Arbeit des Malers 200 Prozent, dann
bekommt der Maler 200 -, wir bekommen 600 Euros, aber der Verkäufer verdient
bereits 400 -. Wenn wir die Zwischenhändler ausschalten und der Maler es direkt
verkauft 350 -, 400-, damit er statt einem Stück Leinwand zwei kaufen kann. Was
ich da gerade gesagt habe, schreiben Sie das bloss nicht auf, sonst wird noch ein Kunsthändler böse auf mich. AD:
Was du vorhin zu dem Einwandererproblem gesagt hast, was ja gar kein Problem
ist, das ist eine Tatsache, die wurde zum Problem gemacht und sie haben es
benutzt, um eine Partei daraus zu werden, für die Politik. MOM:
Es ist eine Tatsache, dass Einwanderer nach hier kommen, es ist eine Tatsache,
dass es Krieg gibt, es ist eine Tatsache, dass Leute einwandern müssen, aber es
ist nicht klar, dass in einem Land wie Spanien, wo 500-600.000 Arbeitskräfte
fehlen, und zwar dort, wo niemand arbeitet, und wo dringend Arbeitskräfte
notwendig wären, es das Problem gibt, das mit der Einwanderung besteht. Wir
sehen uns einer Art internationalem Wahnsinn gegenüber, weil uns eine
fanatische Idee gefangen hält: also Sie nützen mir, ich werde mit Ihnen ein Stück
Geld verdienen, weil Sie jedoch schwarz sind, will ich das nicht. AD:
Oder sie wollen nicht zugeben, dass Europa nicht mehr arbeitet, es ist
entspezialisiert. MOM:
Wir befinden uns in einem Augenblick starken Rassismus’, alle Staaten erklären,
sie seine nicht rassistisch und, sie würden Ausländer mögen. Warum muss denn
ein Staat so etwas sagen? Wo es doch um billige Arbeitskräfte geht, nicht
einmal Arbeitskräfte, billige Arbeitskräfte, na, warum behandle ich sie dann
nicht bevorzugt? Wo es doch schon billige Arbeitskräfte sind, warum melde ich
sie nicht bei der Sozialversicherung an, warum gebe ich ihnen nicht ..... Weil
ich Rassist bin, weil mir die Schwarzen nicht gefallen, und es ist mir egal, ob
mir ein Schwarzer eine Million Dollar schenkt, ich bin Rassist. AD:
Narzissmus der kleinen Unterschiede. MOM:
Und Sie nennen so etwas kleine Unterschiede? EIN
GEDICHT, MEINE LIEBE, SCHREIBEN Ein
Gedicht schreiben, ich wünsche es mit meinem Körper, Von
Flammen umsponnen, blutend die Seele, Später
öffnete ich im Zentrum der Ruhe selbst, Ich
sah, wie sie sich unruhig in ihren Gräbern wälzten, Ihre
Knochen, Liebes, zerbrachen, Liebste, MEINE
LIEBE, Heute
möchte ich einen Text, der mich ein für alle Mal aus der Welt der Empfindungen
herausholt. Ein Gedicht, das mir niemals erlaubt, jemals abzusteigen. Etwas
wild und langsam wie der schlechteste aller Tangos. Diese Tangos, die in deine
Seele eingehen, und es ist auf lange Zeit unmöglich, sie herauszuholen. Nicht
eigentlich etwas, das vibiriert, sondern die Vibrationserzeugungsmaschine. Ein
Lichtgesang, irgendein Wort, das uns endlich befreit. Kein
Triumph der Seele über den Körper oder umgekehrt, sondern etwas, was uns
ausserhalb dieser Dialektik stellt. Etwas
im Innersten Geborenes, das zum Lied wird und nicht aufhört, Blut zu sein,
verliebte Leidenschaft. Ein Lied, aber eigentlich kein Singen. Ein Gedicht, ohne
das es unmöglich wäre, zu leben. Und
wenn es auch niemand von mir verlangt, ich werde Nachsicht üben. Hoffnungsvoll
und bestialisch wie der Allergrößte,
werde ich Erbarmen haben mit allem, was stirbt, mit dem, was zu nichts mehr nütze
ist, nur noch zum Sterben.
Liegend,
aber ihren Blick auf mich gerichtet, machte sie sich daran zu träumen. -
Sie war sehr hübsch, sie war eine sehr attraktive Frau, sie hatte
damit angefangen zu onanieren, es war alles bei ihr zu sehen, und ich
dachte, “sie hat einen Pimmel, was hat sie da? Nichts, gar nichts” und
natürlich fing ich an, erotische Empfindungen zu entwickeln. Ich bekam
Kopfschmerzen, eine Art Selbsterotik, die sich durch nichts aufhalten ließ. Beim
Aufwachen fühlte ich, dass ich etwas losgeworden war. Ich hatte sie im
Traum getötet, hatte sie an einen anderen Platz versetzt. -
Dann war es also sie, die sich
psychoanalysierte. Es
gelang mir zu stottern, und wir verabschiedeten uns schweigend bis zum nächsten
Mal.
Wenn
wir drei zusammen waren, geschahen Dinge, die,
hätte man sie erzählt, niemand glauben würde. Zu
Anfang, muss ich gestehen, empfand ich Eifersucht, wenn sie ihm den Pimmel
lutschte oder sie sich auf den Mund küssten, aber dann lutschte ich ihn
ihm, und dabei küsste er sie auf den Mund. War es erst einmal so
weit gekommen, wusste man nicht mehr, wem der Mund gehörte und wer den
Pimmel hatte, und in diesem Nichtwissen, wurde ich zunehmend ruhiger. Schließlich raftte ich mich dazu auf und legte ihr eine Hand in die Möse und mit der
anderen packte ich ihn am Pimmel. Sie
war immer kurz davor vor Lust loszuschreien, und er wahnsinnig geworden,
machten sie mich wahnsinnig. Danach umarmten wir uns und zu dritt auf dem
Boden knieend weinten wir zwar fast vor Aufregung, aber wir lächelten. Immer
auf der Flucht vor dem Begehren, mache ich fast eine Eifersuchtsszene
mitten im Ficken, als sie mit wahrhaftig verhaltener Leidenschaft begann,
ihm den Po zu lutschen. “Sie
macht es ihm genau so wie ich es ihm mache, das ist ein Schweinekerl”,
war das Erste, was ich dachte, als ich sie dann wie die Säue Lust
empfinden sah, und wegen der Lust, die mir das bereitete, musste ich
zugeben, ich hatte mit allen Kräften die Begegnung herbeigewünscht. Ich
stellte mir vor, als ich sie verließ, sie würden miteinander Sex haben bis zum
Platzen, bis zum Morgengrauen. Wer hätte das nicht gemacht?
1 Ein
Leben ohne Risiko ist ein sehr risikoreiches Leben. 2 Zu
schreiben, ohne die Liebe zu berüchksichtigen, weder zu sich selbts
noch zu einem anderen, das ist Schreiben. 3 Wenn die Angst als Ergebnis ein Wissen hat, ist die Angst es wert. Psychoanalyse
und Poesie
Etwas anzufangen, heißt auch steben. Und wenn man die Dinge nicht gründlich macht, wird das Blut stärker sein als das Wort. Nur
im Paroxysmus seines menschlichen Seins, ist ein Mensch Worte. Die übrige
Zeit: Fleisch, Exkremente, große
Leidenschaften
auf einer früheren Stufe. Versackt in diesem Schweinestall, kann der
“Mensch” an irgendetwas sterben sogar an Wut. Damit
das Wort bei jemandem etwas verändert, muss es sich in den für den
Menschen höchst möglichen Leidenschaften verkrallt ereignen: der
Liebe, der Schöpfung. DAS HIER IST WERBUNG
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