INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 107 JAHR III LEITARTIKEL GESPRÄCH
MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA MOM: Ich weiß
nicht
in welcher Absicht Sie mich fragen. Weil es in einem Gedicht geschrieben stand,
kann ich Sie küssen, so wie ich Sie schon einmal geküsst habe. Und ich kann
die Señoritas freundlich empfangen, weil es schon in einem Gedicht geschrieben
stand, denn sonst könnte ich denjenigen nicht freundlich empfangen, der mir
einen Gefallen tut und mich gleichzeitig verwirrt, mich beunruhigt und mich
unterbricht. Aber natürlich, bei einem Verständnis wie dem unsrigen von der
Unterbrechung, wo Unterbrechung das ist, was der Freizeit den Genuss beifügt.......
Wenn
die Leute lernen nach dem halben Fußballspiel
wegzugehen, nach dem halben Liebesspiel aufzuhören, denn das machen Kranke,
wenn es jedoch normale Leute tun, lebt der Mensch sicher länger.
Im Allgemeinen fangen wir mit einer Aufgabe an, nur um sie zu beginnen,
dann finden wir keinen Gefallen daran, denn man findet Gefallen an einer
Aufgabe, wenn man ihr etwas hingibt. Deswegen sagen wir (wir das bin ich, ich
weiß
nicht, ob die Leute so tolerant sind) sage ich zu einem
jungen Schriftsteller nichts bis zum vierten oder fünften Buch. Warum? Weil mit
dem das Gefällt-mir-nicht (ich bin ganz klassich, ich mache einen sehr modernen
Eindruck, aber ich bin ganz klassisch, ich habe siebzigtausend Dichter in meinem
Kopf aufbewahrt), dimachen die da
einen neuen Stil Und wenn er das vierte Buch veröffentlicht, kann ich zu ihm
sagen: “Schau mal, mein Sohn, wenn da kein neuer Stil ist, scheint mir, musst
du wohl schreiben, so wie alle Welt schreibt.” F:
Diese Haltung ist wichtig, nicht nur für den Jugendlichen sondern für jeden,
der sich der Kunst oder der Ausdrucksfähigkeit nähert........ MOM:
Das wollte ich sagen, wenn die Freizeit vom Staat vorbereitet wird, muss
ich meinem Alter gerecht werden: wenn ich ein 50jähriger Arbeiter bin, ist es
eine Freizeitgestaltung mit 50 Jahren; wenn ich ein 25jähriger Arbeiter bin,
ist es eine Freizeitgestaltung mit
25 Jahren. Gerade die Kunst, das künstlerische Schaffen (auch das
wissenschaftliche Schaffen, es ist aber schwieriger, dass Leute, die die
modernen Theorien erforschen, wie wir sterben werden, Verse schreiben, das ist
auch nicht einfach) erfordert eine Arbeit. Das heißt,
die Poesie und die Kunst sind nicht gerade ein Heilmittel, sondern die Kunst
bringt mich in Verbindung mit einer anderen Welt. Ich male, ich halte mich früher
oder später dazu an zu sehen, wie andere Menschen malen oder umgekehrt, vom
vielen Sehen, wie andere Menschen malen, vom vielen Hören der Verse anderer,
schreibe ich eines tages meine Verse. Denn im Bauch da gibt es nichts, in der
Bibliothek, in den Büchern, da gibt es was. Im
Kopf eines jeden ist die Mama, und wenn du eine gute Mama gekriegt hast, packt
sie dich im Winter warm ein, aber nichts weiter. Im Kopf gibt es Nerven,
in den Büchern, in den Beziehungen gibt es was. Das geht mir so mit der
klassischen Medizin (ich nenne die Medizin klassische Medizin), im Sinne von ich
müsste mich an nichts erinnern, weil ich jetzt einem anderen Beruf nachgehe,
und außerdem
habe ich einen anderen Stil als ein Arzt. Wenn jedoch hier jemand auftuachen würde,
der etwas von Medizin verstünde und mit mir eine Unterhaltung anfinge über ein
medizinisches Thema, das ihm gerade so einfällt, da habe ich dann ein
operatives Gedächtnis, ich erinnere mich an fast all das, was ich einmal
wusste. Wenn es Ihnen nicht so geht, müssen Sie üben. Die Psychoanalyse ist
sehr interessant, ich habe all das von der Psychoanalyse gelernt. Denn ein Schöpfer
hätte gern, dass das Werk ihm gehört, aber es gehört nicht mir. Und das hat
mir die Psychoanalyse beigebracht, das hätte ich niemals denken können, obwohl
die großen
Dichter sagten “ich ist ein anderer”, als ob sie sagen wollten, der, der
schreibt ist ein anderer als man selbst. Madrid
ist eine wunderbare Stadt. Spanien kenne ich nicht einmal so genau, aber Madrid
ist eine wunderbare Stadt. Zur Zeit ist sie, obwohl sie es zu andereren Zeiten
nicht gewesen ist, eine gebildete Stadt, das heißt,
sie bewegt sich im universalen Takt der Kultur, hat ihr Niveau im literarischen
Schaffen wieder aufgeholt. Ich würde sagen, wenn ich die letzten 30 Jahre in
Spanien betrachte, in Bezug auf die Frau, die Frau hat, ich weiß
nicht ob fünf- oder sechsmal ihre Zahl an Schöpferinnen erhöht im Vergleich
zu der Zeit vor 25 Jahren. Das heißt,
es kostet uns auch zu glauben. Ein
Gesundheitsminister sagte vor 12 Jahren, die Mädchen würden Medizin studieren,
um einen Mann zu finden, und so erklärte er den Misserfolg in der Schule, der
Typ war ein Spinner, denn jetzt gibt es an der medizinischen Fakultät mehr
Frauen als Männer. Was das heißt?
Wir müssen all das überwinden. Ich bin nicht sehr feministisch, weil auch die
Frauen ein wenig erzogen werden müssen, so wie ich erzogen worden bin, alle
Leute, aber was sie bei dem Gerichtsverfahren gemacht haben, das ist ein
Desaster, nicht dass man auf Seiten der Frau wäre, man ist gegen die
Ungerechtigkeit, wenn dich der Richter packt, oder der Staatsanwalt packt, wenn
du eine Anschuldigung vorbringst
und der andere behandelt dich, als ob du der Täter wärst, wirst du noch
zum Täter. F:
Kennen Sie irgendein billiges Vergnügen in Madrid? MOM:
Wenn Sie damit Geld meinen, ist das billigste die Kunst: du nimmst ein Stückchen
Einwickelpapier für Mortadella und mit dem gebrauchten Bleistift, den der Verküafer
weggeworfen hat, weil er zu nichts mehr nützte war, schreibst du für dich das
Gedicht des Jahrhunderts und Ciao, du hast genossen wie ein Schwein, kein Geld
ausgegeben, dein Appetit ist verschwunden, weil du das Gedicht aufgegessen hast,
du hast an Essen gespart, und wenn deine Verliebte kommt, spürst du eine
unbekannte Spannung. Aber die Leute wollen das nicht, die Leute wollen leiden,
wollen erreichen, was sie nicht können, ich gehe ans Malen, aber ich komme
nicht so weit, ich geniesse nicht. Und dann wirst du schon sehen, wenn sie mich
bestrafen wollen, dann werden sie das mit mir machen, sie werden mich zu Big
Brother schicken, da, glaube ich, geben sie dir nicht einmal Papier und
Kugelschreiber, damit du nicht beeinflusst wirst, und dort sterbe ich. Vor
drei Tagen habe ich ein Gedicht gemacht, der Typ trennt dabei die Sehnsucht von
der Erinnerung, den Schmerz vom Tod, denn er fühlt, all das ist trennbar, aber
er kommt und sagt: “ Wenn ich meine Hnad vom Kugelschreiber trennen könnte,
den Kugelschreiber von meinem Denken und mein Denken von der Sexualität”,
aber offensichtlich geht das nicht, weil er sagte:”Wenn ich könnte”. F:
Was halten Sie vom Film? MOM:
Der Film gefällt mir sehr, außerdem
gibt es zur Zeit eine Krise. So steht das in den Zeitungen, im Sinne von, es
gibt viele zu Ende gedrehte Filme, fertige Filme, wo kein erfolgreicher Vertrieb
gelingt. Die Leute habe es ein wenig über, nicht die Inszenierungen nicht die
Schauspieler, denn es gibt hier in einigen Bereichen auch welche, die sehr gut
sind, sondern sie sind es über, was diese Schauspieler aus den Handlungsabläufen,
aus den Drehbüchern machen sollen. Der
Film ist etwas Gesundes, weil er dich in die Gegenwart einer anderen Geschichte
versetzt. Er ist Kunst, obwohl er jetzt nachgelassen hat,
er ist Kunst, also versetzt er dich in die Gegenwart einer anderen
Geschichte als die deinige, oder in eine Geschichte, die der deinigen ähnlich
ist, womit er die neurotische Belastung von dir nimmt, wonach du glaubst, was
dir passiert, das passiert auch nur dir. Der Film zeigt dir auf einfachere Weise
als der Roman, als die Poesie, dass es Leute gibt, die schlimmer leiden als du,
und es gibt Leute, die daran leiden, woran du leidest und grundsätzlich gibt es
Leben, die dir nie eingefallen wären, wenn du nicht diesen Film gesehen hättest. F:
Machen Sie Drehbücher? MOM:
Alles, was Sie mich fragen, was damit zu tun hat, das mache ich. Musik und
Gesang, das mache ich nicht, weil mich meine Familie nicht lässt, und weil auch
ich meine Familie liebe... Nein, weil sie sagen, ich mache das sehr schlecht,
dann ertrage ich nicht, dass sie leiden, wenn sie sehen, dass ich etwas schlecht
mache (ich mache alles gut), deswegen singe ich nicht. Aber sonst würde ich
singen, denn ich habe eine Mordslust... LASS MICH NICHT LIEBES Lass
mich nicht Liebes Über
das in dir lebende Loch hinaus, Weite,
die wir nicht zusammen haben konnten. MEINE LIEBE, Nur
dir verdanke ich mein Sein, verliebe Göttin. Dieses Mal werde ich dich
behandeln wie man sie bahandelt, in den groben Tempeln, die grobartigen
Señoras. Ich
werde deinen Namen auf Seidenblätter schreiben. Ich
werde mich mit tausend Körpern zusammen tun, sollte es notwendig sein, damit
ihre Stimme, Señora, über das ausreichende Fleisch verfügt, um ohne weiteres
aufzubrechen, zur Suche nach der Leere des Todes, der schwarzen Hand der
Zukunft. Und
wenn wir uns eines Tages ausruhen müssen, werden wir uns ausruhen. Wir werden
Atemübungen machen und danach werden wir zwischen hungrigen Sonnen der
Einsamkeit und der Nacht schlafen. Es wird etwas Geheimnisvolles in unseren Träumen
sein und beim Erwachen wirst du auf der Tastatur des Genusses spielen und des
Todes, ganz allein für mich.
-
Ein sogenanntes totes Wochenende. Fast nichts, nur vier Seiten an dem
ganzen Wochenende. Das schon, zur Liebe habe ich mich mutig betragen. Ich
vögelte mehrmals und in mehreren Stellungen und an verschiedenen Stellen
des Hauses. Danach trank ich auch viele Kaffees, ich holte mir mehrmals
einen runter, rauchte hundert Joints, schrieb zwei Verse, aber alles
schien mir wie ruhig, wie tot. Ich hatte Lust mit ihm am Telefon zu
sprechen, und danach sagte ich mir: “Der Herr Doktor schreibt wohl an
irgendeiner wichtigen Dissertation, ich werde ihn mit meinem Blödsinn
nicht belästigen”. Aber wirklich, das ist mir zuvor nicht passiert. -
Wovor? - Bevor … gut … Bevor ich die Psychoanalyse machte. Ich weiß
nicht, aber mehrmals habe ich mir vorgestellt, ohne davon sprechen zu können,
das Nicht-schreiben-können am Wochenende hat etwas mit Ihnen zu tun, ich
weiß
nicht, ob es so ist, weil ich Sie nicht sehe, oder weil ich mir vorstelle,
wie Sie besser und mehr schreiben als ich und das, scheint mir, vertrage
ich nicht gut. -
Sie denken vielleicht, dass mein Penis größer
ist als Ihrer. -
Ihr Penis nicht, Herr Doktor, aber Ihr Pimmel……. -
Machen wir beim nächsten Mal weiter.
Meine
Liebe, ich fühlte die Notwendigkeit, mir zu gefallen, bei dem bloßen
Versuch mich an dich zu erinnern, und ich onanierte mitleidlos.
Und
wenn du nicht kannst, ERFINDE
ES. Ich
bin ganz ruhig, ich warte darauf, die Temperatur um tausend Jahre zu
leben, überprüfen zu können, und der Rest erscheint mir alles
Gewissen. Heute
möchte ich dir sagen, lieber Gott, ich habe davon Abstand genommen,
dich ersetzen zu wollen. Von jetzt an werde ich dich, jedes Mal, wenn
ich dich brauchen sollte, lieben. Damit werde ich genug haben. Unter den
Menschen werde ich viel mehr Wettbewerbe gewinnen, als die, die in
meinem Lebenslauf vorgesehen waren, um eines erträumten Tages Gott zu
werden. Ich
freue mich, freue mich sehr. Ich warte darauf, öfter etwas von mir zu hören.
Ein Mensch, der sich in allem wiedererkennt. Eine Zukunft wartet auf
diesen Menschen. Ich bin im Steigen begriffen, das wird mich die
Geschichte schon wissen lassen. Im kommenden Jahr werde ich im Steigen
begriffen sein, alles wir für mich zunehmen. Es gibt etwas, das nach
oben brennt, eine Laune, eine Sonne, ein paar Worte, alles brennt zum
Himmel. Ich
habe darauf verzichtet Gott zu sein, ich bin gerettet. Indio
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