INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT
NR.
108 JAHR 2002 DONNERSTAG, 20. JUNI

 

ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002

 WIR KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
SPANISCH, FRANZÖSISCH, ENGLISCH, DEUTSCH,
ARABISCH, PORTUGIESISCH, ITALIENISCH, KATALANISCH

RENACER EN OTOÑO


INDIO GRIS IST PRODUKT
EINER FUSION
DER GLANZ DES GRAUS
UND
DER INDIANER AUS DER JARAMA
DIE ZUKUNFTSTRÄCHTIGSTE FUSION DES
21. JAHRHUNDERTS

 Indio Gris


INDIO GRIS NR. 108

JAHR III

 LEITARTIKEL

GESPRÄCH MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA

Carmen Salamanca: Wir sind auf der Madrider Buchmesse.

Miguel Oscar Menassa: Ja, wir sind auf der Madrider Buchmesse.

CD: Dieses Buch, was Sie da in Händen hielten, ist im spanischen Fernsehen gekommen.

MOM: Ja, das hat mich beim Essen überrascht, ich war mit einer ungläubig fernsehschauenden Geliebten zusammen, und sie fiel in Ohnmacht.

CS: Sie fiel in Ohnmacht?

MOM: Denn im Fernsehen war klar und deutlich zu sehen, wie seine Majestät, König Don Juan Carlos, das Buch in die Hand nimmt. Merken Sie was, wie aufregend? Und er öffnet es, und er öffnet es nicht nur, sondern schaut es an.

CS: Er sieht sogar.... und hat es mitgenommen.

MOM: Sie haben mit der Frage des Buches angefangen, um mich nicht nach der Weltmeitsterschaft zu fragen.

CS: Ich wollte Sie mit Blick auf die Weltmeisterschaft in gute Laune versetzen, weil ich an Ihrem Tonfall höre, dass sie etwas verärgert sind.

MOM: Ich habe Antena 3 und Via Digital, die beiden Fernsehsender, noch nie ein schlechteres Geschäft machen gesehen, als das mit der Weltmeisterschaft.

CS: Paraguay 2 – Südafrika 2. Die Dauernachrichtenübermittlung, direkt von den Sportsendern, damit Menassa die Seite hinbekommt.

MOM: Haben Paraguay und Südafrika unentschieden gespielt?

CS: Ja, 2:2 .....

MOM: Da ging es um die Gelegenheit, dass Spanien sich qualifiziert. Wenn Paraguya über Südafrika gewonnen hätte, wäre es sehr schwierig für Spanien gewesen sich zu qualifizieren.

CS: Es ist 11.45 Uhr , 2. Juni 2002.

MOM: Diese Leute machen ein schlechtes Geschäft. Sie sind sauer auf Antena 3 und Via Digital, auch die Fu¢ballzeitung Marca, die ständig ihre Kritik an den beiden laut werden ließ, einer ihrer Redakteure sagt “die unsichtbare Weltmeisterschaft”, und er hat Recht. Es sind nämlich 45 Spiele und wir, die Spanier, werden 12 Spiele sehen (denn sonst muss man dafür bezahlen, und manchmal kommt man nicht dran, obwohl man bezahlt, denn die von Via Digital sind sauschlecht, da kommt nichts rüber, ich bin neben der Sendeanstalt Torre Madrid und da kommt nichts rüber).

 Alle sind gegen die Spanier. Ich finde es eine Unverschämtheit, nur die Spiele mit Spanien zu sehen, wo Europa sich um eine einzige Währung versammelt. Frankreich und Deutschland sind dabei, an ein einziges Verteidigungssystem zu denken. Und in diesem Augenblick sind für mich nur die Spanier Bürger meines Landes? Und die Deutschen und die Franzosen, die in Spanien leben und ihre Steuern zahlen? Wenn man von Einwanderern spricht, von Exilanten, dann sind das scheinbar Leute, die nichts tun, und das stimmt nicht, das sind die wenigsten, das genau sieht man, das genau beweisen sie uns. In Spanien gibt es eine Menge Europäer, eine Menge Amerikaner, die arbeiten und Steuern zahlen, und dann treffen wir von Antena 3 aus die Entscheidung, dass die Spanier nur Fans der spanischen Mannschaft sind. Ich glaube nicht, dass dieses Geschäft Erfolg hat, ich glaube es geht bergab. Das ist der letzte Fehler desjenigen, der die Geschäfte von Antena 3 und Via Digital leitet, den müssen sie rauswerfen.

 CS: Auch wenn man Via Digital hat, kann man die Spiele nicht live sehen.

 MOM: Man muss eine Karte für 280 Euro kaufen, um die Spiele zu sehen, und sie haben Verträge für 10 Spiele pro Spielzeit, damit man sie auf Teufel komm raus sieht. Ganz schlecht ist das. Ich war kurz davor Selbstmord zu machen, weil sie mich das Spiel von Argentinien nicht sehen lassen wollten. Ich habe Via Digital darum gebeten, und sie sagten mir, sie könnten nicht senden. Wie soll denn bei mir zu Hause, wo alles vibriert, nichts zu empfangen sein?

 Also sagte ich zu Amelia Díez, die immer alles für mich erledigt ohne sich von ihrem Stuhl fortzubewegen, mit den neuen Technologien, alles über Kabel. Ihr gelang es, einen Platz neben meinem Haus zu finden, in 50 Metern Entfernung, für den ich in diesem Augenblcik keine Werbung machen möchte, aber ich werde schon noch Werbung für diese Leute machen, sie wollten um 9.30 Uhr aufmachen, aber sie machten um 7.30 Uhr auf. Ich stand um 6 Uhr morgens auf und ging nach draußen, ich glaube seit 25 Jahren zum ersten Mal, denn die anderen Weltmeisterschaften habe ich bei mir zu Hause gesehen, ich musste nicht aus dem Haus gehen, um sie zu sehen. Das ist unverzeihlich, das wird sie 6% der Wählersstimmen kosten, letzte Woche wurde eine Umfrage gemacht und die Volkspartei PP hatte 8 Punkte Vorsprung vor der sozialistischen PSOE, wenn sie die diese Woche machen, dann würde ich nur zwei Punkte Vorsprung geben, ich werde die Umfrage in Auftrag geben.

 CS: Haben Sie ein neues Nachrichtenorgan?

 MOM: Ich habe ein neues Nachrichtenorgan, denn Sie wissen, dass nur mit dem Penis zu leben, nur ganz wenig zu leben bedeutet, nur mit dem Penis zu leben, den man das Organ nennt, das ist ganz schwach für einen Mann, deswegen habe ich dann Nachrichtenorgane, um noch mehr Organe zu haben.

 CS: Der Penis ist ein Vernachrichtigungs- und kein Nachrichtenorgan.

 MOM: Ich sehe, Sie verstehen allmählich. Es heißt “lainterpretación.com” und es erscheint zwischen einmal pro Monat und zweimal pro Tag. Je nach dem, ob die Bildreporter ausfallen oder nicht, denn manchmal brauchen sie einen Monat, um ein Foto zu entwickeln. Ich hätte gern eine Tageszeitung eine Zweimaltageszeitung, die zweimal pro Tag erscheint, wie jetzt Marca, die morgens erscheint und abends berichtigt, nachdem die Spiele gelaufen sind, das sind wirklich Genies.

 MOM: Der Verlauf liegt seit gestern Abend vor, und zwar von mir selbst geschrieben, bis heute früh zu Spielbeginn, und ich war kurz davor, dreimal Selbstmord zu machen. Ich habe an die PP an die Anschrift von Präsident Aznar einen Brief geschrieben, in dem zu lesen steht: Fragen Sie den König, ich habe eine unhaltbare Leidenschaft, ich schreibe alles auf, was mir passiert, sehen Sie sich also vor, ich schreibe gerade, Sie hätten einen falschen Schritt getan, Sie haben sich um Wählerstimmen gebracht, also bitte morgen ein Gesetztesdekret, mit den Rechten von Antena 3, und das verbreiten Sie über alle spanischen Fernsehsender”. Lachen Sie nicht, ich habe ihm heute morgen diesen Brief geschrieben, ich habe viele Mittel.

 C:. Der Fußball wurde zum kulturellen Interesse erklärt.

 MOM: Ich möchte Ihnen etwas an Erziehung beibringen: wenn sich die Großen miteinander herumschlagen, machen sie nie in die Hose, es machen immer die Kleinen in die Hose. Es schlugen sich Antena 3 und Televisión Española miteinander herum, und wer hat dabei verloren? Das spanische Volk.

DEN WELTEN ENTGEGEN

Den Welten entgegen,
für den Menschen als Welten unbekannt.
Jenen unbezeichneten Seelenwegen entgegen
Flug, den Spuren des Menschen entgegen,
die er auf der Erde hinterlassen wird.

Flug, blauer, auf den Zähnen der Nacht,
Ich binde an den Duft deines Gesäßes, meine Einsamkeit.
Ich stürze in diesen kosmischen Krater,
ruhe in Frieden, in deinen Armen.

MEINE LIEBE:

Jetzt bin ich schon entschlossen wegzugehen. Fülle deines Bauches, Fülle. Ich gehe dir nach und werfe für immer das Elend der Liebe in die Leere.

Ich weiß, ich habe Verachtung verdient und Bestrafung, weil ich solange damit gewartet habe, meine Entscheidung zu treffen, dir zu folgen.

Die Schlange, die trage ich an mein Gehirn gebunden bei mir, niemand wird mich von diesem Gift der Buchstaben in meinem Herzen, in meinen Händen, in allen meinen Nerven, trennen können.

Ohne Peinlichkeit gehe ich dir entgegen, es mir gut überlegt zu haben, war keine Verzögerung. Ich war dabei, meinen Sinn aufs Bürgerliche, Intelektuelle vorzubereiten, damit die große Überfahrt möglich wird.

Ich trage mit mir die brutale Belastung des Nichts des Nichtseins, des Kaumseins, das ist mein Fehler, und deshalb ist die Sprache meine absolute Herrin und der Tod, ein Wort mehr.

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GANZJÄHRI
G

- Ich ziehe mich dann zurück, wenn sich die Leute am meisten für mich interessieren. Am Tag nach einer heiteren Situation, werde ich jähzornig, kühl.

 Wie Anziehung und Angst vor dem Tod. Wie Sadismus.

 Ich frage mich, wem ich die Schuld daran geben soll, dass er mich zum Genuss brachte.

 Gestern, als ich die Landschaften Argentiniens im Fernsehen sah, die Sonne, das Licht - ja und? Meine Kindheit war langweilig - ja und? Die Augenblicke der Lust waren sexuelle Spiele. Da, ja, lebte man, Herr Doktor. Und was weiß ich.

 Sie sah mir nichts nach, alles was Anstrengung ihrer Aufmerksamkeit mir gegenüber war, wurde unterdrückt. Immer wenn ich wachsen sollte, machte ich das mit dem Blick meiner Mutter, die mir sagte, ich würde sie verraten und natürlich trage ich immer noch diese Schuld. Manchmal, wenn meine Tochter traurig wird, erinnere ich mich an meine Kindheit.

 Meine Mutter war sehr agressiv zu den Zäpfchen, ich fühlte eine gewisse Lust, wenn sie mir die Nase zuhielt, damit ich die Arznei schluckte. Manchmal lasse ich mir die Gurgel von einem verzweifelten Mann zudrücken, bis mir der Atem wegbleibt, um mich an diese Szenen zu erinnern.

 - Machen wir beim nächsten Mal weiter.

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- Zieh dich aus, sagte ich fast ohne Grausamkeit zu ihr, und sie antwortete:

 - Jetzt? Jetzt gleich?

 - Naja, sagte ich zu ihr, wann du willst.

 - Wann ich was will? Fragte sie mich verduzt.

 - Die Zeit, sagte ich zu ihr, die Zeit drängt sich zwischen uns: wir werden älter, merkst du das?

 - Du bist ja ganz schön verrückt.

 - Und während sie sich eine Zigarette ansteckte, bestand sie darauf:

 - Willst du, dass ich mich jetzt ausziehe?

 - Nein, sagte ich, jetzt nicht, jetzt gehen wir ins Casino, und wir zwei zusammen verdreschen dem Präsidenten des Internationalen Währungsfonds den Arsch.

Was meinen Sie?

Pornogrphie oder  Erotik?

Abtimmung bis heute:

Pornographie: 235.000       Erotik: 377.000

 

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Miguel Martínez Fondón
Psychoanalytiker

Koordination:
Miguel Oscar Menassa

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1

Der Mensch lebt nur von der Liebe und dem Brot und dem Geld allein, und wenn sie leben will, auch die Frau, man wird ein wenig Lust nötig haben.

2

Das Leben  zu ändern, bedeutet auch irgendein Leben weiterleben zu können.

ICH MÖCHTE WEITERLEBEN ICH MUSS DIESE STRECKE ERTRAGEN KÖNNEN, andere Menschen konnten es, andere nach mir, werden es können, ich muss es können. Danach bleibt mir noch das Alter, und dort kommt hoffentlich niemand und fragt mich, warum ich trotz allem weiterleben will.

Und das Alter erreichen wir bekanntlich, indem wir gut essen und ohne uns schweren Kummer zu machen. Das heißt, alt wird man, indem man einiges übersieht, sonst kommt man nicht dahin. Den Frauen muss man sagen, sie sollen mit der Zerstörungsmaschine aufhören und den jungen Leuten muss man sagen, so schnell hin käme man nur zum Tod selbst. Das Leben hat mehr Langsamkeit nötig, mehr Zeit, mehr Raum. Das Leben passt nicht in eine Spritze, und in eine Vagina auch nicht, in den Po oder in den Kopf eines Menschen passt es auch nicht, das Leben.

 Heute werde ich ein paar Samenkörner zum Keimen setzen und werde die Zeit vergehen lassen.

Indio Gris


DAS HIER IST WERBUNG

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AUF DER
BUCHMESSE

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Stand Nr. 55
VOM 31.
MAI bis 16. JUNI
GRUPO-CERO-VERLAG
Buchmesse im Retiro – Stand 55

“AL SUR DE EUROPA”
La nueva ley de extranjería
y otros poemas
von Miguel Oscar Menassa

Dichter, Psychoanalytiker, Arzt, Maler und Verleger.
Gegenwärtig Leiter der Schule für Psychoanalyse
Grupo Cero und Herausgeber der Zeitschriften “Las 2001 Noches”,
“Extensión Universitaria” und “indiogris.com”
Auf der CD rezitiert der Autor (Bild und Ton) = 12 Euro
Am Samstag, den 15.  und Sonntag, den 16. Juni signiert der Autor seine Bücher


Editorial GRUPO-CERO-VERLAG
Präsentation der Gedichtbände

Noche Interior                        Hojas Debidas
Fernando Ámez                                                  Emilio González 
Entritt frei  

Samstag, den 22. Juni 2002 um 20.30 Uhr

Duque de Osuna, 4 - www.grupocero.org - Tel: y Fax: 91 758 19 40

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