INTERNET-WOCHENZEITSCHRIFT ES FUSIONIERT, LEITET, SCHREIBT UND VERANTWORTET: MENASSA 2002 WIR
KÖNNEN ZWAR NICHT SPRECHEN, DAFÜR TUN WIR'S IN MEHREREN SPRACHEN
INDIO GRIS NR. 100 JAHR
II LEITARTIKEL GESPRÄCH
MIT DEM DICHTER MIGUEL OSCAR MENASSA Sonntag, 21. April 2002Carmen Salamanca: Wir
werden in LAS 2001 NOCHES Los otros
tiempos und Yo pescador von
1970 und 1975 veröffentlichen, aber zwischendrin, 1971, ist da das Erste
Manifest der Grupo Cero. In diesem Manifest sind mir verschiedene Dinge
aufgefallen, ich hätte gern, dass Sie uns ein wenig erklären, wie jene Zeit
aussah. In dem Manifest werden die Gründe dargelegt, warum Sie nicht der
argentinischen Vereinigung für Psychoanalyse, APA, beigetreten sind, und warum
Sie sich der Grupo Plataforma angeschlossen haben. Da steht: “Wir wissen, dass
wir auf ein Endprodukt abzielen, zu dessen Produktion viele Jahre Arbeit in
Anspruch genommen wurden.” Das mit dem Endprodukt hört sich an, als ob sie
nicht mehr hergäbe, die APA. Hier werden einige Gründe aufgezeigt, warum sie
sich der Grupo Plataforma angeschlossen haben, als Pichon Rivière akzeptiert
bei Angel Garma eine Psychoanalyse zu machen, wobei beide Gründungsmitglieder
sind und die Erfahrung vier Monate dauert. Miguel Oscar Menassa: 15
Fragen, du wirst einem spanischen Journalisten immer ähnlicher. Da ich dir
nicht schnell geantwortet habe, da es drei Minuten sind, hast du mich
unterbrochen und hast mir 15 Fragen gestellt, so wie die das immer machen.
Siehst du nicht, wenn die Leute zu einem Radiosender gehen, dann können sie
nicht einmal sprechen, es spricht nämlich nur der Journalist. Wenn ich dahin
gehe, spreche ich, ich antworte aber irgendwas. Das
Manifest von 1971? 1971 war Buenos Aires Griechenland in seiner Glanzzeit,
Babylon in seiner Glanzzeit, es war kurz davor einen unvergesslichen Prozess
enstehen zu lassen. Die Welt vergaß
es und auch die Argentinier. Der einzige der sich daran erinnert, bin ich. Es
war ein unvergesslicher Prozess, wir hatten in unseren Gedanken und Worten die Möglichkeit
ein anderes Land zu schaffen, damals beim Militärstreich. Das argentinische
Volk empfand so eine Art Freude darüber, die Diktatur verjagt zu haben, es mit
einer Diktatur gekonnt zu haben, für den Kandidaten gestimmt zu haben, für den
es stimmen wollte, die gesamte Linke war in der Regierung, was die Linke gewesen
war. Auf diese gleiche Weise, wie das hier im Volk erscheint, die Psychoanalyse,
ungefähr zu jener Zeit, vielleicht ein paar Jahre früher, da erblüht die
offizielle argentinische Psychoanalyse , es bilden sich zwei Richtungen heraus,
die sie zerstören: die lacaniansche Richtung und die materialistische
Epistemologie. Wenn ich sage zerstören, dann von der Gegenwart aus betrachtet,
sie exstieren praktisch gar nicht, es war eine der wichtigsten Organisationen
der Welt und die brachte Psychoanalytiker hervor, jetzt wissen wir nicht, was
sie hervorbringt, jetzt diskutieren sie darüber, ob sich
Psychoanalytiker psychoanalysieren sollen oder ob sie sich nicht
psychoanalysieren sollen, wir wissen demnach nicht mehr, was sie eigentlich
hervorbringt, aber damals brachte sie Psychoanalytiker hervor. Lacan
konnte nicht einmal den Lacanianern den Prozess machen, das konnte auch die
psychoanalytische Gemeinschaft Argentiniens nicht. Die materialistische
Epistemologie ist interessant, wenn man sie auf sich selbst anwendet, sie ist
genauso wie die Psychoanalyse, wenn ich denke, Poesie sei Arbeit, dann ist es
Arbeit, und das heißt,
ich muss Gefahr laufen, dass Sie eines Tages besser arbeiten als ich. Wenn
jedoch die Poesie aus dem Bauch meiner Mutter kommt, werden Sie niemals so
schreiben können wie ich, auch nicht besser als ich. Das sind zwei verschiedene
Lebensauffassungen. Ich erinnere mich daran, mit Raul Sciarretta zusammen eine
Unterrichtsreihe in Epistemologie für die Didaktiker der APA gegeben zu haben,
denen, die sich nachher mit der Grupo Documento trennten, weil es zwei Gruppen
gab, die sich von der Internationalen damals trennten, eine Gruppe mit dem Namen
Grupo Documento, die bald verschwand und wenig veröffentlicht hatte, und danach
auch die Grupo Plataforma, in diesem Sinne ist sie ein groß
er Mist,
weil sie kein Werk, keine Bewegung hat. In
Wirklichkeit fragen Sie mich, was in meinem Leben geschah, wenn Sie so etwas
fragen. Ich glaube, was die Grupo Plataforma hätte tun sollen, die freudiansche
Linke sein, so hatten sie sich nämlich vorgestellt, das war von 1971 bis 2001
eine Arbeit, das heißt 30 Jahre lang, die Grupo Cero. Ich glaube, die Grupo Cero kann die
freudiansche Linke sein, im Sinne von, in allen ihren Klassenräumen werden alle
jene Gedanken, die mit der Entstehung eines Bürgers zu tun haben gelehrt: Freud
, Hegel, Marx, Lacan, Heidegger. Und danach etwa 4.000 Dichter, denn Sie haben
bemerkt, dass im Manifest von 71 mehrere Dichter erwähnt werden, womit gesagt
werden soll, wenn man nicht diese Dichter in seinem System hat, kann keine
Gruppe, keine Schule gegründet werden. Gut, aber in Wirklichkeit muss es noch
1000 Dichter mehr geben, es war ein Manifest, da werden doch nicht alle genannt. Was
ich hier gerade mit dem Bild mache, nämlich überall schwarz auftragen, ist
sehr hässlich, und ich rate Ihnen nicht dazu, weil alles dabei zu nichte wird,
alles ist zu nichte. Sehr interessant die Unterhaltung. Es
war ein sehr interessanter Moment. Danach zum Beipsiel war Allende in Chile,
Kuba ging es gut, es war ein Moment, wo man dachte, Südamerika hätte
vielleicht ein anderes Schicksal, es war alles interessant, es gab einfach überall
neue Tendenzen. Es war genau genommen nichts los, aber es war was los, es wurde
entdeckt, dass diejenigen, die sagten sie wollten die Revolution, eingentlich
Kinder des Kleinbürgertums oder des Bürgertums
waren, böse auf ihre Eltern und natürlich scheiterte die Revolution. CS:
Ja, da weist du bereits daraufhin, hier steht: “ Das, was oberflächlich wie
ein einfacher Akt der Auflehnung einige Ableger der grossen
patriarchalen Familie aussieht”, ich weiß,
das das nicht dasselbe ist, da heißt
es, er solle sich nicht damit vertun “unsere Zeigefinger, die zum Zeigen da
sind, weisen darauf hin und genießen
das, wenn es auch oberflächlich wie ein einfacher Akt der Auflehnung einiger
Ableger aussieht”. Danach kommt, was von Bleger im Ersten Manifest gesagt
wird. MOM:
Lesen Sie, was da steht. CS:
“ Wir überlassen Ihnen die Ernennung, die Erinnerung an sie, wir können
jedoch nicht umhin hier etwas zu erwähnen, was und deutlich zeigt, dass Kriege
schrecklich sind, immer muss jemand sterben, immer gibt es sehr schmerzhafte
Kriegswunden, Kriegsspuren, weil sie sich in unseren Lieben ereignen, wir sagen
gerade, wir trauern um José Bleger.” MOM:
Noch war er nicht gestorben, der Herr, und Menassa sagt: “ Wir trauern um José Bleger”. Los weiter. CS:
“ Von Anfang an kämpfte er für alle möglichen Eröffnungen der
psychoanalytischen Bewegung, und beging dabei viele Fehler, das stimmt, aber es
wurden auch viele Denkrichtungen von unschätzbarem Wert in Gang gesetzt; aber
vielelicht aufgrund des Alters (das Alter bringt manchmal so etwas hervor),
vielleicht aufgrund der schlechten Gesellschaft (schlechte Gesellschaft hat
wirklich manchmal ihren Einfluss), im Moment der Entscheidung, statt sich für
das Leben zu entscheiden, entscheiden sie sich für den Tod”. MOM:
Weißt
du, warum das da steht? Das steht da, weil der Typ in diesem Augenblick dazu
aufgefordert wurde, sich zu überlegen, was gerade in Kuba geschah (er war ein
bedeutender Psychoanalyter, der andere jüngere Psychoanalytiker ebenso in
seinen Bann gezogen hätte), und Israel, und er ging nach Israel. Und dann sagte
Menassa da, er wäre genau dann gestorben, als er nach Israel reiste. Was dann
aber war, er starb an einem Herzinfarkt, zwei oder drei Moante später. Ich
kenne vieler solcher Geschichten, zum Beispiel ging es mir mit den Lacanianern
so, sie hatten mir einen zur Probe geschickt, weil sie dorthin gehen würden,
ich glaube es war J.A. Miller, der gehen würde, dann schickten sie vorher
jemanden, der die Arbeiten, die J.A. Miller vorgelegt werden sollten, durchsah,
die klinischen Fälle, und der Typ stirbt doch tatsächlich an einem Herzinfarkt
in Tucuman, in einer argentinischen Provinz, wo die Menschen wirklich an Hunger
sterben, niemand stirbt in Tucuman an einem Herzinfarkt. Wie soll man schon an
einem Herzinfrakt sterben! CS:
Orginell, das war er. MOM:
In San Miguel de Tucuman sterben die Leute an Hunger, an Wut. Auch wenn ich an
einem Herzinfakrt sterben sollte, ich glaube, Menschen, die an einem Herzinfarkt
sterben, sind Menschen, die ihr Hrz nicht gut verteilt haben. AD:
Es starben ihre Gedanken, es starb ihr Herz.......... MOM:
Ein erwachsener Mensch, der immer noch mehr seine Mama als seine Freundin oder
seinen Freund liebt, also wirklich, der hat eine Menge Möglichkeiten an einem
Herzinfarkt zu sterben. CS:
Weil er sein Herz nicht gut veteilt hat.... MOM:
Er hat sein Herz, seine Emotionen nicht gut verteilt. CS:
Sie erwähnen Pichon Rivière. Kannten Sie ihn gut? MOM:
Ich hatte eine starke, große
Beziehung zu Pichon Rivière, ich war ein paar Tage bei ihm zu Besuch. CS:
Beziehung in der Hinsicht, dass sie ihn als Führer der Plataforma-Bewegung
bezeichnen. MOM: Gut,
das genau sagte die Grupo Plataforma, danach wäre zu sehen, ob
das gut für sie ausging. Pichon Rivière war der Lehrmeister aller
Psychoanalytiker, die es in der Republik Argentinien gab und gibt, im Sinne von:
siehst du denn nicht, dass die Argentinier Lust an der Gruppe haben? Das hat
Pichon Rivière erfunden. Und er war auch ein bedeutender Kliniker, er hatte
eine große
psychoanalytische Intuition, auch wenn er dann Theorie schrieb, schrieb er dann
anderes, aber er hatte eine große
psychoanalytische Intuition. Auß
erdem
behandelte er die Verrückten als seien sie normale Menschen, die
Psychoanalytiker behandelte er, als seien sie verrückt, er war wahrhaftig ein
Genie, der Typ. Ich wohnte bei ihm 8 Tage lang, weil ich ihn zufällig fragte
(irgendwie aufmüpfig, ich war ein junger Mann, etwa 23), ob er etwas von Ästhtik
verstünde, sicher war das etwas, was ich zu jener Zeit nicht verstand. Er
bejahte das und stand auf, ging in die Bibliothek und fing an, Bücher über
Ästhetik anzuschlepen, legte den Tisch voll, 220 Bücher Ästhetik, er
hatte seine sehr große
Bibliothek. Er suchte die Seiten und las mir Absätze daraus vor, aus jedem Buch
las er mir 4 oder 5 Absätze vor, und so verbrachten wir 8 Tage, am Tisch
sitzend. Als ich einschlief, weckte mich der Alte eine Stunde später mit einem
Kaffee, und wir machten weiter, da schön beieinander sitzend, bis er mit allen
Büchern fertig war, und als er fertig war, sagte er zu mIr: “Ich verstehe
nichts von Ästhetik, da steht es alles in den Büchern”. Aber um das zu
wissen, musste ich acht Tage bleiben und lesen, ohne Bewegung, ohne Sex, also zu
jener Zeit keinen Sex zu haben, weißt
du, was das war? Gut, ich liebte auf diese Weise, würde Amelia Diez sagen, aber
klar, das kann ich jetzt verstehen, wo ich schon fast auf dem Friedhof bin, aber
damals war das schwierig. CS:
Auf dem Freud-hof? MOM:
Ja, Friedhof nennen wir den Ort, wo die Toten sind, ich weiß
nicht, wie Sie das hier nennen, drüben nennen sie das “Blumentanz”. CS:
Nein, ich habe Freud-hof verstanden. MOM:
Ah, von Freude. Also für mich ist Friedhof ein starkes Wort. Es kann sein, dass
ich mich traue, es zusammenzufügen. Verstehen Sie, was ich Ihnen sage? AD:
Wer es hört ist anders, als der, der es sagt..... MOM:
Also bitte, Señorita. CS:
Erzählen Sie uns ein wenig mehr von Pichon Rivière. MOM:
Er hatte die Schule für Sozialpsychologie, die es, glaube ich, immer noch gibt.
Er hatte mit dem Telefon für Selbstmörder zu tun, Pichon Rievière. Er hatte
das Telefon und es wurde angerufen, und alle, die am Telefon arbeiteten,
mussten, wenn so ein Typ, der sich umbringen wollte anrief, fragen:” Wen
wollen Sie umbringen? Und damit wurden viele Selbstmorde verhindert, denn das
wirklich Wichtige, was es hier mit Freud zusammen zu entdecken gibt, ist, der
Selbstmörder ist ein schüchterner Mörder. AD:
Er wurde der anonyme Selbstmörder genannt. MOM:
Ja, so ähnlich. Leute,
die sehr zu leiden hatten. Ich weiß
nicht, ob es stimmt oder nicht, aber zum Beispiel wurde gesagt, die erste Frau
von Pichon Rivière (ebenfalls Psychoanalytikerin), hatte zu einem Abendessen
eingeladen und brachte sich dann um. Komische Leute..... Eines Tages hatte sie
zu Hause für Pichon Rivière eine Wand errichten lassen, als er reinkommen
wollte, hatte sie ihm eine Wand hingestellt. Sehr komische Leute, Leute, die
viel zu leiden hatten. Immer passierte ihnen etwas mit den Büchern, mit den
Bibliotheken. Ich hatte ein Problem mit dem Exil, aber ich musste ins Exil
gehen, damit mir das gleiche passierte, was mit meinem Lehrmeister passierte,
dem immer etwas mit der Bibliothek passierte, er verlor die Bibliothek.
Federico, ein Freund von uns misshandelte eine Frau so sehr, dass die Frau seine
Bibliothek mit 5.000 Büchern und 6 unveröffentlichten Romanen packte und sie
einem Bettler auf der Straße
für.... 40 Euro gab. Ich ging ins Exil, um meine Bibliothek zu zerstören,
damit mir das gleiche passieren sollte wie
Pichon Rivière, aber klar.... Jetzt habe ich allmählich eine sehr schöne
Bibliothek zusammen, jetzt ja, jetzt bin ich bereits glücklich, weil ich eine
sagenhafte Bibliothek habe. S.L.
möchte immer, dass ich noch etwas daran mache. Ihr gefällt ein Bild von mir,
aber es hätte Ihr gefallen, wenn ich noch einen Pinselstrich mehr daran getan hätte:
eine theoretische Arbeit von mir gefällt ihr, aber sie hätte ihr besser
korrigiert gefallen, ihr gefällt mein Unterricht, aber.....Ich meine man sollte
den Leuten die Dinge zeigen, wie sie sind. Scheiß
drauf!
Danach kann ich Ihnen beweisen, dass ich Unterricht verbessern kann, das habe
ich Ihnen bereits bewiesen, einige Texte von mir sind
zu Texten gewordener Unterricht, aber ich mag es, dass die Leute sehen.
Zum Beispiel, das, was ich gerade mache, ich weiß nicht,
ob gerade er das machen würde, weil es aber Teil meiner Theorie ist, man müsse
zeigen, wie etwas gemacht wird, man solle die Bevölkerung nicht länger betrügen.
Vielleicht mindert das mein Bild an Wert, die Leute sagen: “Schau doch nur,
was für ein herrliches Bild!” Und sie sagen: “Aber das hat der doch in 25
Minuten gemalt und dazu hält er noch einen Vortrag, er streitet mit Miguel
Martinez und beantwortet eine Frage, die ihm Amelia Diez am Mittwochmorgen
gestellt hat”. Niemand wird für etwas zahlen wollen, was so gemacht wird. Wer
wird schon bezahlen wollen? Aber egal, ist wird schon intelligente Menschen
geben, und die werden wir finden: AD:
Die Dinge fallen nicht vom Himmel. CS:
Wenn Sie sprechen, ist es ganz wunderbar, wie Sie zusammenfügen. Gut ich lese
es. MOM:
Lesen Sie, lesen Sie. CS:
Wenn Sie von Ihrer Trennung von Pichon Rivère erzählen, Ihrem Austritt aus der
APA, der Gründung der Grupo Plataforma, der Ausbildung
zweier Gruppen, steht da.... MOM:
Nein, nein Pichon Rivière kommt noch vor der Plataforma, Plataforma sind Schüler
von Pichon Rivière. CS:
Gut, ich fange da an, da steht: “ Das Ende einer therapeutischen Beziehung,
von Angel Garma und Pichon Rivière und der Anfang eines Risses mitten durch die
APA, was zu der Trennung in zwei Gruppen führt, einer so definitiven Trennung
und anderen Orientierung, wie die definitve und unsterbliche Trennung, die das
Ereignis der Urunterdrückung in der Psyche hervorruft, indem zwei Instanzen
entstehen, das Unbewusste und das Vorbewusste, die von nun an für immer unversöhnbar
und verschieden sein werden. Eine Gruppe, die denkt und bestimmt, ihr Führer
Enrique Pichon Rivière, ihre Behinderungen, der Kampf gegen die Unterdrückung.
Eine andere Gruppe, die entsteht und die die falsche Illusion entstehen lässt,
einzig zu sein, ihre Führer, die anderen, ihre Behinderungen, nicht zu denken,
zu unterdrücken, zu verbergen. Eine Gruppe, die nicht wird denken können, weil
auf gar keinen Fall die Zeit zu töten gleichzeitig
die Zeit der Schöpfung sein kann. MOM:
Was soll das heißen?
Sagen Sie mir Ihren Gedanken, auch mich interessieren Ihre Gedanken. CS: Mir scheint, die APA bleibt im Vorbewussten stehen, so wie es aussieht, sie lässt die Illusion entstehen, einzig zu sein. MOM:
Das ist aber keine Interpretation von Ihnen, das war es, was passierte,
denn sonst kann es nicht sein, dass nach 30 bis 40 Jahren danach sich ihre
Psychoanalytiker nicht mehr psychoanalysieren wollen, das heißt,
der Begriff des Unbewussten ist in
dieser Schule nicht vorhanden, denn das Unbewusste, wie Freud sagt, ist
unsterblich. Was heißt
unsterblich? Es ensteht, wenn das Subjekt dem Wort entsteht und es stirbt, wenn
das Subjekt dem Wort stirbt. CS:
Ja, aber Ihre Lesart ist für mich wunderbar, es überrascht mich, denn Sie
waren sehr jung , um diese Dinge zu denken. MOM:
Wir waren sehr fleißig.
Wir dachten diese Dinge nicht, diese Dinge dachte Marx, die dachte Freud.
Verstehen Sie? CS: “Und
sie sollen bloß nicht
damit ankommen und uns fragen, wo wir das alles hernehmen, weil wie Sie wissen,
oder wenigstens wissen sollten, entsteht die Phantasie après coup.” MOM: Das
ist Freud, das ist Lacan, das sind nicht wir. Sie sagen: wie ist es möglich,
dass eine Schule für Psychoanalyse, die Freud und Lacan lehrt, nicht weiß
, dass
diese Leute solche Dinge sagen? AD:
Sie tun sie ohne sie. CS: Letzten Sonntag sprachen sie von der Bedeutung des Lesens, das erscheint mir eine sehr gute Lesart der Situation. AD:
Das ist wie zur Grupo Cero ohne Menassa zu gehören. MOM: Wie
mich dieses Mädchen doch liebt.... AD:
Aber da ist schon etwas Wahres dran. MOM:
Sie haben schon irgendwo Recht. Wie soll eine Bewegung wohl aussehen, eine
Gruppe ohne denjenigen, der diese Bewegung wirklich denkt, diese Gruppe? Denn es
geht darum, die Leute, die an der Gruppe teilnehmen, an der Bewegung, die denken
eigentlich nicht diese Dinge, sie benutzen, sie versuchen zu schauen, wie sie
mit ihren Dingen klar kommen. Dagegen sind die Dinge von Menassa Grupo Cero, er
hat nichts anderes. CS:
“Unsere Entscheidung haben wir nicht allein getroffen, uns haben u.U. viele
Menschen geholfen und ermutigt, aber nur einige Namen erscheinen scharf
umrissen, Juan Carlos de Brasi, Armando Bauleo, Raul Sciarretta, die uns aus der
Ungewissheit der Theorie bzw. aus der Gewissheit der Ideologie lehrten, es gäbe
nur eine einzige Art zu denken und diese Art würde im Untergrund stattfinden,
jenseits jeder Institution; in der Ungewissheit, jenseits jeder psychologischen
Sicherheit; im Verschwiegenen, hinter dem Rücken der Unterdrückung.” MOM:
Die Frage ist schon gut, jetzt werde ich Ihnen antworten, aber Sie müssen
sagen, sonst wird das nichts, dass außer
diesen drei Namen, die zu jener Zeit lebten (einer der drei ist bereits
verstorben, Raul Sciarretta), eine ganze Menge als Lehrmeister zitiert werden,
das darf man nicht auslassen. Und diese drei lebenden Männer werden genannt,
weil es stimmt, es ist unwichtig, was der Lehrmeister macht, es ist wichtig, was
der Schüler glaubt, was der Lehrmeister für ihn will.
Folglich war offensichtlich Armando Bauleo ein Lehrmeister in Sachen
Ideologie, denn unabhängig davon, ob ihm danach alles gelang oder nicht, war er
derjenige, der mir sagte, wie alles gemacht werden müsse, danach konnte er
nicht so viel, aber wen kümmert es schon, ob der andere kann oder nicht kann?
In diesem Sinn, Raul Sciarretta, den ich zu jener Zeit oft hörte. Und Juan
Carlos de Brasi wird genannt, weil er der einzigeMensch war, der bei mir war,
und der mehr oder weniger etwas mit der Theorie wollte, danach lernte ich
niemanden kennen, von allen meinen Lehrmeistern in Psychoanalyse liebte niemand
die Theorie. Pichon Rivière war die zum Lied gewordene Revolution, der andere
war, was weibß
ich, der andere wollte alles aufessen, ohne zu wissen, was er da essen würde.......
Aber sie sprachen, sie sagten, ich solle Freud lesen, Marx lesen und ich ging
und las. Die einzige Schwierigkeit für sie war diese da, und ich stelle mir
vor, sie empfahlen das wohl allen, aber finde erst mal jemanden, der bereit ist
zu lesen. Die Leute behalten das, was ihnen die anderen sagen. Ja,
manchmal erzähle ich Unsinn, um zu sehen, ob der andere auch liest, um
zu sehen, ob der andere auch prüft. Nein, es vergehen zehn Jahre und der Typ
hat alles mit diesem Unsinn ausgearbeitet, den ich da gesagt habe, um ihm zum
Lesen zu bringen, und ich habe nicht erreicht, dass er liest. Das Unglück
meiner Lehrmeister besteht darin, dass ich zum Leser wurde.Das war ein Verhängnis,
genu wie bei Ihnen, Sie wissen ja gar nicht, in welch ein Durcheinander Sie mich
stürzen würden, wenn sie anfangen würden zu lesen. Weil ich dir nicht
empfehlen kann, du sollst Freud lesen und danach ist ist mein ganzes Leben den
Freudschen Anweisungen zum Leben entgegengesetzt. Ist das zu verstehen oder
nicht? Mehr oder weniger. CS:
Sie sagten, Sie sollen lesen. Mal sehen, hier steht: “Um es einmal ganz
grausam zu sagen, in unseren Köpfen klangen unvorstellbare helle Trompeten. Das
Erste surrealitische Manifest, als
Breton mit aller Gewalt gegen den Dadaismus vorgeht, und ein für alle mal die
Sicherheit für die Unsicherheit verlässt, als er vorschlägt überall Kinder
zu säen, als er sich für die Poesie entscheidet, als er rät, uns auf den Weg
zu machen. Macht Euch auf den Weg! Der Neruda des Aufenthalt auf Erden, der Pavese des Arbeiten macht müde, der Faulkner des Als ich im Sterben lag
oder des Wilde Palmen, Sartre,
der uns hartnäckig etwas von der Freiheit erzählte, die er nie erreichte,
Joyce des Ulysses, Miller, der mit
vierzig beschließt,
das Büroleben aufzugeben, um Schriftstller zu werden, der sich über alle
lustig machte und auch über sich selbst, denn am Ende ist es das Gleiche, der
Tod ist unvermeidbar, der Vallejo des Die schwarzen Boten, der Mayacovsky des Cloud in Trousers, Esenín des Guapo,
der Arlt des Die sieben Irren, der Tuñón
des La calle del agujero en la media
und grundsätzlich, denn sonst würden Sie nichts verstehen: der Marx des Das
Kapital, der Freud des Die
Traumdeutung. Wir sind sicher, ganz sicher, dass heute andere Trompeten in
unseren Köpfen klingen und eine unendliche Freude in unserem Herzen.” Das
sind die Bücher, die Sie lesen sollten. MOM:
Klar, diese Bücher sollte ich lesen, sagten sie, dass sie selbst diese Bücher
nicht gelesen hatten, war mir egal, ich las sie versessen, weil sie schienen mir
...... Es ist richtig, ich habe angefangen, Freud und Marx zu lesen, bevor ich
diese Leute kennen gelernt hatte, aber genau deswegen konnte ich sie kennen
lernen. Einer,
der jetzt einer der Leiter der Schule Lacans ist, unterrichtete mich in
Linguistik, als ich noch ganz jung war, und er sprach zu mir vom linguistischen
Wert, und er erklärte mir das und als er fertig war, sagte ich zu ihm: “ Das
ist die gleiche Art der Bestimmung wie der Begriff des Wertes bei Marx” und
der Typ sagt zu mir: “Auf keinen Fall”. Und ich antwortete ihm nicht darauf,
aber da musste er zur Schule Lacans überwechseln. AD:
Er weigerte sich, dass es dort auch andere gab. MOM:
Genau, obwohl gerade der andere, den sie auch hätten erscheinen lassen sollen,
war der andere, den sie verkaufen wollten. Das sieht man bei dem
wirtschaftlichen Misserfolg der internationalen Psychoanalyse-Vereinigungen, man
sieht, dass die Typen das schlecht im Griff haben, sie wollten etwas verkaufen,
das ihnen nicht in den Kram passte. Warum sollte ein Psychoanalytiker denn sonst
vor der Frage stehen, seine Psychoanalyse aufzugeben? Weil es ihm nicht gefällt,
weil er glaubt, das Unbewusste ist endlich, wegen all dem Unsinn, dass alle
Patienten fünfter Kategorie keine Psychoanalyse machen. Das ist schlimm. Sie
arbeiten weiter als Psychoanalytiker, lassen sich weiter dafür bezahlen, dass
die das Unbewusste interpretieren, aber sie haben kein Unbewusstes.
Donnerwetter! Ganz schön stark, wirklich. Sehen
sie jetzt, warum ich nicht zum Präsidenten der Welt ernannt werde? Weil ich die
alle Kartoffeln pflanzen schicken würde, und das sind Intelektuelle, Leute, die
auf einer Univesität waren, ich würde sie Kartoffeln pflanzen schicken, und außerdem
würde ich eine Untersuchung unter den Kartoffelpflanzern durchführen, ob einer
in meinen Augen für die Universität taugt. CS:
Klar, Sie haben von der APA als von einem Endprodukt gesprochen, in diesem Sinne
der Unbeweglichkeit. MOM: Unbeweglichkleit
insofern als die Typen als sie sich vornahmen etwas zu ändern, als sie sich
vornahmen damit anzufangen, Freud nach der materialistischen Epistemologie zu
lesen, mussten sie die Liste von Fenichel ändern. Fenichel las als letztes Buch
Die Traumdeutung. Als er merkte, Die
Traumdeutung ist der Ort, wo die
psychoanalytische Theorie beginnt, und ich muss deswegen, wenn ich die
psychoanalytische Therorie studieren will, damit anfangen Die
Traumdeutung zu studieren. Und danach Lacan studieren, wie sie es
taten in dem Glauben es sei etwas Neues, ohne zu merken, Lacan ist Freudianer,
ein weiterer Irrtum, sie teilten die Angelegenheit in zwei, in Lacanianer und
Nichtlacanianer. Wo es doch in Wirklichkeit keine Lacanianer gibt, es gibt
Freudianer, und unter ihnen Lacan. Schauen Sie mal, die Lacanianer, die möchten
Lacan ohne Freud machen, oder mit wenig Freud oder mit viel J.A. Miller und
wenig Lacan, die kommen da auf keinen grünen Zweig. 50
bis 60 Jahre waren nötig, um diesen Irrtum einzusehen. Aber Freud war sehr
intelligent, Freud merkte das, denn bevor er Jenseits
des Lustprinzips schrieb, hatte er bereits gemerkt, dass die Leute, weil sie
zu diesem Zeitpunkt schlecht mit der Theorie umgingen, neben den Topf pinkelten,
mal so gesagt. Deswegen musste er über die Theorie hinausgehen, von der die
Leute annahmen, sie sei das Unbewusste, hinausgehen über die Theorie der Lust
und Unlust, das war aber, weil sie vom Weg abgekommen waren. AD:
Diejenigen, die das vor Jenseits des
Lustprinzips dachten, das ist schon in Ordnung, aber das danach zu denken. Das jetzt zu denken ist ein Skandal. MOM:
Nicht zu jenem Zeitpunkt, zu jenem Zeitpunkt dachte man das, damit es für uns
leichter sein solle. Jetzt packen wir das und machen es schwieriger. AD:
Es ist nicht das Gleiche vor den Griechen oder nach den Griechen prähistorisch
zu sein. CS:
Darf ich Ihnen eine Frage zur Malerei stellen? MOM:
Ja, bitte sehr. CS:
Wie haben Sie das hingekriegt, einen dunklen Hintergrund zu malen, danach helle
Farben aufzutragen und das färbt nicht ab? Das Gelb hat sich nicht dem dem
Schwarz darunter vermischt. Ist das Schwarz darunter trocken? MOM:
Nein, keineswegs. Ich habe das nicht mit dem Pinsel gemacht, sondern mit dem
Spatel. Hier jedoch mache ich das mit dem Pinsel, und das Gelb bekommt keine
schwarzen Flecken. Ich habe das mit dem Spatel gemacht, indem ich nicht fest
aufgedrückt habe. Verstehen Sie? CS:
Ja. Kürzlich haben Sie gesagt, die Argentinier hätten einen Hang zur Gruppe,
ich denke gerade an einen Werbespot, den ich gestern im Fernsehen gesehen habe,
beim Sender Discovery. Von der Argentinischen Werbevereinigung oder so ähnlich,
die Werbeleute. Es fängt damit an, dass zwei Leute auf dem Boden liegen und in
die Kamera schauen und im Hintergrund sind die Verse von Almafuerte zu lesen aus
Sonetos medicinales “Wenn sie dich
zweimal demütigen, steh auf....” Das ganze Sonett im Hintergrund und die
Leute sagten einen Satz. Weißt
du wofür die Werbung war? Für den Kampf gegen Multiplesklerose, die zu einer
Menge Symptome führt: Gleichgewichtsstörungen, Sprachstörungen,
Umfallen...... Ich fand das unglaublich. MOM:
Pichon Rivière sagte bei seinen ersten Untersuchungen, wenigstens sagte er das
(es interessiert nicht, ob er sie durchführte oder nicht, das Wichtige ist, zu
denken, wie er das sagte), Gruppenverhalten hätte er bei Fussballmannschaften
untersucht, er mochte Fußball
sehr. Kurz bevor ein Film von Robert Arlt gedreht wurde, kamen sie zu mir und
fragten, ob ich etwas wüsste, weil ich doch ziemlich oft Pichon Rivière sehen
würde.... Un ich erzählte ihnen ein kleines bisschen, aber ich meine, sie
glaubten mir nicht, ihnen gefielen diese Ideen nicht. Ich
glaube Die sieben Irren sind sieben
Freunde von Robert Arlt. “Der Zuhälter der Angst” ( “El rufian melancólico”)
war das Bild von Pichon Rivière, Arlt nimmt das von Pichon Rivière, und das
ist in Orndnung, weil Pichon Rivière sagte, wenn er Spaß
machte, der Psychoanalytiker sei der Zuhälter
der Angst, der Strizzi der Angst, der von der Angst lebt, der Angst der anderen.
Ist das zu verstehen? CS:
Ja. MOM:
Seine Freunde forderten ihn dazu auf, das erste Original von Die
sieben Irren zu zerreissen. Die
Anekdote mit dem Fußball,
Artl mochte nämlich keinen Fußball
und eines Tages ging er mit Pichon Rivière mit und verliebte sich in den
Fußball. Dadurch würde er eine Erklärung für Zusammensetzugen einer
Gruppe finden, “hast du die Einschlägigkeit gesehen’” und der andere war
hingerissen. Artl war ein genialer Romanschriftsteller, und jemand der so viel
über so einen Unsinn wie Fussball erzählen konnte, von dem war er hingerissen. Wenn
jemand hinter mit stehen würde, würde er sagen, ich hätte das Bild bereits
fertig. CS:
Also Die sieben Irren. Der melancholische Zuhälter war Pichon Rivière und hier
zählen Sie 6 Mitlgieder der ersten Grupo Cero auf.... MOM:
Ja der große
Stolz der gesamten Gruppe in Buenos Aires war ‘die sieben Irren’ zu sein,
das war ein großer
Stolz. Das war sehr schwierig. A:.
Freud bildete auch einen Siebener-Ausschuss. MOM: Ja die Sieben muss eine kabbalistische Zahl sein. Jetzt ist das Bild schon fertig. CS:
Und das Gespräch auch. MOM:
Wie schade das Gespräch. Gibt es denn nichts Aktuelles? CS:
Und glauben Sie etwa, dass all dies nichts Aktuelles ist? MOM:
Ach so, ja. Ich
beklage mich nicht Diesen
Riss, Seht
nur, meine kleinen Liebeswaisen, MEINE
LIEBE, Der
Tango und ich, meine Liebe, wir sind etwas Großartiges. Und
so gehe ich durchs Leben, fühle, was dir noch nicht der Tango sagte, das
werde ich selbst dir langsam sagen. Ich
bin wie der Tango, mit Achter, mit Bruch, mit Fallen, Nichts
ist direkt bei mir, alles von der Kadenz beherrscht. Unterbrochen,
langsam, bei jedem Schritt ein Universum stickend. Deswegen
denke ich dein Schweigen wie einen Rückwärtsschritt, wie einen Fall, niemals,
dass du nicht mehr mit mir tanzt. Deswegen schreibe ich dir noch als ob ich dir
ins Ohr flüsterte, als ob deine Brust gegen meine klopfte, immerfort. Ins
Ohr, verstehst du? Wie wenn deine Beine meine Beine umschlingen. Ich
erwarte einen Brief von dir so wie man Revolutionen erwartet. Das heißt
ich warte aktiv auf einen Brief von dir, male und schreibe den ganzen Tag, um
dich zu überzeugen, mir bleibt keine Zeit mehr um Liebe zu machen.
-
Schauen Sie, Herr Doktor, ich glaube, ich
habe alles verstanden: Weder das Rauchen aufgeben , noch das Spielen
aufgeben, noch das Ficken aufgeben. Aufgeben,
also aufgeben werde ich die Beziehungen müssen, die mich gefangen halten. Ich
fühle die Notwendigkit mich wohl zu fühlen, frei, ich muss sehr
Bedeutendes schreiben. Ich
schaue mich in den berauschten Spiegeln der gegenwärtigen Welt an. Die größten
Unförmigkeiten ziehen an meinen Augen vorbei. Die geheimsten Sünden. Die
größten
Dummheiten. Der zurückgehaltenste Hass. Die
lächerlichsten Ereignisse des Jahrhunderts habe ich in meiner eigenen
Familie erlebt, es glänzten die Schlangen des Wahnsinns und der
Armseligkeit. Ich habe meine nächsten Familienmitglieder durch die schäbigsten
Straßen
gehen sehen, auf der Suche nach einem Stück Brot. Das
ganze Grauen wurde mir gezeigt. Der
ganze Atem des Todes oder des Wahnsinns wurde auf mir ausgegossen. Seit
Jahrhunderten schon schlafe ich nicht gut und seit hundert Jahren lassen
mich die Folterknechte nicht einmal mehr träumen. -
Machen wir beim nächsten Mal weiter.
Was
über die Liebe hinaus Verrat übt, ist immer Verrat. Jeder
Liebende kann verzeihen, dass sein Partner mit irgendeinem anderen schläft,
wenn er aber mit irgendeinem anderen darüber spricht, was er an unserer Seite
erfährt, dann ist das Verrat. Besser nicht verzeihen, da ist keine Liebe mehr.
1 Nach den ersten Malen, ohne ein Fitzelchen Geist, Talent, bleibt keine Beziehung, nicht einmal mit der Poesie am Leben, warm. 2 Neid
empfinden alle, der sollte auf gar keinen Fall Beachtung finden. 3 Raus auf die Straße zu gehen ist teuer, sagen die Armen, und das wird so allmählich ihr Leben sein. Ich
wollte lieben, wollte Liebe machen und wahrhaftig, fast gelingt es mir. Ich
glaubte Liebe war das, was man in meinem Land machte. Wie oft war ich
blind!, dumm, altmodisch, Moralist, Schweinehund, Hund. Wie oft habe ich
mich selbst gequält! Ich wollte in allem der Beste sein. Ich wollte
schließlich
von allen am besten scheitern und fast gelingt es mir, wenn nicht
die Angst mich auf Irrtümer hingewiesen hätte, wäre ich blind bis in
den Tod gewesen. Indio
Gris DAS HIER IST WERBUNGLLANTOS DEL EXILIOAUTOR: |